Kulturforum Höchstädt
Eine Schatzkammer der Kunst, Kultur und Geschichte
Schloss Höchstädt: Eine historische Größe
Auf einer sanften Anhöhe steht das Schloss Höchstädt, von der malerischen Innenstadt in wenigen Gehminuten erreichbar. Mit seinem rechteckigen Grundriss, den vier runden Ecktürmen und dem integrierten gotischen Turm reiht sich das Schloss in die Liste der wertvollsten Bauten der Spätrenaissance ein. Es wurde von 1589 bis 1603 im Stil der Spätrenaissance erbaut, wobei der gotische Turm der vorherigen Burg in den Neubau integriert wurde. Es diente als Witwensitz für Anna von Jülich-Kleve-Berg, die Gattin des Pfalzgrafen Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg, die das Schloss von 1615 bis 1632 bewohnte. Historische Berühmtheit erlangte das Schloss, als am 13. August 1704 die verbündeten Franzosen und Bayern im Spanischen Erbfolgekrieg den britischen und kaiserlichen Truppen unterlagen.
Kulturforum Höchstädt
Das Schloss Höchstädt beherbergt heute das Schlossmuseum und das Schlosscafé. In den Räumlichkeiten des Schlosses veranstaltet das Kulturforum Höchstädt das ganze Jahr über verschiedene Events. Das Kulturforum wurde von Claudia Kohout und der ehemaligen Bürgermeisterin Hildegard Wanner gegründet. Seit über zwanzig Jahren baut Kohout diese Plattform für lokale Künstler in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bürgermeistern aus. Sie betont die Unterstützung durch die Bürgermeister, einschließlich Herrn Karg. „Ich bin sehr dankbar, dass jeder Bürgermeister, den ich miterlebt habe, mitgemacht hat im Kulturforum. Man braucht als Bürgermeister auch Zugang dazu und muss Geld zur Verfügung stellen. Auch Herr Karg war uns schon immer gewogen, auch in seiner Vertretungszeit.“
Dem jetzigen Bürgermeister Höchstädts war es damals schon wichtig, dass das Kulturforum stets „weitergelebt“ wird, auch wenn Frau Kohout nicht mehr aktiv im Dienst des Rathauses tätig ist. Trotzdem ist Claudia Kohout auch jetzt während ihres wohlverdienten Ruhestands fleißig am Organisieren und Koordinieren für das Kulturforum. Drei bis vier Jahre im Voraus sind die Ausstellungsräume im Schloss bereits ausgebucht. Neben Kunstausstellungen veranstaltet das Kulturforum im Schloss Höchstädt auch Konzerte, Lesungen, Filmvorführungen und vieles mehr.
Kunst und Kultur im Schlossmuseum
Besonders für Freunde der Kunst und Kultur bietet das Kulturschloss Höchstädt ein vielfältiges und originelles Programm. „Es ist ein großes Ziel von uns, das Schloss mit Leben zu füllen“, sind sich Claudia Kohout und Bürgermeister Stephan Karg einig.
In der Ausstellung „1704 — Brennpunkt Europas“ können sich Besucher über die Schlacht bei Höchstädt und ihr politisches Umfeld informieren. Seit 2010 beherbergt das Kulturschloss Höchstädt zudem das Museum Deutscher Fayencen. In diesem einzigartigen Museum erwarten Besucherinnen und Besucher deutsche Werke der Keramikkunst des 17. und 18. Jahrhunderts. Übrigens: Tierfreunde können sich auf eine Live-Übertragung des ansässigen Storchen-Paares freuen.
In der Schlosskapelle angekommen erwartet uns ein offener und heller Raum, in dem regelmäßig Kunstausstellungen und Konzerte stattfinden. Der Blick nach oben offenbart beeindruckende Deckenmalereien. Eine schmale Wendeltreppe führt auf eine Galerie, die uns noch näher an die Deckenmalereien bringt. Hautnah kann man hier die Vergangenheit mit allen Sinnen erleben. In diesem unverwechselbaren Charme des Schlosses können sich Brautpaare außerdem das Ja-Wort geben. Was gibt es romantischeres, als auf einem echten Schloss zu heiraten?
