Sommer-/Urlaubsimpressionen
Burgruine Liebenfels (Kärnten/Österreich)

Foto: Bilder, A.Platschka
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Burgruine Liebenfels (Österreich/Kärnten):

Auf einem isolierten Felshügel oberhalb der Ortschaft Pulst (Gmd. Liebenfels) liegt eine der beeindruckendsten Wehrbauten Kärntens. Zwei mächtige Bergfriede ragen markant in der hügeligen Landschaft (nahe St.Veit/Glan) und künden von ehemaliger Macht und adeliger Herrschaft aus längst vergangenen Zeiten. Im Jahre 1312 erstmalig urkundlich erwähnt, entwickelte sich dieser imposante Burgenbau in mehreren Etappen während der nachfolgenden Jahrhunderte, die 1412 in den Besitz der „Liebenberger“ kam, und später in den Besitz der Schenken von „Osterwitz“ wechselte. Während der Kriegszüge zwischen Kaiser Friedrich III. und König Corvinius von Ungarn, wechselte die Burg im Jahre 1484 zunächst in den Besitz kaiserlicher Söldner, später aber in den Besitz der Ungarn, die die Burganlage für die Region sicherten. Spätere Annalen schildern um 1680 die Burg als verödet, wo sie bis ins 20.Jh. mehr und mehr zur Ruine verfiel.

Nach mehreren Besitzerwechseln ist die Anlage im Besitz der Familie Goess. Dank intensiver Restaurierungsarbeiten, in den letzten 15 Jahren, entstand durch ein Team aus Archäologen, Bauforschern und Historikern, sowie durch die Initiative eines Unternehmers (von Glantaler Kräuterlikör), Dietmar Messner, für heutige Besucher ein ausführlichen Eindruck zur Besiedlungsgeschichte der Region und damit zu einer der wenigen Forschungsburgen in Österreich.
Durch einen aufsteigenden Wanderweg vom Parkplatz im Süden über den Westen und Norden des Burghügels, betritt der/die Besucher die höher gelegene Hauptburg, bestehend aus Burgtor und Ringmauer, und gelangt in den ersten Innenhof, der früher durch eine Zugbrücke gesichert wurde. Die Gebäude am östlichen Burggelände wurden zumeist im 15.Jh. errichtet und entstanden der Forschung gemäß aus der Zeit der ungarischen Besetzung.
Im Gewölbekeller der Burgruine, befindet sich ein Weinkeller, darüber liegt heute ein (Escape Room), dessen höherliegendes Stockwerk ehemals durch eine einfache Balkendecke als Wohnraum diente. Im 2. Innenhof findet man eine Filterzisterne mit 9m tiefen Schacht, dessen Vorhof mit Katzenkopfsteinpflaster zum Unteren Palas im Jahre 2020 von Archäologen freigelegt wurde. Von dort aus bietet sich den Besuchern der Zugang zum Inneren Burghof, mit einem kleinen Küchenanbau im „Unteren Palas“ sowie im Erdgeschoß mit Biforenfenster (durch eine Säule zweigeteilten Fenstern) später vermauert, entstanden ca. in der Bauepoche der Romanik.

Beeindruckend ist auch der in der Neuzeit errichtete „Skywalk“ mit schwindeleregender Aussicht nach Ost und in die Tiefe zum Burghügelansatz. Früher wurde dieser Felsvorsprung durch einen Halbrundturm zur Verteidigung mittels kleiner Handgeschütze und Hakenbüchsen genutzt.

Im dritten Innenhof befindet sich dann der imposante Bergfried, (34m hoch), der im 13.Jh. errichtet wurde. Man vermutet daß dieser auf einer ehemaligen Vorburg der Herren von Pulst aus dem 12.Jh. errichtet wurde. Dem Besucher bieten sich in den 6 Geschoßebnen mit Treppenrundgang, verschiedene Schautafeln zur Geschichte, als auch aufgefundener Objekte aus den Grabungen zu den verschiedenen Zeitepochen. Der Turm wurde 2020 im Außen- und Innenbereich komplett bis zum Obergeschoß begehbar restauriert. Im obersten Geschoss bietet sich dem Besucher ein herrlicher Rundumblick im Süden begrenzt durch die Karawanken bis Italien, im Westen/Norden bis zur Ortschaft Sörg, und im Osten auf die naheliegende Burg Hochosterwitz, Burg Taggenbrunn und dem Magdalensberg.

Durch den darunterliegenden „Oberen Palas“ betritt man dann über eine eiserne Treppenkonstruktion den darunterliegenden Burgvorhof, mit Liegewiese und Sitz/Ruhemöglichkeiten, sowie einem kleineren 2stöckigen Gebäude (Backhaus mit mehreren Räumen) und einem kleineren Turm. Forschungen gemäß diente dieses Areal dem Ungarnkönig Corvinius als Kaserne und Stützpunkt für 600 Mann samt Pferden, die einige Aus-/Umbauten der Anlage erforderlich machten. Verläßt man diesen Burgbereich, bietet sich im Ausgangsbereich noch 1 Gebäude, in dem Fundobjekte, als auch Kunstobjekte eines regionalen Künstlers ausgestellt sind.
Ein ausführlicher Rundgang (ohne Führungsmöglichkeit) dauert ca. 1,5 - 2 Stunden, je nach Intensivität der persönlichen Betrachtungen. Alles in allem auch für Familien mit (kleinen) Kindern geeignet.

Öffnungszeiten April bis Oktober jeweils 10 – 17 Uhr. Weitere Informationen erhält man über:
www.burgliebenfels.at oder Mail: kanzlei@burgliebenfels.at
oder www.facebook.com/burgliebenfels.at

Autor: A.Platschka
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Bürgerreporter:in:

Alfred Platschka aus Igling

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