Gesichter Indiens - Ein Reisebericht (Teil 1)
EINE REISE DURCH DAS GOLDENE DREIECK
DEHLI - AGRA - JAIPUR
"Fasten your seat belt", heißt es am Frankfurter Flughafen, und unser Flug LH760 mit einer Boeing 747-400 nach Delhi kann beginnen. Nach acht Stunden Flugzeit treffen wir gegen 2.00 Uhr nachts auf dem Airport Indira-Gandhi in Dehli ein.
Mit einem herzlichen "Namaste", dem indischen Willkommensgruß und dem obligatorischen Blumenkranz, begrüßt uns unser Reiseleiter Niret Singh, nach seinem Namen der Kaste der Krieger zugehörig.
Nur wenige Stunden Schlaf sind uns vergönnt. Dann werden wir von einem wild tönenden Hupkonzert geweckt, einem Konzert, das uns während der ganzen Reise begleiten wird. Die Temperatur in der Stadt liegt bei 22 Grad. Also sehr angenehm für die Besichtigungstour durch Delhi. Überall trifft man auf Schulklassen, alle in sehr schicken Uniformen gekleidet. Sie begegnen uns mit Interesse, winken uns zu, begrüßen uns mit einem freundlichen "Hallo". Mr. Singh bestätigt uns, nachdem wir auf den Fahrzeugen die Aufforderung "Blow Horn" entdeckt hatten, dass die Hupe das wichtigste Verkehrsmittel ist. Die herabhängenden Elektrokabel an den Hausgiebeln vergleicht er mit der gesamten indischen Bürokratie.
Delhi, das "Tor nach Indien" und Hauptstadt eines riesigen Subkontinents, hat über 17 Millionen Einwohner. Das gesamte Land mit fast 1,2 Milliarden ist nach China das bevölkerungsreichste Land der Erde und wächst jährlich um 20 Millionen Menschen. Kaum vorstellbare Tatsachen.
Der erste Weg führt uns zum Einäscherungsplatz des wichtigsten Inders Mahatma Gandhi, dem Begründer der Gewaltlosigkeitstheorie. An diesem Ort kam mir folgender Spruch von M. Gandhi in Erinnerung: "Reich wird man erst durch Dinge, die man nicht begehrt". Wie wahr!
Islamische Baukunst können wir an der Quatab Minarat besichtigen, bevor die Grabstätte des Mogulenkaisers Humayun auf dem Programm steht. Die Perfektion dieses Grabes ist mit dem Taj Mahal zu vergleichen. Ein wenig Erholung haben wir am India Gate, wo an Natinalfeiertagen Paraden stattfinden. Die Tour führt uns, vorbei am Roten Fort, zur Jama Maschid Moschee, der größten Moschee Indiens mit einem Fassungsvermögen von 20 000 Gläubigen. Der Hinduismus ist mit einem Anteil von 80% die größte Religionsgemeinschaft. Es folgen der Buddhismus mit 8%, die Muslime mit 7%, die Siks mit 3% und die Christen mit 2%.
Zur Weiterfahrt nach Agra stecken wir in einem niemals endenden Verkehrschaos. Recht hat immer, wer am lautesten hupt - denkt man. Einspurige Straßen werden zu mehrspurigen Bahnen. Gelassen bleiben dabei die Heiligen Kühe, wenn auch "Geisterfahrer" entgegen kommen. Polizisten, Verkehrsschilder, Ampelanlagen werden nur selten gesehen, wenn doch, so werden sie nicht beachtet. Oh Wunder, auf unserer Reise haben wir nur einen Unfall mit Blechschaden gesehen. Wahrscheinlich liegt dies auch in der Hektik festzustellenden großen Rücksichtnahme.
Fortsetzung folgt!
Bürgerreporter:in:Peter Gnau aus Kirchhain |
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