Adolph Kolping – Ein Leben für die Gesellen

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Mit dem Namen Adolph Kolping verbindet man ein Werk dessen Einrichtungen Jugendliche, Kindern, Familien und der Weiterbildung sozial Schwacher dient. Doch wer war dieser Adolph Kolping wirklich, welcher Mensch? Seine Lebensgeschichte möchte ich hier in der Ferienzeit ein klein wenig näher bringen. Ein Mensch der ärmlich aufgewachsen war und der sein kurzes Leben jenen schenkte, die selbiges Schicksal zu tragen hatten..........

Es war am 8. Dezember 1813, als die Eheleute Peter und Anna Maria Kolping in Kerpen einen Sohn Namens Adolph als ihr viertes Kind gebaren. Dieser wuchs in aller Bescheidenheit auf, denn sein Vater war Lohnschäfer. Seine Eltern äußerten an ihn im Alter von 12 Jahren den Wunsch doch das Schusterhandwerk zu erlernen. Nach seiner Gesellenprüfung arbeitete er noch als Geselle in Sindorf, Düren und Lechenich. In einem der führenden Kölner Schuhmacherwerkstätte sollte er einheiraten, doch dieses Angebot nahm er nicht wahr.

Die meisten Handwerksgesellen hatten damals ein menschenunwürdiges Leben, worüber der junge Adolph entsetzt war. Nicht zuletzt deswegen erkrankte er mit 22 Jahren und musste seinen Beruf aufgeben. Ein Kindheitstraum von ihm war das Gymnasium zu besuchen, welcher im mit 24 Jahren erfüllt wurde. Nach nur dreieinhalb Jahren, am 3. April 1841, erhielt er das Zeugnis der Reife und studierte anschließend in München und Bonn so wie am Erzbischöflichen Clericalgymnasium in Köln Theologie. Die Tochter des Gutsbesitzer Meller, dessen Schafe sein Vater hütete, sorgte für das Studium.

In der Kölner Minoritenkirche wurde Adolph Kolping 1845 zum Priester geweiht und war zunächst als Kaplan und Religionslehrer in Elbenfeld, einem Stadtteil von Wuppertal eingesetzt. Es schien als ob er die Armut und sklavische Arbeitsausbeuten an sich zog. Denn auf eine solche Situation stieß er auch hier wieder. Mit seiner Wahl zum zweiten Präsens des 1846 gegründeten katholischen Gesellenvereins, fand er eine weitere sinnvolle Aufgabe. Denn dieser Verein kümmerte sich um Mitglieder die fern von Zuhaus auf soziale Unterstützung, Bildung, Geselligkeit und religiösen Halt angewiesen waren.

Als Kolping als Domvikar 1849 wieder nach Köln zurück gekehrte, gründete er mit sieben Gesellen in der Kolumbaschule den Kölner Gesellenverein. Schon nach knapp einem Jahr waren es 550 Mitglieder. Und auch die Zahl der neu gegründeten Vereine in anderen Städten nahm zu. 1851 schloss Kolping die Vereine Eberfled, Köln und Düsseldorf zusammen und nannte sie Rheinischen Gesellenbund und legte somit den Grundstein zum späteren Kolpingwerk.

Die Vorstellungen Kolpings an diesen Gesellenbund waren, den wandernden Gesellen einen ähnlichen Halt zu bieten wie ihn die Familie bietet. So waren die Gesellenhäuser neben einer Wohnanlage auch gleichzeitig eine Schule um sich religiös, politisch wie auch fachlich weiter zu bilden. Dabei sollte es an Geselligkeit nicht fehlen. In dem Verein wurde auch ein Krankenpfleger gewählt, der dafür zu sorgen hatte ihm gemeldete Kranke binnen 24 Stunden aufzusuchen und sich über Krankheit und Zustand zu informieren. Für Cholerakranke stellte sich Kolping selbst zur Verfügung, von der Stadt Köln angebotene Vergütung lehnte er ab und übergab es dem Verein.

1851 versuchte Kolping für den Kölner Gesellenverein ein Haus zu erwerben, denn er hielt ein Gesellenhospiz für äußerst wichtig. Er brachte eine Broschüre heraus und bat darin in einem Bettelbrief um Spenden. So konnte der Verein schon 1852 ein Anwesen für 14200 Taler erwerben wo ein Garten vorhanden war und richtete Versammlungsräume für durchreisende Gesellen ein. 1853 wurde es bezogen und bot nicht nur Herberge, sondern auch eine Heimschule.

Adolph Kolping war kein gesunder Mensch schon von Jugend her. Dennoch ließ er sich 1858 noch zum Generalpräsens der bereits bestehenden 180 Gesellenvereine wählen. Für diese Gesellenvereinigung setzte er seine letzte Kraft ein und unternahm alle beschwerlichen Reisen. Jedoch der Katholikentag in München 1862 musste ohne ihn stattfinden. Sein gesundheitlicher Zustand ließ es nicht mehr zu. Vergönnt war ihm im Mai selben Jahres eine Reise nach Rom um Papst Pius IX sein Lebenswerk vorzustellen. Als Anerkennung für dieses Lebenswerk überreichte ihm Pius IX ein kostbares Meßgewand, das heute noch erhalten ist.

1865 litt er noch an einer schwerer Gelenkentzündung am rechten Unterarm. Trotzdem reiste er noch nach Trier um an der Einweihung eines weiteren Gesellenhauses teilzunehmen, doch schon da waren seine Tage gezählt. Noch vor Vollendung seines 52. Lebensjahres starb Adolph Kolping am 4. Dezember 1865 in dem Gesellenhaus in der Breiten Straße in Köln. Auch seinen Wunsch hin wollte er in der Kölner Minoritenkirche beigesetzt werden, wo er seit 1862 Rektor war. Bis zu diesem Tage umfasste die Gesellenvereinigung 24000 Mitglieder aus 418 Vereinen.

Heute gibt es wohl keine Stadt wo eine Straße nicht seinen Namen trägt, und das Adolph – Kolping – Werk ist eine Einrichtung die heute nicht mehr wegzudenken ist. Und dies in ganz Deutschland, wie es sein Wille war.................

Mehr über das Adolph-Kolping-Werk auch unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Kolpingwerk

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Luis Walter aus Krumbach

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