Tierschutz Thannhausen-Weißenhorn: Zahlen, Fakten, Tatsachen ins richtige Licht gerückt
Der nachfolgend nochmals zur Info hier wiedergegebene Artikel stand unlängst in den Mittelschwäbischen Nachrichten, leider hat sich hier wohl „der Fehlerteufel“ eingeschlichen, da verschiedene Angaben nicht den Tatsachen entsprechen, weshalb der Tierschutzverein Thannhausen hierzu gerne Stellung nehmen möchte!
Der Original-Artikel:
Fundtiere
Bürgermeister fordert gerechtere Vergabepraxis
Von Maximilian Czysz
Krumbach/Thannhausen - Der Krumbacher Bürgermeister kämpft um mehr Geld für das Tierheim in Weißenhorn: Er hält den augenblicklichen Fundtier-Zuschuss des Landkreises für nicht gerechtfertigt. Er befürchtet: Kommen die ehrenamtlichen Helfer der Einrichtung, die jedes Jahr über 600 Tiere aufnimmt, betreut und vermittelt, finanziell nicht über die Runden, dann müsste die Stadt in letzter Konsequenz ein eigenes Tierheim errichten. Und das sei angesichts der schlechten Finanzlage undenkbar.
Bei der Bürgermeisterversammlung vergangene Woche in Obergessertshausen erklärte Fischer, dass die festgelegte Pauschale - sie orientiert sich am Betrag, den die Stadt bislang nach Weißenhorn überwiesen hat - nicht ausreicht. Unter dem Strich gehen für die Fundtiere 4000 Euro nach Weißenhorn, die doppelte Summe nach Thannhausen. Fischer fordert jetzt einen gerechteren Verteilungsschlüssel - er soll sich an der Zahl der Tiere und dem tatsächlichen Aufwand bemessen. In Weißenhorn wurden im vergangenen Jahr 63 Fundtiere aus dem Landkreis Günzburg aufgenommen, in Thannhausen waren es insgesamt 60 Katzen.
Dass sich die Verantwortlichen des Weißenhorner Tierheims erst nach dem Beschluss des Kreisausschusses gerührt hätten, sei „unglücklich“ gewesen. Aber: „Das sind doch alles Freiwillige. Wir müssen froh und dankbar darüber sein, dass es jemanden gibt, der die Arbeit ehrenamtlich macht“, sagt Fischer. Würden die Helfer die Brocken hinschmeißen, dann käme auf Krumbach oder die bestehenden Tierheime in Thannhausen und Günzburg viel Arbeit zu. Ein eigenes Tierheim in Krumbach zu errichten, hält Fischer für illusorisch. Allein der Bau wäre nicht zu finanzieren, ganz zu schweigen vom späteren Unterhalt. Landrat Hubert Hafner kündigte an, die Pauschalen nochmals zu überprüfen.
Weniger Verwaltungsaufwand für die Gemeinden
Nach dem beschlossenen Verfahren wird den Tierheimen im Kreis auf der Basis ihrer bisherigen Gesamtabrechnungen eine jährliche Pauschale überwiesen. Der große Vorteil: Für die Kommunen fällt ein immenser Verwaltungsaufwand weg. Denn bisher mussten sie die Kosten für jedes Tier mit den Heimen einzeln abrechnen.
Die Gemeinden sind verpflichtet, Fundtiere, die in ihrem Zuständigkeitsbereich aufgegriffen werden, ordnungsgemäß unterzubringen. Das Tierheim Günzburg erhält 20 500 Euro, das Tierheim Thannhausen 8000 Euro und das Tierheim Weißenhorn 4000 Euro.
Die Stellungnahme des TSV Thannhausen hierzu:
Es ist lobenswert, dass Herr Bürgermeister Fischer um die Fundtierkosten zu Gunsten des Tierheims Weißenhorn kämpft und es wäre sehr zu wünschen, dass dies auch andere Bürgermeister/innen tun. Allerdings sollte dies nicht auf Kosten anderer Tierschutzvereine gehen!
