Rennwochenende in Kirchhain
Als vor ca. 6 Jahren eine Zeitschrift Teile zum Zusammenbau eines Modell Rennautos verkauft hat, entdeckten einige Leser ihre Leidenschaft für Autorennen im Modellformat. Einige Käufer haben im Internet ein Forum gebildet um ihre Erfahrungen auszutauschen. Hieraus hat sich eine Gruppe von 40 Personen gebildet, die sich 4 bis 5 mal pro Jahr zu Freundschaftsrennen auf verschiedenen Bahnen innerhalb Deutschlands treffen.
Ein solches Freundschaftsrennen fand auch am Wochenende, 1. und 2. August, auf dem Motodrom des MSC Kirchhain statt. Die Teilnehmer legten Anfahrtstrecken von bis zu 800 Kilometer zurück um gemeinsam mit Gleichgesinnten ein Rennwochenende zu verleben. Einige waren bereits seit Mittwoch mit Zelt oder Wohnwagen und Familie auf dem westlich vor Kirchhain gelegenen Gelände.
Die asphaltierte Rennstrecke des Motodroms selbst hat eine Länge von 234 Metern und ist mindestens 4,20 Meter breit, an einigen Stellen sogar 6 bis 7 Meter.
Die ferngesteuerten Modellautos werden in zwei Klassen eingeteilt:
- Tourenwagen
- Formelfahrzeuge.
Die Fahrzeuge haben einen zwei- bzw. Vierradantrieb. Das Mindestgewicht beträgt 2.500 Gramm und die Motorleistung 2,11 cbm bei 35.000 bis 55.000 Umdrehungen. In den Tank der Rennautos passen 70 ml eines Nitrogemisches, das für ein Rennen von 5 Minuten ausreicht.
Bevor es jedoch zu den Rennen kommt, stellt jeder Fahrer sein Auto bei Testläufen auf die Rennstrecke ein. Wie bei Schumacher & Co., so hat auch bei den Modellflitzern jeder Fahrer seine kleinen Geheimnisse und wählt nicht nur zwischen Regen- und Trockenreifen sondern hierbau auch noch einmal zwischen mehreren unterschiedlichen Mischungsverhältnissen. Am Fahrzeug selbst werden von Rennstrecke zu Rennstrecke und je nach Witterungsbedingungen ebenfalls Einstellungen am 2-Ganggetriebe, den Öldruckstoßdämpfern usw., vorgenommen.
Nachdem jeder Fahrer sein Rennauto optimal eingestellt hat, kann das Rennen beginnen. Die Fahrer begeben sich mit ihren Fernsteuerungen auf den Fahrerstand, während ein Helfer an der Rennstrecke sich bei Problemen bzw. Tankstopps um die Fahrzeuge kümmert. Zunächst finden die Qualifikationsläufe beider Klassen statt (Renndauer 5 Minuten). Mit Hilfe von in den Fahrzeugen eingebauten Rundenzählern werden für jedes Fahrzeug die Runden elektronisch genau ermittelt. Diese Läufe werden noch ohne einen Tankstop zurück gelegt. Während der Renndauer von 5 Minuten legen die Tourenwagen 19 Runden und die Formelfahrzeuge ca. 14 Runden auf der Rennstrecke zurück.
Die Rennzeit für die Halb- und Viertelfinale beträgt 10 Minuten. Dies bedeutet, dass der Helfer an der Rennstrecke das Fahrzeug einmal betanken muss. Für einen Tankstop muss man etwa 2 1/2 Sekunden einplanen.
Das Finale bestreiten die ersten 10 einer jeden Fahrzeugklasse. Hierbei beträgt die Rennzeit 20 Minuten.
Da ich am Sonntagvormittag an der Rennstrecke war, konnte ich auf Grund des regnerischen Wetters kaum Autos auf der Strecke beobachten. Den Fahrern wünsche ich jedoch für ihre Finalläufe besseres und vor allem trockenes Wetter und eine gute Heimreise.
Herrn Jürgen Schuch vom MSC Kirchhain danke ich für die ausführlichen und freundlichen Informationen. Allen, die vielleicht auch einmal beim MSC Kirchhain reinschnuppern möchten, sei noch gesagt, dass an jedem ersten Freitag eines Monats eine Versammlung im Vereinsheim auf dem Motodromgelände statt findet, zu der Interessierte recht herzlich eingeladen sind.
Bürgerreporter:in:Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain |
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