Burgen und Schlösser
Die Burg des Deutschen Ritterordens auf Mainau

Der  Comturey-Turm ist von der mittelalterlichen Befestigung geblieben.
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  • Der Comturey-Turm ist von der mittelalterlichen Befestigung geblieben.
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Einst gab es auf der heute als Blumeninsel bekannten Insel Mainau eine mittelalterliche Burg. Ein nach der Burg Mainau bzw. der Insel benanntes Adelsgeschlecht ist seit 1242 urkundlich erwähnt.

Die Insel wurde 1271 Ministerialen Arnold von Langenstein eigenmächtig – obwohl das Eigentumsrecht eigentlich beim Kloster Reichenau lag - an den Deutschen Orden verschenkt. Die „gute Tat“ lohnte sich, denn nun wurden zwei Söhne des Adeligen in den Orden aufgenommen.

Das ursprünglich in Sandegg ansässige Deutschordenshaus wurde daraufhin auf die Mainau verlegt. Die Ordensritter – sietrugen ein schwarzes Kreuz auf ihren weißen Mäntel – ließen die Burganlage ausbauen. Schon 1272 bildete sich hier eine Kommende bzw. Komturei. So wurden die Niederlassungen des Ordens bezeichnet. Die Kommende Mainau gehörte zur Ballei Elsass und Burgund.

Erster Komtur des „Deutschen Hauses“ auf der Mainau war Rudolf von Yberg; neunundvierzig weiteren sollten ihn noch folgten.

Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618 bis 1648) wurde die Ordensburg Schauplatz von Kämpfen. Am frühen Morgen des 12. Februar 1647 griffen schwedische Truppen unter dem Oberbefehl Carl Gustav Wrangels mit 17 schwer armierten Schiffen und 3000 Soldaten die Insel an. Dort standen aber nur 40 Soldaten und einigen Dienern des Komturs zur Verteidigung bereit. Schon am 14. Februar 1647 nahm der Komturs-Obrist Johann Werner Humpis von Waltram dann das Angebot eines ehrenvollen Abzugs an.

Die Burg war ein quadratischer, dreistöckiger Bau mit einem Innenhof samt Bergfried, einem Zeughaus sowie Türmen und Mauern. Allerdings war die Ordensburg den Komtureibeamten um die Wende des 17. Jahrhunderts zu altmodisch geworden. Die Burg wurde in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts deshalb abgebrochen und an dessen Stelle ein Barockschloss errichtet. Von diesem Schloss soll allerdings erst in einer späteren Folge die Rede sein.

Geblieben ist der Comturey-Turm auf der Ostseite der Insel als einer der letzten Reste der einstigen mittelalterlichen Festungsanlage.Er entstand vermutlich bereits in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts als Wohnturm. Mit dem Neubau des Schlosses wurden auch von der Comturey die oberen Geschosse abgetragen. Der Turm verbirgt alte Kellergewölben, die einst der Vorratshaltung und der Kelterei dienten. Heute ist die „Comturey“ Teil eines Gastronomiebetriebes.

Vielen Dank an die Verwaltung der Insel Mainau für die Erlaubnis zur Veröffentlichung der Fotos.

Aktuelle Öffnungszeiten der Blumeninsel und Hinweise auf Veranstaltungen finden sich hier

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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