Das Märchen vom Kissinger Starkbierfest
Es war einmal, anno Domini 2011, da lud am 02. April der Historische Förderverein Bayerischer Hiasl aus Kissing viele Honoratioren und sonstige Leut in den Erlebachsaal der Kissinger Paartalhalle zum zünftigen Anstich vom ersten Starkbierfass. Das 14. Kissinger Starkbierfest galt es zu feiern. Und eh' man sich 's versah war der Saal gefüllt mit vielen erwartungsfrohen Menschen und die Musikkapelle Kissing spielte frisch und munter richtig schmissige Weisen.
Durch das Programm führten die Schriftführerin des Fördervereins Barbara Kurz und der Kissinger Gemeinderat Wolfgang Hörig. Seine Freude über die vielen Gäste brachte Kissings Bürgermeister Manfred Wolf in seiner Festansprache zum Ausdruck. Wolf machte den mehr als 250 Besuchern Laune auf einen vergnüglichen Abend. Wie schon im Vorjahr sollte der überaus wohlschmeckende "Peccator" der Brauerei Kühbach aus dem Fass in die Krüge fließen. Sollte – denn die Dinge nahmen einen anderen Verlauf. Durchaus kann es ein dunkles Zeichen gewesen sein, dass dem Kissinger Bürgermeister zum Anzapfen des Peccator-Fasses eine schwarze Schürze umgebunden wurde. Bereits nach zwei Schlägen auf den Zapfhahn stellte Bürgermeister Wolf fest, dass Zapfhahn und Spundloch nicht zusammen passten. Das gute Fastenbier blieb also im Fass und das sehnlich erwartete "O'zapft is!" musste dieses Jahr entfallen.
Paartalhallen-Gastronom Heinz Arnold und sein Team hatten die Situation schnell im Griff und servierten den frischen Peccator in Krügen auf die Bühne. Landrat Christian Knauer trank als Landesvater den ersten Schluck vom diesjährigen Peccator und die Starkbierzeit in Kssing war eröffnet.
Als "Märchen von Kissinga" hatte Bruder Barnabas (Günther Herrmann) seine diesjährge Fastenpredigt gepackt, in der vom Guttenberg'schen Plagiat über MdB Erwin Lotter bis hin zum Kissinger Gemeinderat Winnie Gilch jeder an die Reihe kam und nach Strich und Faden "derbleckt" wurde. Die Partikel-Angst vor dem geplanten Krematorium, die These vom Friedberger Heimatpfleger Hubert Raab, der die Entstehungsgeschichte des Ortsnamens Kissing ein wenig in Frage stellte, die kommunal- und regionalpolitischen Ereignisse wurden in der Barnabas-Fastenpredigt gekonnt in Märchenform verpackt. Bürgermeister Wolf geriet da zum "Gemeindewolf", Landrat Knauer war der "Landgreis", MdL Reinhard Pachner war der Odysseus der munteren Predigt, die für viele Lacher sorgte.
Rundum gelungen war sie wieder, die Eröffnung der Kissinger Starkbierzeit. Jeder, ob er oder sie es verdient hatte oder nicht, wurde in der Predigt von Bruder Barnabas erwähnt und konnte sich bei dem einen oder anderen Schluck aus dem Krug Gedanken machen, ob es was zu ändern gibt oder nicht. Bis zum Ende der Veranstaltung konnte jedenfalls nicht geklärt werden, ob der Fördervereinsvorstand Hermann Habersetzer seine vielfach angebotene Melkmaschine an diesem Abend tatsächlich verkauft hat. "Prost, Gemeinde!" Bis zum nächsten Jahr. Darauf kann sich auf jeden Fall gefreut werden.
Bürgerreporter:in:Franz Scherer aus Friedberg | |
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