Wie war das noch mit diesen strengen Strafen von einst????

Verfehlungen von Einst ließen schon die Kirchenspitze trüben
  • Verfehlungen von Einst ließen schon die Kirchenspitze trüben
  • hochgeladen von Luis Walter

Ein Rückblick unserer Generation lässt noch manche Gedanken dahin richten als man in Schule und Kirche nicht gerade zimmperlig damit umging wenn es um Strafen ging. Und wer getraute sich zuhause schon sagen, er hätte eine Ohrfeige vom Pfarrer oder Oberlehrer bekommen? Die Frage wäre gewesen was hast schon wieder angestellt und die darauffolgende Antwort von Vater oder Mutter der hat schon Recht gehabt und man hätte womöglich nochmals eine mit bekommen. Also wurde lieber geschwiegen, denn weder Herr oder Frau Lehrer noch der Herr Pfarrer ging mit bösen Kindern sanft um, ob sie es brauchten oder nicht&&

Die heute als Verfehlungen hingestellte Mißhandlung und harte Strafen waren damals, vor 40 Jahren und mehr an der Tagesordnung. Und eine Strafe war kein Ausrutscher der Beherrschung, sondern sowohl Pfarrer wie auch Lehrer sahen sich absolut im Recht Ohrfeigen und Tatzen zu verteilen, da war eine Kopfnuss noch harmlos, das ziehen an den ganz feinen kurzen Haaren und an den Ohren, dessen Schmerz uns selber vom Stuhl aufstehen ließ und mit der Hand am gesteckten Ohr in die Ecke gingen wo wir dann oft auch lange zu stehen hatten ohne sich auch nur einmal umzudrehen.

Mit Sicherheit wird nicht der Kirche an den Karren gefahren oder man möchte ihr böse mitspielen, denn die Kirche und der Glaube haben eben mit dem Bodenpersonal nicht viel gemeinsam. Wer in den späten Sechziger noch oder auch davor als Ministrant seinen Dienst tat, der kann wohl von einigen blauen Flecken berichten, von Tritten in den Hintern mit spitzen Schuhen oder anderen auch mündlichen Beleidigungen wie sie jedem als Sünde zuerkannt worden wären. Das Gebot Liebe deinen Nächsten wie dich selbst galt hier für diese Geistlichkeiten nicht, auch nicht für den Herrn Lehrer oder die Frau Lehrerin.

Die Erinnerung wie der Herr Pfarrer beim Beichtunterricht die Beichtschülerin aus dem Beichtstuhl zerrte und fast die Treppe hinunter schmiss, erzählt man heute so lässig. Es ist nichts weiter passiert, blaue Flecke blieben nur. Nur hatte diese Generation Menschen, denen so etwas wiederfahren ist, gegenüber dem kirchlichen Bodenpersonal ein geteiltes Verhältnis und man blieb später dem Beichtstuhl und der Kirche fern. Man getraute sich ja nicht mal alle Sünden zu beichten, vor Angst, und wählte so, für den christlichen Glauben wirkende Heidentum, obwohl der Gang zur Kirche und zur Beichte mit dem Glauben nichts zu tun hatten und haben.

Jahrzehnte sind vergangen, die Missetäter von damals, alte Herren, leben oft schon gar nicht mehr. Die Zeiten haben sich gewandelt, die Gesetze, dennoch blickt man zurück und hatte vor der weltlichen Geistlichkeit den Respekt und den Glauben an sie verloren. Gepredigte Menschlichkeit wurde von ihnen selbst oft nicht umgesetzt, aber sie hatten das Recht, kam Pfarrer und Lehrer, letzterer meist auch noch Organist, gleich nach dem Herrn Bürgermeister, wenn nicht noch davor. Vielleicht alle diese Erinnerungen an die damalige Geistlichkeit warum eine gewisse Generation die Kirche meidet. Und dies hat absolut nichts mit dem christlichen Glauben zu tun, nichts damit, dass man der Kirche ans Bein pinkeln möchte, einzig allein mit der Machtausübung jener Herren die sich über die Worte Gottes und Gottes Sohn hinweggesetzt haben&&.

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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