Die Not der Bauern ist die Not von uns Allen!
Von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt haben die Agrarminister der EU vom 30. August bis 01. September 2020 ein informelles Treffen in Koblenz.
Unbemerkt: weit mehr, als nur ein Indiz für deren Wissen um ihre Fehlsteuerung und daraus resultierendes Totalversagen!
Der BDM Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e. V. nutzte dies zusammen mit EMB European Milk Board, um nicht nur creativ die Öffentlichkeit anzusprechen, sondern auch die Politik mit deren Versäumnissen zu konfrontieren.
Überlebensfähigkeit der bäuerlichen Betriebe, Abkehr vom Irrweg der Agrarkonzerne, Tierwohl und Umweltorientierung sind dabei die Positionen im Interesse und zum wirklichen Wohle der Allgemeinheit!
Von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt diesen informellen Treff auszurichten, ist bereits unübersehbares Synonym für die Schieflage in der sich die Agrarwelt – und dies auch weit über die Milcherzeuger hinaus – befindet.
Die Politik ist fest im Würgegriff der Konzerninteressen und Niemand macht dies deutlicher, als Julia Klöckner, mit ihrer absoluten Lobbyisten-Hörigkeit. Geradezu dankbar muss man sein für diese schlechteste Bundeslandwirtschaftsministerin in einer Riege nur schlechter Vorgängerinnen und Vorgänger, denn Niemand, wirklich Niemand kann ernsthaft mehr für sich in Anspruch nehmen, dieses üble Spiel zu Lasten der Allgemeinheit, also damit der eigenen, wie ehrlichen Bauernschaft nicht zu durchschauen.
Die Bauernverbände liegen – zumindest in ihren Spitze - längst mit eben dieser unsäglichen Politik im Bett, anstelle ihre Mitglieder wirklich zu vertreten, befeuern also diese Negativspirale entgegen ihrem längst verratenen Selbstverständnis und damit ebenfalls zum Nachteil der Allgemeinheit und für diese so lebenswichtige wirkliche Bauernschaft!
Stefan Mann, Bundesvorsitzender des BDM aus dem hessischen Ebsdorfergrund, Johannes Pfaller, BDM-Beiratssprecher aus dem bayerischen Heideck und Erwin Schöpges, EMB-Präsident aus dem belgischen Amel und ein weiterer Vertreter aus Frankreich wussten beim von BDM-Pressesprecherin Jutta Weiß moderierten Pressefrühstück nicht nur von den in Europa identischen Problemen und daraus resultierenden Forderungen zu berichten, sondern haben vor Allem auch überzeugende Lösungsvorschläge.
Nicht erst seit Corona dürfte/sollte, nein muss es klar sein für Jeden, dass Wasser und Nahrung die elementarsten Waffen der Zukunft sein werden.
Die Politik ist dabei diese für die Bevölkerung zu verspielen um die Interessen der Konzerne und des Großkapitals zu fördern. Dies zu einem Preis der mit Nichts zu rechtfertigen ist und bereits im Ansatz den Bruch eines jeden Amtseides bedeutet.
Auf der idyllischen Cäcilia schipperten die Vertreter von BDM und EMB mit den – der Themenbedeutung entsprechend in vernichtend geringer Anzahl erschienenen und die Befürchtungen um gekaufte Medien so einmal mehr nährenden – Pressevertretern über den Rhein und definierten als wichtigste gegenwärtige Überlegungen:
a) im Zuge der Weiterentwicklung und Neuausrichtung der gemeinsamen Agrarpolitik – GAP 2020 – müssen die landwirtschaftlichen Zielvorgaben zumindest auf europäischer Ebene einheitlich definiert sein, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern.
Die weltweite Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Agrarmarktes allein über Billigpreise erreichen zu wollen, ist ein absoluter Irrweg, denn Milch und Fleisch sind – wie andere Agrarprodukte auch – keine Rohstoffe, sondern Lebensmittel.
Diese müssen ebenso wie die Leistungen der Bauernschaft für die Gesellschaft endlich ihren Marktwert erhalten!
b) eindeutige Berichte des Bundeskartellamtes aus 2012 und 2016 belegen die miserable Marktposition der Milchviehbetriebe im Verhältnis zu den Molkereien. Nachdem sich die Politik mehr und mehr aus der Marktgestaltung zurückzieht, besteht Bereitschaft zur Eigenverantwortung. Wie in anderen landwirtschaftlichen Sektoren auch, lässt erst eine Anerkennung der Milchviehhaltung als eigenständige Branche zu, den Teufelskreis von Handel und Molkereien zu durchbrechen und damit dauerhaft sowohl für Erzeuger, als
auch Verbraucher tragfähige Bedingungen zu schaffen!
c) das betriebliche Einkommen muss im Zuge der EU-Agrarreform aus den Markterlösen und nicht durch fehlgeleitete Subventionen erzielbar sein, damit die ins Verderben führende Spirale des immer größer ihr Ende findet!
d) unter Gesichtspunkten des Außenhandels darf es keine Ratifizierung des EU-Mercosur-Abkommen seitens Deutschland geben, wie auch keine weiteren Verhandlungen von EU-Freihandelsabkommen mit Australien und Neuseeland.
Weitere unqualifizierte Milch- und Rindfleischimporte dürfen hiesige Standards und kostendeckende Erzeugerpreise ebenso nicht unterlaufen, als die Landwirtschaft in anderen Ländern dieser Welt nicht durch deutsche Exporte gefährdet werden dürfen.
Daraus resultieren 3 Kernforderungen:
1) das bestehende Sicherheitsnetz für Agrarprodukte muss um Möglichkeiten erweitert werden, heraufziehenden Marktrisiken mit zeitlich befristeten EU-weiten Angebots-Begrenzungen zu begegnen, wie dies im Konzept BDM-Milchmarkt-Krisenmanagement bereits Bestandteil ist.
2) die Marktstellung der Erzeugung als Primärstufe ist mit einer Änderung des § 157 der GMO dahingehend zu verbessern, dass die Sektoren der landwirtschaftlichen Erzeugung als eigenständige Branche Anerkennung finden.
Eigenverantwortliches, gemeinsames und wirkungsvolles Management der Agrarmärkte lässt sich über die BDM-Sektor-Strategie 2030 hinaus auf alle Sektoren der Erzeugung von Agrarprodukten ausdehnen und vorteilhaft umsetzen.
3) die Verteilung der verfügbaren Agrargelder muss eine zunehmende Bindung an die Leistungen der Landwirtschaft für Umwelt und Natur, etc., also damit die Gesamtgesellschaft erfahren. Konkrete Vorschläge dazu liegen über die Punktemodelle seitens AbL Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und DVL Deutscher Verband für Landschaftspflege bereits vor.
Eine stärkere Gewichtung der Tierhaltung ist dabei aus BDM-Sicht unabdingbar, um deren Bedeutung für die Vitalität der ländlichen Räume gerechter zu werden!
Lebensgroßen Kühe “Faironika“ in verschiedenen europäischen Nationalfarben waren weitere Fahrgäste und ergänzten nach Anlandung der Cäcilia am Deutschen Eck das dort errichtete Basislager, bildeten Symbol der gemeinsamen Anliegen der europäischen LandwirtInnen.
Das Deutsche Eck wird für die Dauer der Konferenz so zum “Europäischen Eck“, denn die Probleme im Agrarsektor lassen sich nur europäisch sinnvoll lösen.
Neben den Protestbeschriftungen der Traktoren, erklommen einige Faironikas auch die Höhen des Kaiser Wilhelm I Reiter-Denkmals und dieser Höhenflug ist nur zu wünschen: den wirklichen Bauern und im Nutzen daraus dann uns Allen.
Stützen wir zum Vorteil für uns und die nachfolgenden Generationen die ehrliche Landwirtschaft und zeigen die rote Karte der versagenden Politik und vor Allem den von ihr protegierten Agrarkonzernen!
Erich Neumann, freier investigativer Journalist
über Kavalaris International Press Organisation https://kavalaris.press
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© Bild: www.cmp-medien.de CC – Faironikas auf dem Kaiser Wilhelm I Denkmal symbolisieren den Höhenflug, den die bäuerliche Landwirtschaft benötigt und den wir ihr nur Alle gemeinsam verschaffen können: ja müssen!
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Presse-Frühstück des BDM auf der Cäcilia (v. l. n. r.) BDM-Pressesprecherin Jutta Weiß, BDM-Bundesvorsitzender Stefan Mann, Johannes Pfaller, BDM-Beiratssprecher, Erwin Schöpges, EMB-Präsident
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Faironikas an Bord der Cäcilia
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Deutsches Eck Protest-Stützpunkt des BDM gegen die HenkerInnen der Landwirtschaft
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Kuh und …
© Bild: www.cmp-medien.de CC – … Kalb protestieren mit!
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Lager der Bauern aus dem Hunsrück direkt am Tagungshotel Mercure
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Traktor mit Protesthinweis auf das tägliche Bedürfnis an Bauern
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Traktor mit Protest gegen die Lügen der Politik gegenüber Bauern und Verbraucher: zu durchbrechen nur über deren Schulterschluss!
Bürgerreporter:in:Erich Neumann aus Kempten |
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