SteinExpo 2011
Die SteinExpo im Nieder-Ofleidener Steinbruch ist eine sehr vielseitige Ausstellung: Natur, Kultur, Technik und aufregende Aktionen konnte man dort erleben.
Die Messe im Steinbruch wendet sich hauptsächlich an diejenigen, die beruflich mit Baustellen oder dem Abbau von Steinen zu tun haben. Steinbruchbesitzer und Baufirmen können sich hier anschauen, womit sie am besten ihren Maschinenpark erweitern, während sich für die Hersteller von Baggern, Lastern und Steinbrechern gute Gelegenheiten ergeben, Maschinen und Fahrzeuge zu verkaufen. Dafür lohnt sich sogar die Anreise aus verschiedenen Ländern Europas. Für den Durchschnittsbürger sind die angebotenen Produkte in der Regel nutzlos und oft auch mangels Platz und der nötigen Geldmengen nicht zu haben. Trotzdem lohnt sich ein Bummel über die SteinExpo auch dann, wenn man überhaupt nicht vom Fach ist und sich an manchen Ständen fragt, wozu die angebotenen Teile überhaupt nützlich sein können.
Natur erleben
Der Steinbruch bei Niederofleiden ist eine gewaltige Anlage, die einen Besuch wert ist. Die SteinExpo ist eine der seltenen Gelegenheiten, ihn von Innen zu besichtigen. Für den Pflanzen- und Tierfreund gibt es auf dem Ausstellungsgelände zwar nicht viel zu entdecken. Dafür kann man sich ausgiebig an Basalt in allen Formen erfreuen. Steile Basaltwände, an denen die säulenförmige Struktur des Gesteins erkennbar ist, und Geröll in verschiedenen Größen sind ein ungewohnter Anblick, den man nur an wenigen Orten in der Umgebung erleben kann.
Im Messezelt auf der am tiefsten gelegenen Ausstellungsfläche konnte man sich den Querschnitt einer Basaltsäule genauer anschauen. Am Stand des Regierungspräsidiums Gießen war ein Basalstück, welches oben abgeschnitten und poliert war. Dort wurde über die Rekultivierungsmaßnahmen nach der Nutzung eines Steinbruchs informiert. Aus Sicht des Naturschutzes bedeutet der Abbau von Rohstoffen zunächst einmal einen Eingriff in die Natur, dem in Hessen oft Waldflächen zum Opfer fallen. Ein positiver Aspekt ist jedoch, dass man nach dem Nutzungsende die Möglichkeit hat, vorherige Sünden der Forstwirtschaft auszugleichen und etwa statt einer Fichten-Monokultur einen Mischwald aus einheimischen Baumarten anzupflanzen.
Kultur
Wer Maschinen verkauft, die nur für Millionäre bezahlbar sind, sollte nicht an der Präsentation auf der Messe sparen. Glänzende Maschinen in leuchtenden Farben sind bei geeigneter Platzierung vor einer Kulisse aus Basalt sind schon an sich ein sehr ästhetischer Anblick.
Beim Maschinenanbieter Sandvik wurde vor den Vorführungen der Maschinen auch einmal getrommelt - nicht nur auf Trommeln, sondern auch auf den in der Nähe stehenden Maschinen und Zubehörteilen.
Aktionsreiche Vorführungen
Schon im ruhenden Zustand beeindrucken die meisten ausgestellten Maschienen durch ihre Größe. Hier hatte man aber auch eine der seltenen Gelegenheiten, sie in Aktion zu sehen, und das sogar aus große Nähe. Die Besucher konnten sich etwa anschauen, wie mit Hilfe von Walzen, auf denen sich eine umlaufende Spirale befand, Materialien nach Größe aufgetrennt wurden. Die kleinen Teile sind zwischen den Walzen durchgefallen, während sich die größeren je nach Form an einen der beiden seitlichen Ränder bewegten und dort herunterfielen. Die Vorführung gab es gleich in zwei Varianten zu sehen, nämlich einmal in normalem Maßstab, wo eine Maschine gelegentlich mit Bauschutt gefüllt wurde, andererseits auch an einem handlichen Modell, wo man ohne Pause zusehen konnte, wie die gleichen Teile immer wieder durch das Modell liefen und jedesmal in die gewünschte Öffnung fielen.
Verschiedene Bagger und LKW waren ebenfalls in Aktion zu bewundern. Beim Hersteller Caterpillar konnte man sich die Vorführungen bequem von einer Tribüne aus ansehen. Bei anderen Demonstrationen begüngten sich die Zuschauer mit Stehplätzen am Rande der Demofläche - abgesehen von einem kleinen Hund, der sich gemütlich vor den Absperrzaun legte.
Bei den Vorführungen bekam man die Vorzüge der Maschinen und Fahrzeuge vorgstellt, wie etwa gut geschützte Hydraulik oder die Fahrerkabine mit der guten Aussicht, in der es dank Klimaanlage auch bei sonnigem Wetter nicht zu heiß wird.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit war nicht nur beim Hessentag 2011 ein Thema, sondern spielt auch für die Hersteller großer Maschinen eine Rolle. Dazu gehören Möglichkeiten zur Aufbereitung von Bauschutt oder das Vermeiden von Umweltbelastungen beim Maschineneinsatz.
Busverkehr
Um zu der Ausstellung zu kommen, fährt man mit dem Shuttle-Bus von den Besucherparkplätzen oder den Steinbruchanlagen an der Straße aus in den Steinbruch bis vors Kassenhäuschen. Dort bekommt man die Eintrittskarten für die SteinExpo und betritt das Gelände, wobei Helmpflicht gilt.
Im Gelände bedinden sich Ausstellungsflächen auf mehreren Etagen im Steinbruch. Wer die Wege nicht zu Fuß zurücklegen möchte, kann sich auch von einer Ausstellungsfläche zur anderen mit dem Shuttle-Bus bringen lassen. Die Wege wurden übrigens auch gelegentlich mit Wasser besprengt, um die Staubentwicklung zu reduzieren. Ganz staubfrei kommt man bei schönem Wetter aber nicht durch die SteinExpo.
Familientag
Am letzten Tag gibt es die SteinExpo zum ermäßigten Eintritt. Man muss aber beachten, dass sie auch früher schließt. Um 15 Uhr winken die Bagger zum Abschied, und danach bleibt dann noch fast eine Stunde, um sich Richtung Ausgang zu bewegen, während die ersten Aussteller schon ihre Ausstellungsstücke einpacken.
Links
SteinExpo 2008
www.steinexpo.de
Weitere Impressionen von der SteinExpo 2011
Bilder von Sören-Helge und Leif-Erik Zaschke
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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