Offene Kirche im Advent
Diese Einladung habe ich heute genutzt, um endlich einmal die evangelische Stadtkirche in Kirchhain zu besichtigen.
Nachdem ich vom Marktplatz aus den mit Windlichtern ausgeleuchteten Weg empor gegangen bin und die Kirchentür öffnete, betrat ich das Kircheninnere. Vor mir auf einem Tisch lag ein Blatt auf dem u.a. zu lesen war:
"Herzlich Willkommen in der Stadtkirche ! Schön, dass Sie gekommen sind. Offene Kirche im Advent will Sie aus dem geschäftlichen Weihnachtstrubel herausholen. .... Lassen Sie den Kirchenraum auf sich wirken - den Altar, den Taufstein, die Krippe."
Genau das habe ich getan und versucht meine Eindrücke auch mit dem Foto festzuhalten. Die Stadtkirche ist im Advent täglich von 15.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet. Ab 19.00 Uhr kann man an einer etwa 20-minütigen Andacht teilnehmen, die sich mit einem Thema beschäftigt. Heute waren es Gedanken zum Thema: "Nikolaus". In der kommenden Woche findet dies in der Martin-Luther-Kirche statt.
In der "Chronik der Stadt Kirchhain", zusammengestellt von Heinrich Grün, Bürgermeister a.D., erfahren wir über die Stadtkirche:
"Oben auf dem höchsten Punkt der Stadt Kirchhain innerhalb der ehemaligen Friedhofsmauer steht die evangelische Kirche und überragt alle Gebäude des Städtchens. Wenn diese Kirche auch keine besonderen architektonischen Schönheiten aufweist, so hat sie doch durch ihre wuchtigen Formen für das gesamte Stadtbild ein besonderes Gewicht.
...Freilich ist unser Gotteshaus erst 1238 nachzuweisen und Michael keineswegs sein ältester Patron;... Die neue Kirche scheint ursprünglich eine dreischiffige Hallenkirche mit einschiffigem viereckigen Chor gewesen zu sein; die Seitenschiffe waren mit besonderen Walmdächern versehen. ... Der an der Westseite der Kirche befindliche viereckige Turm hat ein niedriges, achteckiges Obergeschoß, das früher wahrscheinlich höher als in der Gegenwart war. Das ursprüngliche Obergeschoß ist bei dem großen Brand im Jahre 1555 zerstört und nicht in der früheren Höhe wieder aufgebaut worden. ... Erst 1622 gab es für die Kirchhainer Kirche einen Ersatz für eine der bei dem Brand im Jahre 1555 zerstörten Glocken und 1629 folgten zwei weitere neue Glocken; später kamen noch zwei hinzu, sodaß das Kirchhainer Glockengeläute aus vier größeren und zwei kleineren Einheiten bestand. Eine der kleineren Glocken war das "Vaterunserglöckchen" und die zweite die "Ernteglocke"; letztere wurde in der Regel nur im Monat August vormittags um 11 Uhr geläutet und zeichnete sich durch ihren silberhellen Klang besonders aus. ... Bei den Arbeiten in 1666 ist auch das ursprüngliche Deckengewölbe der Kirche herausgebrochen und durch eine Balkendecke ersetzt. ...Im Jahre 1751 hat der Orgelbauer Hennemann aus Laubach für die Kirche in Kirchhain eine neue Orgel geliefert und eingebaut. ... Im Erdgeschoß des Turmes wurde eine solche Wandmalerei, den Kampf Davids mit dem Riesen Goliath darstellend, um das Jahr 1900 entdeckt und freigelegt. ... Große Veränderungen im Inneren und Äußeren des Kirchengebäudes brachten die Jahre 1929 und 1930. Die ursprüngliche Bauform wurde durch Anbau eines Chores wieder hergestellt und das Innere der Kirche einfach aber würdig und stimmungsvoll renoviert." Soviel zur Geschichte der Stadtkirche.
Ich hoffe mein kleiner Beitrag und die Fotos gefallen Ihnen und wünsche mir, das die Kirchen während des ganzen Jahres offen sind. Offen für alle Menschen.
Bürgerreporter:in:Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain |
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