Katholische Trachten in den Dörfern um Amöneburg ( 1 )
Nur wenige Personen können detaillierte Beschreibungen über die katholischen Trachten machen. Es ist gut, dass sich Heimatkundler wie Lena Schüler (Roßdorf) und Heinz Ried (Stausebach) für den Erhalt der wunderbaren Tracht verschrieben haben.
Die Einrichtung eines Museums, wie in Roßdorf geplant, ist von großer Notwendigkeit, da es im Alltag nur noch wenige Trachtenträgerinnen gibt. Die meisten sind heute schon im hohen Alter. Es ist also abzusehen, dass die Tracht in wenigen Jahren nur noch Erinnerung ist. Sie ist dann ausgestorben!
Heute stellen sie uns die besonders festliche Tracht der Erstkommunionkinder vor.
Die Kinder trugen die Tracht mit Biedermeierzöpfen, die sich von der Schläfe über die Ohren legten. Mit dem Tag der Erstkommunion, an dem die Patin neue Trachtenstücke schenkte, begann die Ausstattung des Mädchens allmählich zu wachsen. Diese Tradition galt bis in die 50er Jahre. Das Kommunionkind trug den kostbar hellgrauen Tuchrock, oft eingenäht, mit dem blauseidenen, gesteppten und handbestickten Band, dem farbigen Motzen (Jacke) aus Atlasseide oder gepresstem Samt und die blauseidene Schürze mit der Flitterstickerei.
Der auf dem Kopf getragene Kranz und die Bänder, welche man zur Kommunion erhielt, waren bei vielen Gelegenheiten erforderlich. Ein gesegnetes Kreuz wurde um den Hals gelegt. Die Brautmädchen trugen sie bei den Hochzeiten ebenso wie die Blumenmädchen in der Fronleichnamsprozession.
Die Kerzenträgerin, wie sie jedes Kind bei der Erstkommunion hatte, trug eine schlichtere jüngere Tracht. Bei ihr war der Wollrock in meergrünen Farben und die Schürze mit Rosenborte ausgestattet.
... Lieber Dieter,
im Marburger Land gibt es eine evangelische Tracht, und in den Orten, die früher zu Mainz gehörten eine katholische Tracht.
So ist es eben!!!
Gruß Peter