Wir möchten daher nachfolgendes richtig stellen:
Die Gegenüberstellung von insgesamt 63 aufgenommenen Fundtieren des Tierheim Weißenhorn aus dem Landkreis Günzburg mit 60 aufgenommenen Katzen des Tierschutzverein Thannhausen aus dem Landkreis Günzburg ist wohl „etwas unglücklich“ gewählt, da der Tierschutzverein Thannhausen selbstverständlich nicht nur Fundkatzen, sonder so wie Weißenhorn auch für die Unterbringung von Fundhunden, Nagern, Vögeln usw. zuständig ist, was die Zahl der Fundtiere vom Tierschutzverein Thannhausen selbstverständlich um ein vielfaches erhöht, dies wiederum bedeutet, dass die EUR 8.000,00, die der Tierschutzverein Thannhausen nun vom Landkreis bekommen soll, nicht alleine für die 60 Fundkatzen gedacht sind. Nachdem der Tierschutzverein Thannhausen leider keine eigene Unterbringungsmöglichkeit für Fundhunde hat, muss dieser seit der neuen Regelung selbst für die Unterbringung, Versorgung und Vermittlung sorgen. In der Vergangenheit wurden Fundhunde aus dem Tierschutzbereich Thannhausen direkt bei Herrn Kolland abgegeben und die Abrechnung erfolgte hier auch separat für 28 Tage an die Kommunen. Der Tierschutzverein Thannhausen ist Herrn Kolland sehr dankbar dafür, dass er auch weiterhin bereit ist für diesen Fundhunde aufzunehmen und sich um diese zu kümmern, bis der Besitzer gefunden oder diese vom Tierschutzverein vermittelt werden können, allerdings erfolgt die Abrechnung für die Unterbringung der Fundhunde nun nicht mehr direkt mit den Kommunen sondern geht bis zur Vermittlung an den Tierschutzverein Thannhausen, was einen hohen Aufwand und zusätzliche Kosten bedeutet.
Die Bitte des Tierschutzverein Thannhausen an das Tierheim Weißenhorn, ob diese in Ausnahmefällen, wenn z. B. ein Fundhund längere Zeit nicht vermittelt werden kann und hier kostenpflichtig untergebracht werden muss, bereit wären einzuspringen und solch einen Notfall aufzunehmen, wurde leider abgelehnt.
Außerdem fallen, vor allem bei Fundtieren noch Kosten für Entwurmung, Impfung usw. an.
Für die Erstversorgung einer gesunden Katze entstehen Kosten für Impfung, Kastration, entwurmen, entflohen von ca. EUR 160,00, was bei 60 Fundkatzen bereits 9.600,00 EUR im Jahr sind. Hinzu kommen noch Tierarztkosten für kranke oder verletzte Katzen, Kosten für Medikamente, Futter, Katzenstreu, Versicherung......................Die Kosten für Fundhunde fallen noch um einiges höher aus.
Außerdem fallen noch erhebliche Kosten für Abgabetiere an, für die der Tierschutzverein meistens gar nichts bekommt. Im Jahr 2008 wurden vom Tierschutzverein Thannhausen aus anderen Tierschutzbereichen zusätzlich zu den Fundtieren noch 31 Abgabehunde und Hunde aus schlechter Haltung oder menschlichen Notsituationen , die meist auch noch krank waren und/oder Verhaltensstörungen aufwiesen und hierdurch eine besondere Betreuung brauchten, sowie 26 Abgabekatzen aufgenommen, da diese Tiere in anderen Tierheimen aus Kostengründen nicht abgegeben werden konnten oder dort nicht aufgenommen wurden. Der Tierschutzverein Thannhausen war also die letzte Anlaufstelle und fühlte sich moralisch verpflichtet, so weit als möglich, diese Tiere aufzunehmen, damit diese nicht ausgesetzt werden. Auch wären dies dann wieder Fundtiere geworden! Die Kosten können nur aufgefangen werden durch unsere treuen Tierfreunde, also durch Mitgliedsbeiträge, Patenschaften, Geld-, Futter- und Sachspenden, Haussammlung und die ehrenamtlichen Helfer/innen. Im Gegensatz zu vielen Tierheimen gibt es im Tierschutzverein Thannhausen keinerlei bezahlte Kräfte, kein tierschutzeigenes Auto, im Gegenteil, es werden sämtliche Benzinkosten für Fahrten zum Tierarzt, Tierklinik, Abholung und Vermittlung von Tieren, Kontrollen von Meldungen, anfallende Telefonkosten usw........von den ehrenamtlichen Helfern/innen übernommen.
Nachdem es für den Tierschutzverein Weißenhorn im Krumbacher Bereich keinen direkten Ansprechpartner für Tierschutzangelegenheiten gibt, gehen täglich mehrere Anrufe bei den ehrenamtlichen Helfern des Tierschutzverein Thannhausen ein, für den dies noch eine zusätzliche Belastung bedeutet.
Der Tierschutzverein Thannhausen hofft, dass hier schnellstens eine passende Regelung gefunden wird, denn letztendlich sind die Tiere die Verlierer.
Tierschutzverein Thannhausen
Toller Beitrag. Was ich auch ganz wichtig finde, ist dass wir alle lernen müssen dass ein Tier (egal ob Hund oder Katz') kein Spielzeug ist. Wie oft kaufen sich Leute so ein Tier und wenn's dann Probleme gibt, dann wird es ausgesetzt, weggegeben oder einfach vernachlässigt.
Das hat doch kein Tier verdient. Ich bin echt der Meinung dass sich manche Leute viel mehr überlegen sollten ob die Anschaffung eines Haustiers so viel Sinn macht oder ob man nicht lieber beim Nachbar mit der Katze spielt...