Kalkulieren und riskieren? - Podiumsdiskussion zur Energiepolitik
Den Schalter umlegen – Licht brennt, den Schlüssel im Zündschloss umdrehen und das Auto läuft. Energieversorgung immer, überall und zu jederzeit ist selbstverständlich. Hinter die Kulissen schauen ist nicht selbstverständlich. Der Bezirksverband Günzburg des Kolpingwerkes in der Diözese Augsburg lud am gestrigen Dienstag, 15. Februar ein, zum Thema „Strom na klar – aber woher?“ Fragen zu stellen. Nach der Begrüßung durch Bezirksvorsitzenden Werner Stricker und einem musikalischen Gruß der Musikschule Ichenhausen, konnte sich auch der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Ichenhausen Albert Seiler darüber freuen, dass über 170 Zuhörer der Einladung in die Friedrich-Jahn-Halle in Ichenhausen gefolgt waren.
An erster Stelle steht eine zuverlässige Stromversorgung, die auch wirtschaftlich ist, so das Statement von Dr. Georg Nüsslein (MdB) Vorsitzender der Kommission zur Begleitung der Umsetzung des integrierten Klima- und Energieprogramms der Bundesregierung und wirtschaftspolitischer Sprecher der CSU. Eine klare Vorstellung, wie Energie der Zukunft aussehen muss, hat Ekin Deligöz (MdB), Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied im Arbeitskreis Wissensgesellschaft und Generationen. Drei E`s stehen im Vordergrund: Erneuerbar, effizient und einzusparen muss sie sein. Auf vollkommen erneuerbare Energien wie Sonnen-, Windkraft, Biogas und Geothermie setzt auch der Bund Naturschutz, dessen Position von Dr. Herbert Barthel, Referent für Energie, Klima und Mobilfunk beim Bund Naturschutz, vertreten wurde. Der wichtigste Punkt für die Zukunft nennt Barthel aber die Gesellschaft auf Sparsamkeit zu lenken, notfalls auch mit staatlicher Unterstützung. Den Umbau von Kernenergie hin zu regenerativen Formen möchten die Atomkraftwerke bis zum Auslaufen der Meiler im Jahre 2050 unterstützen, so Michael Trobitz, Fachbereichsleiter Technik des Kernkraftwerkes Gundremmingen. Momentan sei kein anderer Weg möglich gewesen, da der Anteil an Atomstrom noch zu hoch sei. In der öffentlichen Diskussion soll vor allem an mehr als nur an Strom gedacht werden. Die Erzeugung, Transport und die Speicherung der Energie müssen einbezogen werden und die Lechwerke AG, vertreten durch Paul Waning, Vorstandsmitglied der Lechwerke AG Augsburg setzen sich dafür ein.
Angereichert mit Statistiken und Studien, sowie Nachfragen und kritischen Stellungnahmen aus dem Publikum moderierte Michael Popfinger, Vorsitzender des Kolpingwerks Diözesanverband Augsburg die Runde.
Klar ist, dass der kostenintensive Umbau hin zu erneuerbaren Energien, der erst durch visionäre Vordenker in langer Voraussicht eingeläutet wurde, vorangetrieben werden muss. Eine bessere Einbeziehung der Kommunen bei der Energiegewinnung und die daran anschließende Einspeisung in die weiter auszubauenden Netze ist nötig.
Klar ist, dass der kostenintensive Umbau hin zu erneuerbaren Energien, der erst durch visionäre Vordenker in langer Voraussicht eingeleitet wurde, vorangetrieben werden muss. Die Chance, Kommunen in die Energiegewinnung einzubeziehen, sollte genutzt werden.
Um den stündlich ansteigenden Atommüll zu verhindern müsste ein sofortiger Ausstieg aus der Atomenergie gefordert werden. Der Weg von atomarer hin zur regenerativen Energien muss zügig voranschreiten. Über den Zeitpunkt des Ausstiegs, zügigen Umbaus und effektiven Nutzung von regenerativen Energien wird in Zukunft mit Sicherheit noch oft und viel diskutiert werden.
Am Ende der regen Diskussion bedankte sich Michael Popfinger bei den Zuhörern und Teilnehmern der Diskussion.
Bürgerreporter:in:Kolping Augsburg aus Augsburg |
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