Paul Heinle aus Freihalden
Dr Paul z'Freihalda

Man nennt ihn auch gerne mal den "Grünen" Freien Wähler: Paul Heinle aus Freihalden | Foto: Anton Zucker
  • Man nennt ihn auch gerne mal den "Grünen" Freien Wähler: Paul Heinle aus Freihalden
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Paul Heinle ist 58 Jahre alt, lebt in Freihalden und ist vor allem durch sein Arboretum, aber auch seine einfallsreichen Maibaum-Schnitzereien weit über den Landkreis Günzburg hinaus bekannt. Selbst der Bayerische Rundfunk hat seine Arbeiten schon in der Sendereihe "Zwischen Spessart und Karwendel" gewürdigt.

Ob Politker oder Päpste – Paul Heinle hat schon so einige Konterfeis im Laufe der Jahre auf Maibäumen verewigt. Der gebürtige Freihalder ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist gelernter Schreiner. Die Liebe zum Holz wurde ihm also sozusagen mit in die Wiege gelegt. Auf einem anderthalb Hektar großen Grundstück hat er 1987 innerhalb einer Woche über 12.000 Baumsprösslinge eingepflanzt und ca. 550 laufende Meter Zaun angelegt. Bereits da keimte die Idee in ihm, sein umfangreiches Wissen über Holzarten weiterzugeben. Im April 2009, am Tag des Baumes, war es dann soweit. Das Arboretum, ein Lehrpfad mit insgesamt 62 Baumsorten und Sträuchern, der an der Waldgrenze entlangführt, war geboren. Zahlreiche Schautafeln liefern wichtige und interessante Informationen. Mit knappen, verständlichen Worten, wie Paul Heinle betont stolz erklärt. Viele Besucher haben seither das Arboretum bestaunt, darunter auch schon mal Schulklassen oder größere Reisegruppen. Obwohl er nicht großartig dafür wirbt, spricht es sich doch einfach herum. Nähere Infos zu Führungen in 2023 gibt es unter 08225/2292 oder heinle.paul@web.de.

Seit 2008 sitzt der umtriebige Freihalder für die Freien Wähler auch im Marktgemeinderat. 2017 kandidierte er sogar als Listenkandidat für die Bundestagswahl. Dabei war ihm immer wichtig, notwendige Veränderungen schonend umzusetzen, so dass Mensch und Natur möglichst wenig beeinträchtigt werden. Auch der Neubau der Bahnlinie Ulm-Augsburg beschäftigt ihn sehr. Paul Heinle spricht sich selbst für die türkise Trassenführung aus, also die kürzeste und schnellste Verbindung. Davon wären noch die wenigsten Bürger betroffen. Ein Ausbau der Bestandsstrecke würde seiner Meinung nach nur den Nahverkehr zusätzlich einschränken und die Anrainer, die ja ohnehin schon betroffen sind, noch mehr belasten. Zwei eigene Vorschläge von ihm wurden leider abgelehnt, weil er Günzburg noch als Haltebahnhof mit einbringen wollte.

Doch zurück zum Maibaum: Wenn der einmal steht, ist für Paul Heinle die meiste Arbeit getan. Schade findet er nur, dass seine liebevoll geschnitzten, oftmals auch hintergründigen Kunstwerke aus der Ferne betrachtet neben all dem Baumschmuck und sonstigen Verzierungen manchmal etwas untergehen. Ihm würde gefallen, wenn auch andere schöne Maibäume im Landkreis beispielsweise durch eine Prämierung mehr Aufmerksamkeit bekommen würden. Und damit mehr Besucher.

Hinweis: Dieser Artikel ist bereits vor längerer Zeit in der mittlerweile leider eingestellten Stadtzeitung Augsburg (staz.de) erschienen.

Bürgerreporter:in:

Anton Zucker aus Jettingen-Scheppach

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