Die Freunde des Kulturforums
„Es ist ein großes Ziel von uns, das Schloss mit Leben zu füllen“, sind sich Claudia Kohout und Bürgermeister Stephan Karg einig. Der Bezirk Schwaben etabliert die Marke "Kulturschloss Höchstädt" mit Veranstaltungen, um das Schloss über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt zu machen und sowohl Künstler als auch Besucher aus dem ganzen Land anzuziehen. Zusätzlich baut der Bezirk einen behindertengerechten Spielplatz und plant ein barrierefreies Quiz rund um das Schloss für Schulklassen. „Viele Leute engagieren sich dafür, dass das Schloss belebt wird“, freut sich Bürgermeister Karg.
Das bunte Programm des Kulturforums trägt zur Steigerung der Bekanntheit bei. Auch außerhalb des Landkreises Dillingen a.d. Donau strömen Aussteller ins Schloss Höchstädt, wie etwa aus Heidenheim oder Friedberg. „Dadurch kommen Leute ins Schloss, die gar nicht wussten, dass es so ein schönes Schloss gibt“, erzählt Stephan Karg. „Wir haben hier die Chance, auch unbekannten Künstlern eine Plattform zu bieten. Diese Künstler, die sonst nirgendwo eine Plattform bekommen, für die sind wir da. Und das macht es dann auch so abwechslungsreich.“
Ein Ort für alle Kunstschaffenden
Denn das Kulturforum Höchstädt bietet seinen Ausstellern und Veranstaltern besondere Rahmenbedingungen. Claudia Kohout erklärt, was das Schloss als Schatzkammer der Kunst und Kultur so außergewöhnlich macht: „Wir stellen kostenlose Räumlichkeiten, machen Werbung und das Schlosscafé bewirtet mit Sekt bei Vernissagen. Das ist wirklich einzigartig. Außerdem müssen die Künstler keine Abgaben leisten, wenn sie etwas verkaufen, da ist die Stadt sehr kulant.“ Der Geigerturm leistet zusätzlich seinen Beitrag: Nur wenige Gehminuten vom Schloss entfernt bietet der Geigerturm auf drei Stockwerken ein wunderschönes und heimeliges Ambiente für Kunstausstellungen.
Ein besonders außergewöhnliches Event im Kulturschloss Höchstädt ist die „FrauenWelt“: Bereits zum 6. Mal öffnet das Kulturschloss seine Tore und lädt zu einem Tag voller Inspiration und Gemeinschaft ein. Das Programm ist bunt: Ein Kreativmarkt bietet handgefertigte Produkte aller Art, Infostände und -vorträge drehen sich rund um das Thema „Frauen und Gesundheit“ und eine eindrucksvolle Foto-Ausstellung mit dem Titel „Faces of Moms“ gibt Einblicke in die sog. „Care-Arbeit“ von Frauen und Müttern, die oftmals ungesehen und unerwähnt bleibt. Außerdem erwarten Besucherinnen und Besucher eine Modenschau für Braut-, Abend- und Cocktailkleider.
Abschließend weiß Bürgermeister Stephan Karg zum Kulturforum Höchstädt: „Im Bezug auf die Stadt Höchstädt und auch auf mich als Bürgermeister bin ich sehr stolz, was hier geschaffen wurde mit Bürgermeisterin Hildegard Wanner und Claudia Kohout zusammen. Da haben wir etwas Schönes geschaffen für den ganzen Landkreis und darüber hinaus. Wir haben hier einen guten Namen und der wird mittlerweile auch weit hinausgetragen. Uns ging es auch immer vorrangig darum, das Schloss zu beleben und unseren Beitrag zu leisten. Uns ist dieser Standort wichtig, die Millionen, die damals reingesetzt wurden, sind es wert gewesen und werden es auch noch wert sein.“
Text: Sandra Kost
myheimat-Team:Sandra Kost aus Augsburg |
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