HARZ: WANDERUNG - ILSETAL - BREMER HÜTTE - PLESSENBUG - ILSESTEIN
Vom Wanderparkplatz im Ilsetal in Ilsenburg begann unsere Wanderung. Am Flusslauf der Ilse wanderten wir, d.h. der Wanderführer, Manfred Böhm und ich auf dem Heinrich - Heine - Weg in Richtung der Ilse - Quelle. Auf der Wanderung war mit Chausseen, Forstwegen, Wanderwegen und Wanderpfaden, alles bei schönstem Wanderwetter, von allem etwas dabei. Auf Höhe des Zanthierplatzes - nach einem Forstmeister benannt - hatten wir Sicht auf den Ilsestein mit dem Ilse - Kreuz. Unser Weg führte uns direkt am Ufer der Ilse, einem wilden Harzfluss, entlang. Das Flussbett ist angefüllt mit zum Teil sehr großen Granitfelsen. Im Laufe der Jahrtausende wurden sie vom Wasser abgerundet. An mehreren Stellen im Flussbett kam es zu Anhäufungen von Felsen. Daraus entstanden die bekannten unteren und obere Ilsefälle. Kurz vor der Roten Brücke, die über die Ilse führt, hat man bei guter Sicht erstmals einen Ausblick auf das Brockenmassiv. An der Bremer Hütte legten wir eine Pause ein. Hier befindet sich eine der 222 Stempelstellen der Harzer Wandernadel. Von der Bremer Hütte aus geht ein viel begangener Wanderpfad, an der Stempelsbuche vorbei, zum Brockengipfel. Wir aber wanderten entlang der Ilse, in Richtung der Großen Zeterklippe auf der Forststraße weiter. Nach mehreren hunderten Metern verließen wir die Forststraße um über den Schindelstieg in Richtung des Gasthauses Plessenburg weiter zu wandern. An einer Anhöhe trafen wir auf den Ferdinandsstein. Der Graf Ferdinand zu Stolberg - Wernigerode, in dessen Eigentum sich ein Großteil des Harzgebietes befand, hatte hier am 23.03.1798 einen Wolf erlegt. Auch hier befindet sich eine Stempelstelle der HW. Nun ging es wieder hinunter in Richtung Plessenburg. Wir verließen den Weg um einen Abstecher zur Wolfsklippe zu unternehmen. Auf der Wolfsklippe wurde bereits vor 120 Jahren eine Aussichtsplattform errichtet, die noch heute von Wanderern benutzt werden kann. Nach der Besichtigung der Wolfsklippe ging es über den Alexanderstieg hinunter zum Gasthaus Plessenburg. Noch vor ein paar Jahren war das Gasthaus fast vollständig vom Wald umgeben. Jetzt sind außer ein paar Laubbäumen nur noch kahle Flächen vorhanden. Nach einem Imbiss wanderten wir weiter in Richtung Ilsenburg. Bald gelangten wir zur Paternosterklippe, einen markante Granitfelsen. 20 Minuten später erreichten wir bereits den Ilsenstein mit dem Ilse - Kreuz. Im Gegensatz zum Anfang der Wanderung, schauten wir diesmal vom Ilse - Kreuz hinunter ins Ilsetal. Der Dichter Heinrich - Heine hat dem Ilsenstein mit dem Ilse - Kreuz in seinem 1826 veröffentlichen Reisebericht "Harzreise" ein literarisches Denkmal gesetzt. Nach der Besichtigung des, aus dem Jahre 1813 stammenden, gusseisernen Ilse - Kreuzes ging es wieder hinunter ins Ilsetal. Im unteren Teil des Ilsetals befinden sich glücklicherweise überwiegend Laubwälder. Leider sind bereits fast alle, aus Fichten bestehende, Wirtschaftswälder in dieser Umgebung durch den Borkenkäfer vernichtet. Unsere Wanderung fand in dem Nationalpark Harz statt. Für Stempeljäger der Harzer Wandernadel ist diese Wanderung, aufgrund der 6 vorhandenen Stempelstellen, ein wahres Paradies. Nach ca. 17 km und vielen hunderten von Höhenmetern erreichten wir wieder unseren Parkplatz.