Y-Trasse noch ein Thema?
in einem Beitrag zur Verkehrspolitik
schreibt MdB Sven-Christian Kindler:
Y-Trasse: Veraltet, teuer und zu spät
Richtet man den Blick auf den Verkehrsträger Schiene werden wir mit dem wohl eindringlichsten Beispiel dieses stoischen „Weiter-so“ in der niedersächsischen Verkehrs- und Infrastrukturpolitik konfrontiert: Das Großprojekt Y-Trasse. Anfang der 1990er Jahre im Rahmen des ICE-Hypes als Hochgeschwindigkeitsstrecke für den Personenverkehr geplant, sollte die Y-Trasse rund 13 Minuten Fahrtzeit zwischen Hamburg und Hannover und rund acht Minuten zwischen Bremen und Hannover einsparen. Das Projekt wurde 1992 mit Gesamtkosten von 1,28 Milliarden Euro (bzw. 2,5 Milliarden DM) in den BVWP aufgenommen. Grundlage für die Ursprungsplanungen aus den 1990ern Jahren war die Annahme einer rasant zunehmenden Nachfrage nach superschnellen Schienenpersonenverkehr für Pendler_innen zwischen den Metropolen. Dem Schienengüterverkehr hingegen wurden zu dieser Zeit keine Priorität und keine Wachstumspotentiale eingeräumt. Ausgehend von der flächendeckenden Motorsierung wurde stattdessen auf hohe Investitionen in die Straßenverkehrsinfrastruktur und eine Liberalsierung des Straßengüterverkehrs gesetzt. Über 20 Jahre später zeigt sich deutlich, dass sich die Annahmen ins Gegenteil gewendet haben: Der Schienengüterverkehr wächst rasant an, während der Nachfrageboom nach Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen den Metropolen ausgeblieben ist. Insbesondere in Norddeutschland führt der globalisierungsbedingt stark angewachsene Seefrachtverkehr zu massiven Engpässen im Güterverkehr. In der Bewältigung dieser Güterverkehre für die norddeutschen Seehäfen liegt eine der gegenwärtig drängendsten Herausforderungen für die Verkehrspolitik Niedersachsens.
Quelle:
http://mobil.sven-kindler.de/2012/10/fuer-einen-fi...
Bürgerreporter:in:Siegfried Lemke aus Isernhagen |
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