"Wunderbar schmeckt Apfelsaft, stillt den Durst und gibt dir Kraft"

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"Doch Apfelsaft ist großer Mist, wenn er ausgesoffen ist." Dem wollten wir vorbeugen und deswegen machten wir uns an die Arbeit, um Äpfel zu pflücken, sie keltern zu lassen und sie dann zu köstlichen Apfelsaft abzufüllen. Aber der Reihe nach.

Seit mittlerweile exakt 15 Jahren treffen wir uns jährlich in den ersten beiden Oktoberwochen zum Keltern, zumindest wenn es die Ernte hergibt. Bis vor einigen Jahren machten wir aus dem Most fast ausschließlich Apfelwein, aber seit sich das "Bag in box" - System (mehr dazu später) auch in unserer Gegend etabliert hat, nutzen wir das Keltern fast ausschließlich um Apfelsaft zu machen.

Morgens um 8 Uhr begannen wir mit dem Ernten der Äpfel und zwar Äpfel verschiedenster Sorten, die keinerlei chemische Behandlung hinter sich haben und keiner Norm entsprechen. Klein, groß, süß, säuerlich, asymmetrisch, krüppelig - der perfekte Saftapfel eben. Insgesamt sammelten wir 417 kg, was einen Saftertrag von ca. 290 Litern ergab. Nimmt man die 127 kg der Worwoche noch dazu, waren es insgesamt etwa 375 Liter. Das Verhältnis Saft zu Gewicht der Äpfel ist dabei immer etwa 2/3. Den Saft ließen wir in der Obstkelterei Fischer in Schweinsberg pressen.
Zunächst wurden die Äpfel gewogen und einer Waschung unterzogen, bevor sie durch den Hächsler zur Maische verarbeitet wurden. Anschließend erfolgt das Pressen der Maische mittels einer hydraulischen Presse und zum Schluß wurde der Saft in die von uns mitgebrachten Behälter abgefüllt.

Die Mittagspause wurde traditionell zum Verzehr von bestem Zwiebelkuchen von Muttern genutzt, bevor dann die zeitintensivste Arbeit begann: Das Erhitzen und Abfüllen des Saftes in die sogenannten "Bag in box" - Beutel. Diese Beutel haben sich mittlerweile auch in der Apfelsaftszene etabliert. Das Prinzip ist ganz einfach: Der Saft wird auf 80 - 85 Grad erhitzt und die Temperatur 20 - 22 Minuten gehalten. Anschließend wird der sterile Beutel mit dem heißen Saft befüllt und mit einem Zapfhahn luftdicht verschlossen. Die Grundidee besteht darin, dass der flexible befüllte Beutel bei der Saftentnahme kollabiert und ein Eintreten von Luftsauerstoff bei der Entnahme - im Gegensatz zu Flaschen oder Kanistern - vermieden wird. So erreichen auch angebrochene Verpackungen eine deutlich längere Haltbarkeit des Saftes. Ein angebrochener Beutel ist ca. 3 Monate haltbar, der unangebrochene gar bis zu drei Jahren. Stabilität zum Befüllen und Abzapfen erhält der Beutel durch einen entsprechenden Außenkarton aus Wellpappe. Die Beutel gibt es in den Größen 5 und 10 Liter.

Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Abfüllen in traditionelle Glasflaschen ist der Geschmack. Auch nach einem Jahr Lagerung schmeckt der Saft noch wie gerade soeben frisch gepresst. Den leeren Beutel entsorgt man, während der Wellpappkarton mehrfach verwenden kann. Das aufwendige Säubern der Glasflaschen entfällt natürlich auch.
Im Prinzip hat man eine Art "Bio-Saft" erstellt und wie steht auf einem Außenkarton: "Mmmh, sooo lecker und sooo gesund!"

Bürgerreporter:in:

Berti Bonacker aus Kirchhain

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