Barockes Stuckgewölbe in der gotischen Marienkirche in Stausebach

Stuckgewölbe
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Über den Dächern des kleinen Dorfes Stausebach beherrscht die Kirche "Mariä Himmelfahrt" mit ihrem gewaltigen Schieferdach und dem etwas zu schief geratenen Dachreiter das Dorfbild. Besucher des 550 Einwohner zählenden Ortes sind überrascht von dieser gotischen Kirche, deren Bauzeit ca. 1470 bis 1500 gewesen ist.

Bis weit in das 19. Jahrhundert war die Kirche ein bekannter Marienwallfahrtsort für die Pilger zum Grab der Heiligen Elisabeth nach Marburg.

Beim Betreten des Gotteshauses fällt das prunkvoll barocke Stuckgewölbe auf; eigentlich ungewöhnlich für eine gotische Kirche. Kirchenhistoriker sehen in der farbigen Stuckdecke und in den bunten Fenstern eher ein Stilbruch. Dem dunklen gotischen Kirchenraum sollte dadurch mehr Helligkeit gegeben werden.

Während die Gewölbeformen aus der Bauzeit stammen, sind die Stuckierungen bei umfassenden Renovierungen 1730 eingefügt worden. Wie aus Kirchenbüchern ersichtlich, sollen die Arbeiten von einem "Meister Jacob Schielen" gefertigt worden sein. Das Gewölbe im Altarraum ist in Steinform gebildet, der Gemeinderaum aus Netz- und Kreuzrippen. Die Stuckierungen zeigen eine große Zahl von Motiven. Auffallend sind das Auge Gottes im Wolkenkranz, die Taube und der Heilige Geist immer von Engeln umgeben sowie die Jesus- und Marienmonogramme.

Dazwischen befinden sich Meisterzeichen und die Wappen der Bauherrn. Das Wappen der Herren von Falkenberg trägt zwei schwarze gegeneindergeordnete Schlüssel auf silbernem Feld. Ein weiterer Schlussstein zeigt das Wappen derer von Lehrbach, da zur Bauzeit verwandtschaftliche Beziehungen zu den Falkenbergern bestanden.

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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