Hiddensee
Die Inselkirche Hiddensee in Kloster.
Ein Rest des ehemaligen Klosters der Zisterzienser in der Ortschaft Kloster auf der Insel Hiddensee ist die Inselkirche Hiddensee. Das heutige Kirchengebäude wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts auf den Grundmauern der ersten Kirche erbaut. Um 1780 wurde die Kirche neu eingerichtet. Dabei kamen der barocke Kanzelaltar, der Taufständer und der Taufengel in die Kirche. Auch das Tonnengewölbe stammt aus dieser Zeit. Im Jahr 2020 wurde die Kirche umfassend restauriert.
Im Zugangsbereich zum Kirchenportal stehen auf einer Wiese einige Grabsteine aus früheren Jahrhunderten. Sie sind stark verwittert und einige sind kaum noch zu lesen. Noch zu entziffern ist der Grabstein der Caroline Sophie Johanne Gau, geborene Stahlbohm, die am 15. Januar 1829 geboren wurde. Sie starb am 5. März 1885 zu Vitte.
Im hinteren Friedhofsbereich befindet sich die Grabstätte des deutschen Nobelpreisträgers Gerhart Johann Robert Hauptmann. Obwohl seine Freunde ihn wegen der Kriegsereignisse vor der Rückkehr nach Agnetendorf in Schlesien warnen, kehrt er Ende März 1945 in sein Haus Wiesenstein zurück. Auf ausdrücklichen Wunsch des sowjetischen Marschalls Georgi Konstantinowitsch Shukow wird sein Wohnhaus unter Schutz gestellt. Im April 1946 appelliert Oberst Wiktor Nikolajewitsch Sokolow - sowjetischer Stadtkommandant in Schlesien - an Hauptmann, unbedingt bald auszureisen, da sein Schutz nicht mehr gewährleistet werden könne. „Im Mai heißt es, die polnische Regierung bestehe darauf, dass alle Deutschen das Land verlassen. Doch Hauptmann stirbt am 6. Juni 1946. Drei Tage später findet an seinem offenen Sarg - der Verstorbene mit einer Mönchskutte bekleidet (so hatte er es verfügt) - eine Trauerfeier im Hause Wiesenstein statt, an der siebzig Personen teilnehmen. Sein Wunsch, im Ort in schlesischer Erde begraben zu werden, geht nicht in Erfüllung.“
Die Witwe Margarete befürchtet wegen der Anfeindungen in Schlesien, dass Hauptmanns Grab geschändet werden könnte. „Also beschließt sie, den Verstorbenen nach Hiddensee überführen zu lassen und dort zu bestatten". In den Jahren von 1926 bis 1943 lebte Hauptmann während der Sommermonate mit seiner Familie in Kloster auf Hiddensee.
Nach einer Zwischenstation in Müggelheim (Groß-Berlin, heute Berlin, Bezirk Treptow-Köpenick) geht am 25. Juli 1946 die Fahrt weiter nach Stralsund. Bei einer Trauerfeier sprechen Oberst Sergei Iwanowitsch Tulpanow und Johannes R. Becher. Wilhelm Pieck, künftiger Präsident der Deutschen Demokratischen Republik, ist anwesend. Danach begleiten Tausende den Sarg zum Hafen. Am 28. Juli 1946 wird Hauptmann dann in Kloster auf Hiddensee bestattet. Der Granitblock als Grabstein wurde erst 1951 gesetzt.
(Quelle: Karl-Heinz Otte, Als der Dichter Gerhart Hauptmann tot nach Müggelheim kam, Müggelheimer Bote, November 2012, - Vergleiche auch Wikipedia, für beide Online-Abruf 15.11.2024)
Bürgerreporter:in:Amadeus Degen aus Battenberg (Eder) |
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