Verschollen - die Papenburg von Ölsburg
Wandert man den Weg "Am Kalischacht" entlang in Richtung Lauenthaler Mühle, so kann man sich nicht vorstellen, das hier um 1291 eine recht große Burganlage gelegen hat. Die "Papenburg". Erbaut von Bischof Siegfried von Hildesheim.
"Einen Pfeilschuss entfernt", auf der gegenüberliegenden Seite der Fuhse
lag die "Lauenburg" des Herzoges Otto von Braunschweig-Lüneburg.
Über viele Jahre kam es hier zu heftigen Gefechten. Der Herzog wurde letztendlich vom Bischof in die Enge getrieben, und musste seine Burg aufgeben. Diese wurde dem Erboden gleichgemacht. Die Papenburg (Pfaffenburg) ließ man verfallen.
Foto Nr.1 zeigt das Gelände, auf dem sich die Burg einst befand.
Nur einige Bodenerhebungen zeugen noch von den einstigen Wällen.
Auf Foto Nr.2 ( GOOGLE-Earth) kann man die Erhebungen noch gut erkennen.
Foto Nr. 3 zeigt den Ausschnitt einer Karte aus dem Jahre 1770.
Sehr schön sind hier sämtliche Umrisse der Burganlage eingezeichnet.
Foto Nr.4 dokumentiert einige Funde, welche auf der Ackeroberfäche gefunden wurden. Diese wurden vom Institut für Bodendenkmalspflege
katalogisiert, und können in der historischen Ausstellung im Rathaus Ilsede
betrachtet werden.
Nr1: Fragment einer Bronzeschale, Nr2: Goldene Haarnagel, Nr3: bronzener Ring einer Trense, Nr4: Fragment einer Schwertklinge
Hallo,
ich bin überrascht hier einen Hinweis auf die Papenburg zu finden, ohne dass die bekannten Forschungsergebnisse und Veröffentlichungen erwähnt werden, denn die Anlage konnte nach historischen Karte-, Luftbildhinweisen und Geländebegehungen 2006 weitgehend rekonstruiert werden:
Thomas Budde / Thomas Küntzel, Papenburg und Lauenthal. In: Archäologie in Niedersachsen Bd. 9, 2006, S. 126 - 130 (Hrsg. Archäologische Kommission für Niedersachsen, Isensee-Verlag, Oldenburg)
Thomas Budde, Papenburg und Lauenthal. Burgen für kurze Zeit. In: Oberger Blätter Nr. 55, 12/2006, S. 2 - 6 (Hrsg. Heimatveren Oberg e.V., Tel. 05172-3427)
Beide Zeitschriften sind in Bibliotheken vorhanden, aber auch noch zu bestellen. Die Oberger Blätter sind erhältlich bei Edith Voiges, Oberg, Tel. 05172-3427.
Thomas Budde