Ein Blick auf verborgene Geheimnisse der Geschichte

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Anlässlich des Tags des offenen Denkmals präsentierte Herr Jürgen Bromm bereits zum 13. mal in der Wallfahrtskirche Mariäe Himmelfahrt zu Stausebach eine sehr umfangreiche und informative Ausstellung über die Kirche und den Umgang mit der Erinnerung an die Verstorbenen. 

"Herzlich Willkommen zum Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr unter dem Motto 'Moderne: Umbrüche in Kunst und Architektur' steht. Wir befinden uns hier in der Kirche Mariäe Himmelfahrt, um gemeinsam die verborgenen Geheimnisse dieser ehemaligen Wallfahrtskirche zu entdecken und auch die Parallelen zur Elisabethkirche in Marburg zu erkennen." So begrüßte Herr Jürgen Bromm die zahlreichen Teilnehmer an seiner Führung und erläuterte weiter: "...unsere im 15. Jahrhundert im spätgotischen Stil erbaute Kirche war zu jener Zeit die letzte Station der Wallfahrer auf ihrem Weg zum Grab der hl. Elisabeth in Marburg. Die Kirche war wesentlich größer geplant und liegt in einem Wehrfriedhof, dessen Mauern noch heute den Bereich der Kirche umfassen." Mit seinen Ausführungen verstand es Herr Bromm, das Augenmerk der Teilnehmer auf die Besonderheiten im Deckengewölbe, am Altar und auch an den drei Chorfenstern zu lenken und erläuterte auch die letzte Renovierung.

Direkt vor der Kommunionbank war eine Vitrine mit zahlreichen Dokumenten aufgebaut, zu der Herr Bromm folgendes zu erzählen wußte: "...Sie sehen hier Fotos und Gegenstände des letzten in der ehemals selbständigen Pfarrei Anzefahr, zu der Stausebach auch zählt, tätigen Pfarrers Ulrich Wittek. Er wirkte segensreich vom 01. August 1981 bis 30. September 2005 in unserer Pfarrei und verstarb im Februar diesen Jahres in Fulda."

"Dieses Meßgewand hat mich doch ganz schön überrascht" sagte Herr Bromm und zeigte auf ein Blatt mit der Aufschrift: 'Den gefallenen Helden die dankbare Gemeinde 1942'. Herr Jürgen Bromm erklärte, dass das Meßgewand stets gut verstaut war und er das Blatt mit der Aufschrift erstmals beim Aufbau des Meßgewandes gefunden hat.

Während der Führung erkannte jeder, dass es Herrn Bromm wichtig ist die Verstorbenen im Gedächtnis der Lebenden zu erhalten. Hierzu zeigte er die jahrelang gesammelten Sterbebildchen, die vom Jahre 1895 bis zur Gegenwart reichen. Da Grabstellen nach einer festgelegten Ruhezeit eingeebnet werden, ist eigentlich heute nicht mehr feststellbar, wer früher einmal hier seine letzte Ruhestätte fand. Da für den Stausebacher Friedhof die Belegungspläne von 1930 bis heute vorliegen sind Veränderungen, die in dieser Zeit entstanden sind, gut zu erkennen. Dieses Ausstellungsstück führt immer wieder zu Diskussionen und angeregten Gesprächen der Besucher, wie "..da war ja mal das Grab von meinem Urgroßvater..".

Wenn Grabstellen eingeebnet werden, verschwinden oftmals auch die Grabkreuze und Grabsteine. Nicht so in Stausebach, da Herr Bromm auch diese versucht zu erhalten und neben der Kirche einen "Friedhof des Gedenkens" eingerichtet hat. Derzeit befinden sich hier sechs Grabdenkmäler, die u.a. an den letzten Knecht des Dorfes und ein Kinderschicksal erinnern.

"Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und vielleicht sehen Sie eine Kirche und einen Friedhof nun mit anderen Augen." so verabschiedete Herr Jürgen Bromm sich von den Teilnehmern der Führung.

Das Leben in Stausebach war früher von der Arbeit in der Landwirtschaft geprägt und daran erinnerten die alten Gerätschaften wie Sämaschine, Schubkarre, Mähmaschine, Jauchefaß, Lanz, Fahr, Deutz, Fendt Dieselross und Milchkannen. Eine einspännige, schon in die Jahre gekommene Kutsche, war auch dabei.

Seit 1993 lädt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz am zweiten Sonntag im September dazu ein, Geschichte hautnah zu erleben. Herr Jürgen Bromm versteht es seit Jahren das die Besucher durch seine Ausstellung eintauchen in die Geschichte und diese begreifbar wird. So ist bei jedem das Interesse an der Erhaltung der Kirche, des Kirchhofs und der Grabdenkmäler geweckt und damit auch das Ziel des Tags des offenen Denkmals nachhaltig erreicht.

Auf diesem Wege danke ich Herrn Jürgen Bromm für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung und wünsche ihm und seinem jungen Mitstreiter, Lennard Grüßges, weiterhin viel Erfolg beim Suchen, Bewahren und Präsentieren der Stausebacher Geschichte !!

Bürgerreporter:in:

Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain

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