In Langenhaslach kehrt für ein Wochenende die Nostalgie ein.....

Zum einen Turnusgemäß, zum anderen ist es auch eine Jubiläumsveranstaltung, das Traktor - und Oldtimertreffen in Langenhaslach. Denn genau 20 Jahre ist es her als sich ein paar Oldtimernarren zusammen taten und die „Traktor – und Oldtimer – Freunde Langenhaslach 1989 e. V. gründeten. Dem Aufruf zu diesem Treffen folgten wiederum aus allen Himmelsrichtungen Gleichgesinnte die ihre Prachtexemplare ausstellten, wo aber auch, wie eine Gruppe aus Fellheim bei Memmingen kund tat, der gemütliche Aspekt nicht fehlen darf.......

Gab es doch eine Zeit, da landeten alte Maschinen vor allem aus der Landwirtschaft, wenn sie ausgedient hatten, auf dem Schrottplatz beim Schrotthändler und brachten noch ein paar müde Mark in die Tasche. Seit mehr als 20 Jahren ist dies nicht mehr so, denn immer mehr Liebhaber, auch Nichtlandwirte, bemühen sich um den Erhalt dieser einstigen Gerätschaften aus einer anderen Zeit der Landwirtschaft. Und wenn man die modernen Traktoren von heute mit jenen aus den 20iger bis 70iger Jahre vergleicht, könnte man nicht meinen das damit auch einmal Ackerbau und Viehzucht gewinnbringend betrieben wurde.

Sie stehen da in Reih und Glied, Lanz und Hanomag, Eicher und Schlüter, Bautz und Fendt, Deutz und Aullendorfer, Güldner und McCormik, Unimog und Dreschmaschinen, alles was man damals bei der Landwirtschaft zur maschinellen Arbeit benötigte. Aber es ist auch ein Ersatzteilmarkt mit dabei, denn wie schwer kommt man heute an Ersatzteile eines Aullendorf, Schlüter oder Hanomag. Dabei, so der Krumbacher Traktorenfreak Anton Ritter, ist es beim Lanz gar kein Problem Ersatzteile aus dem Ausland zu bekommen. Früher, als er vor knapp 20 Jahren damit begann, stellte sich das Problem noch nicht so. Er selber hat seinen kleinen Traktoren – Fuhrpark eigenhändig restauriert und pro Fahrzeug schon mal bis zu 500 Arbeitsstunden investiert.

Der ideenreichen Verrücktheit sind hier auch keinerlei Grenzen gesetzt wenn es darum geht auch Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen. Während viele ihre Wohnwagen in üblicher Form mit sich führten, haben die Oldtimerfreunde aus Fellheim ein alte Güllefass zu einem Wohnwagen umfunktioniert. Sie reisen, wie viele ihrer Gleichgesinnten auch, im Umkreis von bis zu 100 Kilometer auf die verschiedensten Treffen. An Gemütlichkeit, an einer schönen Atmosphäre und das Erholsame dürfte da jedoch niemals fehlen, so diese Freunde einhellig.

Wie die Fellheimer Freunde oder auch die Langenhaslacher, wie Privatperson Anton Ritter fing alles mit einem alten Traktor aus der Landwirtschaft der Eltern oder Großeltern an. Man entdeckte so ein altes Vehikel das nicht mehr gebraucht wurde und richtete es her, machte es möglichst gangbar. Nicht selten fehlte es an Ersatzteilen oder an Verbindungen die man beschaffen, zusammen schweißen musste, weiß Anton Ritter von seinem Fendt. Letzten Endes kam dann eine neue Lackierung auf das zuerst entrostete Vehikel, um es stolz präsentieren zu können. Inzwischen sind es auch eine ganze Reihe von Personen die mit der Landwirtschaft nichts am Hut haben oder hatten, die sich diesem Hobby widmen.

Neben den Traktoren, etwas in der Minderzahl, findet man auch Motorräder mit und ohne Beiwagen, herrlich restaurierte Autos wie Simca, Mercedes, VW Karamancia oder Käfer, nicht zu vergessen den Goggo oder die Isetta. Diese Ausstellung ist zum Teil noch bis Montag, wo dann des Abends um 19.30 Uhr der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer im Festzelt zu Gast ist und eine Rede über die Bundestagswahl 2009 halten wird. In jedem Falle, ein Besuch ist diese Ausstellung alle Male wert, denn schon alleine die Oldtimer lassen manche Herzen buchstäblich höher schlagen............