myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Freiwilligenarbeit in Gambia

  • Diana mit einem ihrer Schützlinge bei der Vorsorgeuntersuchung im Health Centre in Buniadu
  • hochgeladen von Beate Ohnesorge

Schon lange hegte sie den Wunsch einmal etwas derartiges zu unternehmen, einmal wirklich dort zu helfen wo es die Menschen am dringendsten brauchen. Jetzt endlich war ihr dies sowohl finanziell, als auch „arbeitstechnisch“ möglich, nachdem das Kreiskrankenhaus ihren Aufenthalt dort insofern mit der Zusage unterstützte, dass sie im Anschluss an die viermonatige „deutsche Arbeitspause“ wieder ihrer vorhergehenden Arbeit nachgehen kann.

Die Schönheit der afrikanischen Landschaft, der schmale Touristenstreifen an der Küste und das Elend der Eingeborenen liegen hier eng beieinander und doch sehen die meisten Touristen kaum etwas vom wahren Afrika.

Aber was soll man viel erzählen, hier sagen Bilder mehr als tausend Worte!

Gleich nach unserer Ankunft fand unter den Eingeborenen ein großes Fest , das Beschneidungsfest statt, zu dem wir eingeladen wurden und bei dem wir erstmals unsere (Bauch)tanzkünste mit den Frauen aus dem Dorf erproben konnten.

Die nächsten Tage lernte ich dann so langsam das gesamte Team kennen und nachdem ich mich daran gewöhnt hatte mein Bett mit einigen Tierchen (Wanzen) zu teilen, begann auch schon der Alltag im Halth Centre.

Zu Beginn hieß es erst einmal renovieren – streichen – hämmern – bauen – nageln – nähen, jeder musste mit ran. Anschließend konnten wir uns dann unserer eigentlichen Aufgabe, nämlich der Versorgung der Kranken widmen. So hieß es täglich von morgens bis abends ca. 50 bis 60 Patienten behandeln, die den ganzen Tag über geduldig bei ca. 35 bis 40 Grad ausharrten und warteten bis sie an der Reihe waren. Das Wiegen und Versorgen der Babys und Kleinkinder war hier mit Abstand die angenehmste und erfreulichste Arbeit. Viel öfter jedoch mussten wir Kinder mit diversen Hauterkrankungen in allen Formen behandeln, was Angesichts der Tatsache, dass es weder ein Labor noch sonstige Testmöglichkeiten gab recht schwierig war. So blieb meistens nur das Reinigen und Verbinden der Wunden.

Einige der Kleinsten hat es hier sehr schwer getroffen und oft ist ihr halber Körper mit offenen Wundstellen übersäht. Kaum ist die eine Stelle abgeheilt, platz an anderer Stelle eine neue Wunde auf.

Meist waren es offene Wunden, Unfälle oder Schlangenbisse die Behandelt werden mussten, aber auch Durchfallerkrankungen und eitrige Mittelohrentzündungen waren an der Tagesordnung.
Babys deren Mütter keine Milch zum Stillen hatten und die mit 4 Monten aussahen, als seien sie gerade erst geboren worden wurden zu uns gebracht in der Hoffnung auf Hilfe. Hier mussten wir dann selbst teilweise betteln gehen und sammelten bei den Frauen im Dorf in einer Flasche Milch um die kleinen Säuglinge ernähren zu können.
Die kurzen Pausen und das Essen wurde hier zur Nebensache und bestand überwiegend aus ungekühlter Majonaise, Öl und Brot. Nach den Wochenenden manchmal auch ein wenig Lammfleisch mit Reis.

Aus den älteren Wunden mussten wir, bevor wir diese verbinden und desinfizieren konnten fast immer zunächst Maden und Würmer entfernen, die sich hier bereits eingenistet hatten, teilweise lösten sich bereits ganze Hautstreifen ab. Auch das Stellen von Diagnosen war teilweise recht schwierig und ein Labor wäre für uns hier sehr hilfreich gewesen. Aber hierzu fehlen den Riverboat-Doctors-International e. V. leider im Moment die Mittel.

