Schulze und Artun blasen zum Wahlkampfauftakt
Neujahrsempfang: Günzburger Grüne im Aufwind

Die Protagonisten des Grünen-Neujahrsempfangs in Krumbach: Anna Rauscher, Alpay Artun, Katharina Schulze und Lukas Neudeck (von links).  | Foto: Nadine Rau
  • Die Protagonisten des Grünen-Neujahrsempfangs in Krumbach: Anna Rauscher, Alpay Artun, Katharina Schulze und Lukas Neudeck (von links).
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Wer sich beim Neujahrsempfang der Grünen im Landkreis Günzburg einen entspannten Sonntagsbrunch versprochen hatte, der wurde enttäuscht. Und das lag neben einem vollbesetzten Gastraum vor allem an einer Person: Katharina Schulze.

Die Fraktions-Vorsitzende aus dem Bayerischen Landtag kann nicht bedächtig und sie war auch nicht für einen Plausch ins Krumbacher Restaurant Kupferdächle gekommen. Die 39-Jährige blies zum Wahlkampf-Auftakt. „Soll es regnen, soll es schneien. Wir Grünen sind bereit für einen heißen Winterwahlkampf. Manche von euch haben sich dazu extra dicke Handschuhe unter den Weihnachtsbaum legen lassen“, sagte Schulze.

Die Kreisgrünen nehmen sich vor, in mindestens fünf Ortschaften an 500 Haustüren zu klingeln. Eine sehr direkte und mutige Form der Ansprache, die Schulze erstmals 2008 beim US-Wahlkampf für Barack Obama begegnet war. In ihren Augen seien persönliche Gespräche die beste Antwort auf plumpe Parolen der politischen Konkurrenz. „Unser Kanzlerkandidat Robert Habeck befasst sich mit der Zukunft. Wir streuen den Wählerinnen und Wählern keinen Sand in die Augen, sondern sagen, dass es mehr Anstrengung für das Erreichen der Klimaziele und das Einhalten des Pariser Klimaabkommens braucht“, sagte Schulze und spielte dabei auf das Vorgehen der Bayerischen Staatsregierung an.

Wie Hubert Aiwanger (FW) zuletzt öffentlich ausgeplaudert hatte, beabsichtigen Markus Söder (CSU) und Co., das Ziel, Bayern bis 2040 klimaneutral zu machen, um fünf Jahre nach hinten zu verschieben. Ein Vorgang, der einer Gesetzesänderung und damit der Zustimmung des Landtags bedarf. Bislang waren Rückfragen der Opposition und der Öffentlichkeit dazu seitens der Staatsregierung stets dementiert worden. „Ungeheuerlich“, befand Katharina Schulze.

Einen im Gegensatz zu CSU und Freien Wählern ganz anderen Politikstil reklamierte Bundestagskandidat Alpay Artun für sich. Der 37-Jährige, der im Neu-Ulmer Stadtrat sitzt, stellte faire Aufstiegschancen in den Mittelpunkt seiner politischen Agenda. Als „Kind einer Arbeiterfamilie“ will Artun, zugleich Bezirkschef seiner Partei, mehr Kitaplätze schaffen, Bildungsgerechtigkeit an Schulen fördern und die soziale Unterstützung verbessern. Artun erklärte: „Jeder investierte Euro verbessert die Chancen junger Menschen, die dann dank besserer Bildung und Ausbildung den Euro später doppelt und dreifach in die Staatskasse zurückzahlen können. Eine Investition in faire Aufstiegschancen ist also auch eine Investition für mehr Wohlstand in Deutschland.“

Obwohl das Ansehen der an der aktuellen Ampelregierung beteiligten Parteien etwas gelitten hat, sehen sich die Grünen im Aufwind. Wie das Sprecherteam um Anna Rauscher und Lukas Neudeck berichtete, blickt die Bündnispartei auf einen konstanten Mitgliederanstieg zurück und verzeichnet gegenwärtig einen Höchstwert von 121. Insbesondere Wirtschaftsminister Robert Habeck scheint für den Aufschwung mit verantwortlich. 28 Prozent der Befragten des jüngsten Deutschlandtrends von Infratest Dimap sind mit dem Kanzlerkandidaten der Grünen zufrieden. Damit hat Habeck bessere Zustimmungswerte als beispielsweise Friedrich Merz (CDU) oder Olaf Scholz (SPD).

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PR Redaktion

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