MarriageWeek-Vortrag von Andrea und Alfred Mayer
Ein „wunderbarer Abend“ in der Kauferinger Pauluskirche
In diesem Jahr klang das Thema, das sich das Referenten-Ehepaar Andrea und Alfred Mayer für den alljährlichem MarriageWeek-Vortragsabend ausgesucht hatte, besonders rätselhaft: Da sollte es nämlich um das Thema „Erfolgreich scheitern“ gehen.
Ein Anliegen der Psychologin und des Diakons war zunächst, die Erfahrungen des Scheiterns aus der Tabuzone zu holen. Mit unterhaltsamen Präsentationen und anschaulichen Beispielen - auch aus ihrem eigenen Familienleben - beschrieben die Referenten Fälle des Scheiterns in der Partnerschaft. Wie auch aus dem unten stehenden Bericht von Hildegard und Horst Blachnitzky hervorgeht, gelang es den beiden, das Thema alltagsnah zu behandeln und die Perspektive zu vermitteln: Vor dem Scheitern brauchen wir keine Angst zu haben, wenn wir solche Situationen als Chance verstehen, daran zu wachsen.
Zum Abschluss des Abends, der auch einige musikalische Beiträge einer Band umfasste, würdigten Alfred und Andrea Mayer drei Gemeindeglieder der Pauluskirche, die sich seit 15 Jahren besonders engagiert für die MarriageWeek in der Region Landsberg am Lech eingesetzt haben: Hildegard und Horst Blachnitzky und Erdmann von Harsdorf (s. Foto).
Die Besucher-Reaktionen haben erkennen lassen, dass die Anregungen dieser MarriageWeek-Veranstaltung positiv aufgenommen wurden. Und die Referenten haben erneut gezeigt, dass man auch über ein ernstes Thema mit Humor sprechen kann.
Wie kann ein Misserfolg zu einem Erfolg werden?
Eindrücke vom MarriageWeek-Vortragsabend mit Andrea und Alfred Mayer zum Thema „Erfolgreich scheitern“
von Hildegard und Horst Blachnitzky
Das ungewöhnliche Thema und die Referenten, die für ihren unterhaltsamen Vortragsstil bekannt sind, lockten am 6. Februar etwa 100 Zuhörer in die Evangelische Pauluskirche in Kaufering. Für viele Besucher ist dieser "Offene Abend für Paare und solche, die es werden wollen" ein fester Termin in der alljährlich stattfindenden MarriageWeek; einige waren seit 2009 jedes Mal dabei.
Die Reaktionen danach waren durchaus positiv; eine Teilnehmerin sprach von einem „wunderbaren Abend“. Als provokativ, aber sinn- und wertvoll wurde die Aussage empfunden, dass „man erfolgreich scheitern lernen kann.“
Andrea Mayer betonte in ihrem Vortragsteil, dass Scheitern gesellschaftlich verpönt ist, dass aber bestimmt jede und jeder es schon erlebt hat. Wir Menschen scheitern etwa an unrealistischen Erwartungen, z. B. in unseren Beziehungen. So erhoffen viele Frauen von ihren Männern eine hohe „emotionale Verfügbarkeit“. Deshalb gilt es, Ansprüche und Träume zu hinterfragen und sich gegebenenfalls einzugestehen, dass wir gescheitert sind. Ein Misserfolg kann jedoch zu einem Erfolg führen, wenn wir ihn als „Haltestelle“ ansehen, etwas zu verbessern. Wir sollen uns nicht vor dem Scheitern fürchten, sondern daran wachsen.
Alfred Mayer thematisierte den Zusammenhang zwischen Scheitern und Kränkungen. Scheitern führt dazu, sich zu grämen, zu grübeln statt zu schlafen. Etwas nicht geschafft zu haben, ist eine Kränkung der eigenen Persönlichkeit, die aber oft gar nicht bewusst wird. Diese Eigenkränkung zu erkennen, ist der erste Schritt zur Selbstversöhnung. Ein weiterer Schritt kann zur Versöhnung mit dem Partner führen, von dem man sich verletzt fühlt. Der Referent machte Mut, den ersten Versöhnungsschritt zu gehen in der allerwichtigsten Beziehung: in der Beziehung zum Lebenspartner.
Somit ist es den Referenten durchaus gelungen, lebensnahe Denkanstöße zu geben, wie man gemeinsam erfolgreich mit dem Scheitern „an Erwartungen, Träumen und Ansprüchen“ umgehen kann.