Wer von den Eingeborenen nicht ins Health Centre kommen kann, der wird auch zu Hause besucht und behandelt. Auch dies gehört zu unseren Aufgaben. Das Leid und die Schmerzen, die wir hier zu sehen bekommen sind mit Worten kaum zu beschreiben und oftmals können auch wir nicht mehr helfen.

Von den Dorfbewohnern wurden wir nach anfänglicher Skepsis sehr freundlich aufgenommen, wurden immer wieder besucht und eingeladen. Die Kinder, die anfangs vor Angst geweint hatten, als wir eingetroffen sind haben sich uns sehr schnell angeschlossen und wandelten teilweise wie die „Schatten“, kaum hatten wir Frei, hinter uns her.

Hin und wieder leisteten wir uns auch eine Fahrt im oder auf dem Buschtaxi in die nächste Stadt oder machten Ausflüge in die Touristenstreifen am Strand.
Hier fanden wir dann auch im Müll eine kleine Katze, die wir zunächst baden und aufpäppeln mussten, die sich nun aber die letzten Wochen zu einem hübschen Kater entwickelt hat.

Für die tägliche Körperpflege blieb der tägliche Gang zum Brunnen. Hieraus wurde das Wasser für alles Nötige geholt. Es musste als Trinkwasser genauso herhalten, wie auch zum Waschen der Kleidung.

Wer es nicht selbst erlebt hat, der kann dies alles kaum verstehen.

Kinder, die ohne Eltern auf der Straße aufwachsen; Menschen die vor Schmerzen kaum noch laufen können oder seit Monaten unbehandelt auf Matten und Pritschen dahinvegetieren und die trotzdem das Lachen nicht verlernt haben.

Heike und Heiner, die beiden Vorsitzenden der Riverboat-Doctors-International arbeiten und kämpfen seit nunmehr fast 7 Jahren ununterbrochen für eine Verbesserung der Lebensumstände und eine bessere medizinische Versorgung der Eingeborenen hier in Gambia. Selbst legen sie überall dort Hand an, wo sie gebraucht werden. Organisieren Hilfstransporte von Deutschland aus, lernen die europäischen Hilfskräfte an und weisen die einheimischen Helfer in ihre Arbeiten ein.

Wenn auch Sie Interesse an einer Mithilfe bei den Riverboat Doctors haben, so gibt es noch mehr Infos über die Internetseite: www.rdi-ev.de

Am dringendsten benötigt wird ein Labor, um vor Ort Test`s durchführen zu können. Um vor Ort Krankheiten richtig und effektiv behandeln zu können.
Um den Kindern dort viele Schmerzen und viel Leid ersparen zu können.
Um die freiwilligen Helfer selbst vor ansteckenden Krankheiten besser schützen zu können.

Spendenkonto: Sparkasse Allgäu
Bankleitzahl: 733 500 00; Kontonr.: 610 418 287

Wenn Sie eine Ausbildung im medizinischen oder technischen Bereich haben und Interesse an einer freiwilligen Mitarbeit bei rdi haben, so können Sie sich über die Internetseite von rdi näher informieren.

Auch ich stehe selbstverständlich jedem der sich über die Arbeit in Gambia näher informieren möchte gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.

Wer hier mit einer Geldspende oder seiner Arbeitskraft hilft, der bekommt viel zurück und kann nichts falsch machen. Ich würde diese Zeit niemals wieder missen müssen und würde es jeder Zeit wieder tun.

Ich hoffe, dass ich eines Tages hier über die Verbesserungen im Health Centre in Buniadu berichten kann.

  • Diana mit einem ihrer Schützlinge bei der Vorsorgeuntersuchung im Health Centre in Buniadu
  • hochgeladen von Beate Ohnesorge
  • Bild 1 / 5
  • Gab`s hier viele, ca. Untertassen groß
  • hochgeladen von Beate Ohnesorge
  • Bild 4 / 5

Weitere Beiträge zu den Themen

ArmutKrankheitenFreiwilligenEingeboreneRDIEhrenamtAfrikaArbeitGambia

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite