Wieder einmal ist Schulanfang.....
Man denkt zurück an sich, an die eigenen Kinder, wie lange ist es her als man eingeschult wurde. Vieles hat sich im Verlauf der Jahrzehnte verändert, die Menschen, die Schüler und nicht zuletzt auch die Schulen. Groß sind sie geworden, und die alten Dorfschulen gibt es nicht mehr. Vier Klassen in einem Raum, heute sind so viele Kinder in einer Klasse in einem Raum. Ja, wie war denn das noch, damals............
Das einzige was wirklich geblieben ist, das ist der September, damals ging auch anno 1964 die Schule an, für mich und zehn andere ein neuer Lebensabschnitt und für die anderen der Wechsel in das neue Schuljahr. Man brauchte weder Bus noch Fahrrad, noch wurde man mit dem Auto dort hin gefahren, auch kamen die Eltern am ersten Schultag nicht mir zur Schule, man kannte den Weg, war er doch nicht sehr weit, gerade mal einen Berg hoch und schon war am im Schulhaus.
Unser Lehrer war damals in den ersten vier Klassen eine Lehrerin, die Frau des Oberlehrers die im Schulhaus noch wohnten. Dieser Herr Oberlehrer, der gleichzeitig auch noch Organist und Kirchenchorleiter war, ging um 1970 dann mit seinen Kindern und unserer Frau Lehrerin nach Friedberg und wurde Schulrat, am Rande bemerkt.
Ja, die Zeit schon davor war ein wenig aufregend, durfte man doch auch endlich in die Schule gehen, man wurde älter, immerhin wurde ich in wenigen Wochen sieben Jahre alt. Dann war man auch schon Schulkind. Irgendwie lag mir das Lesen und so konnte ich schon zur Einschulung die Zeitung lesen. Einen braunen Ranzen hatten wir alle, und meine Schultüte war goldig mit einem Bild drauf und verziert. Zwei Bananen, einen Apfel, eine Birne und ein bisschen Süßes war der Inhalt der Tüte und nicht mal so leicht zu tragen. Und man wurde ganz elegant angezogen, gab es damals dann doch auch das „Schulhäs“ noch, das man nach der Schule ausziehen musste.
Man wurde von mehreren Seiten darauf hingewiesen das die im Ranzen befindliche Tafel sehr leicht zu Bruch ginge und nicht billig wäre. Da man den Ranzen allerdings auf dem Rücken trug, mittels Riemen, war die Gefahr nicht allzu groß, dachte ich zumindest. Nun ja, der erste Schultag dann. Auf einem kleinen Bauerndorf am nördlichsten Zipfel der Landkreises Krumbach waren wir gerade mal zehn elf Kinder die eingeschult wurden. Davon wir nur drei Knaben, alles andere Mädels.
Der Unterricht fing nachmittags an, denn in den Vormittagsstunden waren die Klassen fünf bis acht in der Schule, nachmittags die Klassen eins bis vier. Gleich die ersten drei Reihen auf der rechten Seite gehörten uns. Dort stand ein großer Holzofen und große Scheite Holz lagen daneben. Vorne rechts neben der Tafel an der Wand stand ein Harmonium und so war es eine Pflichtübung vor dem Unterricht zu singen. Doch bevor musste man noch die Frau Lehrerin gemeinsam begrüßen und dazu schön aufstehen. Wir wussten es am ersten Tag noch nicht, aber wurde uns auch gleich gesagt.
Nach der Begrüßung, hätte es fast vergessen, kam zuerst das Gebet, dann erst der Gesang. Danach wurde den anderen Klassen eine stille Aufgabe gegeben und wir durften die Tafel heraus nehmen. Die ersten Schreibübungen wurden gemacht. Zwar war die Frau Lehrerin aus einem schwäbischen Nachbardorf gebürtig, aber sie sprach nur das Deutsch nach der Schrift. Und nun mussten wir das auch alles lernen, war gar nicht so einfach. Vier Stunden saßen wir dort, in der Tüte Leckeres und nichts davon durfte man essen, erst am Abend, als wir dann nach Hause kamen. Und die Tafel im Ranzen war noch ganz....................
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