Ausflugstipp Wismarer Bucht
Ein Tag auf der Insel Poel
Nur einen Katzensprung von der Hansestadt Wismar entfernt liegt die Insel Poel. Ausflugsschiffe fahren vom Alten Hafen in Wismar, vorbei an dem Vogelschutzgebiet Insel Walfisch, direkt nach Kirchdorf auf Poel. Wer den Landweg vorzieht, kann die Insel aber auch über den 1927 erbauten Damm bequem mit dem Fahrrad oder Auto erreichen.
Wir wählen den Landweg und genießen die Fahrt durch die für Mecklenburg-Vorpommern typischen Alleen, kommen an Rapsfeldern vorbei, erreichen die Insel über den Brückendamm und machen schließlich unseren ersten Halt in Kirchdorf. Hier wollen wir uns bei Bilderbuchwetter auf die Spuren vergangener Zeiten begeben. Anfang des 17. Jahrhunderts ließ der mecklenburgische Herzog Adolf Friedrich I. hier eine Festungsanlage mit Schloss und Wall in Form eines fünfzackigen Sternes anlegen. Rund um die alte Inselkirche aus dem 13. Jahrhundert wurde das "Hornewerck" in Form eines Sternschweifes erbaut. Das Schloss, Soldatenunterkünfte und die Ställe stehen längst nicht mehr, die alten Wallanlagen sind aber immer noch gut zu erkennen. Im Inselmuseum zeigt heute ein Modell, wie die beeindruckende Anlage einst wohl ausgesehen haben mag.
Inselkirche auf Poel
Während unseres Besuches war die Inselkirche leider nicht geöffnet, aber bei unserer nächsten Tour nach Poel werden wir sicher auch die Innenausstattung des imposanten Sakralbaus mit den Flügelaltären bewundern. Dieses Mal werden unsere Blicke immer wieder zum mächtigen im romanischen Stil erbauten Kirchturm gelenkt, denn deutlich sind Rufe von Turmfalken zu hören. Und schließlich können wir sie auch in Maueröffnungen des Turmes entdecken. Die achteckige Spitze des 47 Meter hohen Turmes ähnelt in ihrer Form einer Bischofsmütze und hat daher auch ihren Namen bekommen. Vom Wall um die Kirche werfen wir noch einen Blick auf den idyllischen Hafen in Kirchdorf, ehe es weiter nach Timmendorf Strand geht.
Timmendorf Strand
Auch hier erwartet uns maritimes Flair am Hafen. Schon vom Parkplatz am Orsteingang ist der 21 Meter hohe Leuchtturm aus dem Jahr 1871 zu sehen. Der Backsteinbau markiert die Einfahrt in die Wismarer Bucht und steht heute unter Denkmalschutz. Auf der Wiese zu seinen Füßen erinnert eine Holzskulptur an die Sage zum boshaften Riesen auf Poel. Der soll einst aus Wut einen Findling über die Wismarer Bucht geworfen haben, da dort am anderen Ufer ein Kirchturm gebaut wurde, der größer als der Riese selbst war. Der Stein fiel aber bei Redewisch ins Wasser und traf sein Ziel nicht.
Große und kleine Steine sind auch am imposanten Steilufer auf Poel zu entdecken. Da es dort regelmäßig zu Abbrüchen kommt, ist hier bei einem Spaziergang allerdings Vorsicht geboten. Nur ein paar Schritte weiter, am Hafen und seinen Gaststätten vorbei, lockt feiner, weißer Ostseestrand zu einem Päuschen. In der Sommersaison tummeln sich hier die Badegäste. Und wer eine Partie Minigolf spielen möchte, kommt in Timmendorf Strand auch auf seine Kosten.
Auch wenn wir längst noch nicht alles auf Poel gesehen und genossen haben, heißt es für uns doch irgendwann Abschied nehmen. Beim nächsten Besuch werden wir sicher in eines der schnuckeligen Cafés auf der Insel einkehren und die Beschaulichkeit und Ruhe in der Natur genießen. Am Parkplatz in Fährdorf stoppen wir noch einmal und werfen einen letzten Blick über die Salzwiesen auf die Silhouette von Wismar. Tschüss Poel!
Bürgerreporter:in:Katja Woidtke aus Langenhagen |
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