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Adventsmusik in der Martin-Luther-Kirche in Kirchhain

Am 1.12.2013 gab es wie jedes Jahr ein absolut hörenswertes Konzert in der Martin-Luther-Kirche, welches von zahlreichen Musikern, die nicht alle aus der näheren Umgebung kommen, gestaltet wurde. Zwischen den Musikstücken gab es Gedenkpausen durch die Betrachtungen von Pfarrer Dr. Georg Kuhaupt über die ausgewählten Musikstücke.

Das Konzert begann mit einem Musikstück von Johann Sebastian Bach, bei dem die Flöten von Andrea Rüppel und Matthias Friedrich im Mittelpunkt standen. Das begeisterte einige Zuhörer so sehr, dass sie nach dem Stück zu klatschen anfingen. Das wäre normalerweise eine vollkommen angemessene Verhaltensweise, wenn es bei diesem Konzert nicht üblich wäre, mit dem Applaus bis zum Schluss zu warten. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass auf den richtigen Zeitpunkt zum Klatschen erst nach dem Musikstück hingewiesen wurde.

"Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." An diesen Bibelvers hat sich der Komponist Melchior Franck mit seinem gleichlautenden Stück angelehnt. In der Kirchenmusik ist dieser Vers sehr beliebt - so gibt es unterschiedliche Vertonungen von verschiedenen Komponisten. Seine Bedeutung ergibt sich dadurch, dass er als eine Zusammenfassung des christlichen Glaubens gilt - als "Gospel in a nutshell" wird er im Englischen bezeichnet und gilt in den Vereinigten Staaten als ein Bekenntnis zum Christentum. Man findet ihn dort auf dem Innenrand von Pappbechern oder auf Einkaufstüten, und manche Leute halten auch schon mal Schrifttafeln mit diesem Text bei öffentlichen Veranstaltungen hoch.

"Nun komm, der Heiden Heiland" trug in den bis in die neunziger Jahre eingesetzten Gesangbüchern die Liednummer 1. In der Kirchhainer Adventsmusik wurden gleich zwei Stücke gespielt, die auf diesem Lied aufbauten. Das Lied stammt von Martin Luther, der sich den Text aber nicht selbst ausgedacht hat. Es ist die Übersetzung von einem alten Hymnus aus dem vierten Jahrhundert, der von einem Bischof aus Mailand stammte. Damals war das Christentum noch keine Mehrheitsreligion im römischen Reich. Der Liedtext ("der Heiden Heiland") betont aber eindeutig, dass Jesus nicht nur für die Christen, sondern für alle Menschen gekommen ist.

"Wir warten dein, o Gottes Sohn". In diesem Stück gab es noch etwas Luft zwischen den Chorsätzen. Peter Groß hatte es entsprechend um einen Gemeindesatz ergänzt, so dass auch die Besucher der Adventsmusik eine Gelegenheit hatten, aktiv mitzuwirken.

Programm

Johann Sebastian Bach (1685 - 1750): Konzert in F-Dur, BWV 1057

Begrüßung

Melchior Franck (1579 - 1639): Also hat Gott die Welt geliebt

Betrachtung

Georg Philipp Telemann (1681 - 1767): Nun komm, der Heiden Heiland

Antonio Vivaldi (1678 - 1741): Sinfonia in G-Dur, RV 149

Betrachtung

Johann Sebastian Bach (1685 - 1750): Nun komm, der Heiden Heiland, BWV 62

Gemeinsames Vater unser und Segen

Johann Sebastian Bach(1685 - 1750): Wir warten dein, o Gottes Sohn

Mitwirkende

Familienchor Kirchhain

Peter Groß (Gesamtleitung, Solocembalo)
Marion Clausen (Sopran)
Hartmut Raatz (Bariton)

Camerata Marburg mit
Matthias Friederich (Blockflöte, Oboe und Leitung)
Andrea Rüppel (Flöte)
Sabine Groth (Flöte)
Dorothea Heller (Oboe)
Karin Schmidt (Violine)
Christiane Rüppel-Mahlert (Violine)
Annette Kollatz (Violine)
Ursula Carus-Ritzenhoff (Violine)
Annegret Blank (Violine)
Annegret Seeger-Weitzel (Violine)
Sabrina Hucke (Violine)
Klaus Heisterkamp (Violine)
Kathrin Goronzy (Viola)
Johannes Heller (Viola)
Kilian Mahlert (Violoncello)
Dörte Fistl (Violoncello)
Tilman Pflock (Violoncello)
Sophia Mott (Kontrabass)
Hannah Brazel (Cembalo)

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