Die "Bunte Stadt" feiert Geburtstag
In diesem Jahr feiert die Stadt Kirtorf den 1100. Jahrestag der urkundlichen Ersterwähnung. Aus diesem Anlass besuchten wir am Sonntag, d. 22. Juli 2018, den stehenden Festzug.
Bei unserem sonntäglichen Frühstück stellten wir uns die Frage: Was machen wir heute ? Zum Radfahren und auch Wandern war uns heute eher nicht zumute und so überlegten wir, ob wir etwas anschauen könnten. Ein verkaufsoffener Sonntag war in der näheren Umgebung zwar nicht angekündigt, aber in einer Zeitung fanden wir den Hinweis auf den stehenden Festzug in Kirtorf. Wir kannten von Kirtorf eigentlich nur die Marburger bzw. Alsfelder Straße - also die Hauptstraße ! Da war doch der stehende Festzug am heutigen Sonntag die beste Gelegenheit, einmal Kirtorf kennen zu lernen.
Auch heute war die Marburger / Alsfelder Straße in Kirtorf für den Durchgangsverkehr nicht gesperrt und so waren die beinahe 100 Stände in den Seitenstraßen links und rechts der Hauptstraße verteilt. Die Erkundungstour durch das uns bisher unbekannte Kirtorf führte entlang der Straßen Grüner Weg, Braugasse, Alsfelder Tor, Neustädter Straße, Am Kaplaneiberg und Erbenhäuser Weg (auf den Straßenschildern sind die Straßen in altdeutscher Schrift geschrieben, sehr beeindruckend !). Vor den Fachwerkhäusern und in den Höfen waren die Stände mit handwerklichen Arbeiten aus den verschiedensten Materialien, Seiler, Webstühle und Oldtimerfahrzeugen aufgebaut. Besonders interessant waren für mich die Ausstellungen im Museum und die beiden im Großflächendruck präsentierten ehemaligen Stadttore - das Alsfelder und das Neustädter Tor. Im Erbenhäuser Weg begegneten wir einem Kuhgespann und vor einem mobilen Pizzaofen warteten schon die Essensgäste. Richtig, es war ja schon Mittagsessenszeit ! Bei der kulinarischen Vielfalt war es nicht einfach, die richtige Wahl zu treffen. Wir entschieden uns für eine Wildschweinbratwurst und können nur sagen: gute Wahl !!
Bei unserem Rundgang wurden wir begleitet von den Klängen der Musikkapelle aus Kilb (Kilb in Niederösterreich ist die Partnergemeinde von Kirtorf). In dem 'gut temperierten' Festzelt spielten die "Original Antrifttaler Musikanten" stimmungsvolle Blasmusik und sorgten so für gute Stimmung bei den Besuchern. Hier endete unser Rundgang und für uns stand fest: Kirtorf ist ein Besuch wert !!!
Unseren Rundgang habe ich mit einigen Fotos dokumentiert und so können Sie virtuell Kirtorf besuchen.
Allgemeines zu Kirtorf
Kirtorf befindet sich direkt an der B 62 zwischen Marburg und Alsfeld, am Nordrand des Vogelsberges. Stadtrechte erhielt die Gemeinde im Jahre 1489 und seit der Gebietsreform im Jahre 1972 ist Kirtorf auch der Verwaltungssitz für die sechs ehemals selbstständigen Orte: Arnshain, Gleimenhain, Heimertshausen, Lehrbach, Ober-Gleen und Wahlen. Derzeit leben etwa 3.350 Einwohner in der Stadt und den Stadtteilen, wobei etwa 1.300 in der Kernstadt wohnen.
Mit dem Hinweis "Kirtorf ist bunt" wird jeder Verkehrsteilnehmer an den Ortseingängen von Kirtorf begrüßt und so macht ein seit dem Jahr 2004 bestehendes Aktionsbündnis auf sich aufmerksam. Die Mitglieder haben sich zum Ziel gesetzt "...durch Aktionen vor allem auch Jugendliche für Demokratie, gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus sensibel zu machen, damit in Kirtorf Nazis keine Chance mehr haben. ..."
Rathaus - Der zweigeschossige Fachwerkbau wurde von Zimmermeister Johann Conrad Koehler im Jahre 1781 auf einem massiven Erdgeschoss errichtet. (Quelle: Wikipedia)
Museum - Das Museum Kirtorf, Neustädter Tor 8, ist in einem dreigeschossigen Fachwerkhaus mit anhängendem ehemaligen Wirtschaftsgebäude untergebracht. Es hat eine Unterkellerung, die in Gewölbeform ausgeführt ist. Das Dachgeschoss ist ausgebaut. Der ursprüngliche Fachwerkbau stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist in Ständerbauweise, wohl wesentlich kleiner wie das heutige Bauwerk, errichtet worden. Das jetzige Aussehen des Hauses lässt auf einige Umbau- und Erweiterungsmaßnamen schließen. Das Museum Kirtorf versteht sich als ein lebendiges Museum. Es wird betrieben vom Heimatverein Stadt Kirtorf e.V..
Unter dem Leitmotiv der derzeitigen Ausstellung „Bürger prägen das Gesicht einer Stadt“ lernen wir auch ein Kirtorfer Original aus längst vergangenen Tagen kennen - den Schmerschorsch. Er stellte in einem selbstgebauten Destilierofen aus Lehmziegeln den sogenannten "Schmer" her. Das war eine Art Holzteer, den er als Wagenschmiere und Wundermittel verkaufte. Den Besucherinnen und Besucher wird hier sehr anschaulich mit Fotos, Dokumenten und Gegenständen die Geschichte der Region Kirtorf näher gebracht. (Quelle: Wikipedia und Internetseite Heimatmuseum)
Kirche - Die evangelische Kirche wurde nach dem Brand neu erbaut und im Jahre 1731 eingeweiht. (Quelle: Wikipedia)
Bürgerreporter:in:Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain |
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