Gänseweide Lahnaue

Graugans sucht Nistplatz
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Gerade jetzt, wenn die Zugvögel rasten, kann man in der Lahnaue viele Gänsearten beobachten. Einmal die Einwanderer vom Nil, die Nilgans, die sich bei uns nun schon integriert hat, die Graugans die den fremden Nachbar ganzjährig duldet und die Kanadagänse, die teilweise auch bei uns bleiben oder eben die Aue wie viele Gänse im Winter als Winterquartier nutzen, bevor sie wieder in den hohen Norden ziehen. Manchmal schließt sich auch eine Haugans den wilden Artgenossen an. Dann kommt es zu Szenen wie bei Nils Holgerson. Durch die geschützte Lage zwischen den Hügeln im Lahntal bieten wie weiten Ebenen mit ihren Seen und Bächen genügend Platz zum Weiden. Richtig Schnee gibt es selten und die Gänse finden so den ganzen Winter über genügend Futter. Leider haben alle Gänse auch in der Lahnaue Feinde. An erster Stelle der Mensch, der den Rast- und Brutplatz gefährdet und die Tiere teilweise auch in der Lahnaue jagen darf. Auch falsch verstandene Tierliebe wie Brotfütterung gefährdet die Gänse. Gleich danach mein Freund Smirre der Rotfuchs. Die Lahnaue bietet für ihn einen reich gedeckten Tisch mit vielen Verstecken. Aber auch der Marder, Waschbär, Uhu und Habicht haben Gans auf ihrem Speiseplan. Die ,,Gänseweide,, Lahnaue bietet also auch für diese Tiere noch gute Lebensbedingungen. Wie bei Nils Holgerson beschrieben haben es die Kanadagänse faustdick hinter den Ohren. Sie sind nicht treu, bleiben aber ein Leben lang beim ersten Partner. Sie sind nicht wählerisch und gehen sogar Beziehungen mit Graugänsen ein. Während der Balz, die meistens im März ist, beißen sich die Gänse und schlagen mit den Flügeln. Das geht so lange, bis einer der Ganter aufgibt. Das Weibchen sorgt sich um den Nistplatz. Wenn sie selbst keinen Bruterfolg haben, kommt es vor das die unglückliche Gans einer anderen Mutter die Kinder klaut. Sie zeigt ihnen dann was sie fressen dürfen, wo man baden kann und so weiter. Auch wie man die Gruppe vor Smirre dem Fuchs warnt, gehört zum Lehrstoff der Gänseschule.
Die Kanadagans ist mit ihren 110 cm größer als die Graugans. Hätte die Kanadagans nicht ihren schönen schwarzen Hals und ihre kleinen weißen Bäckchen, könnte man sie glatt mit der Graugans verwechseln. Die Graugans ist unsere heimische Gänseart. Sie ist die Mutter unserer Hausgänse, daher verwundert es nicht das sich ausgebüchste Hausgänse gerne den Graugänsen anschließen und aufgenommen werden. Naja, das Aufnehmen und Dulden von ausländischen Gänsen scheint bei unserer Graugans der Normalfall zu sein. Sie ist tolerant, was andere Gänsearten angeht, aber durchaus wehrhaft, wenn sich Fuchs oder Greifvogel zu nah an den Nistplatz wagen. Viele Graugans-Küken sterben im Alter bis zu einem Jahr, durch ihre Fressfeinde. Auch im Wasser lauern Feinde für die kleinen. Der Hecht z.B. mag die Kleinen zum Fressen gerne. Die Wehrhaftigkeit der Graugans machen sich die viel kleineren Nilgänse gerne zum Nutzen. Die bunten 65-75 cm großen Vögel wurden damals wegen ihres prachtvollen Gefieders in Parks gehalten. Die Merkmale der Nilgans sind weiße Flügelflecke, schwarze Handschwingen, braune Augenflecke, ungleichmäßiger rostbrauner Halsring und lange rosa Beine. Jetzt sind sie fast überall in Europa zu Hause. Unter dem Schutz, der gossen Grauen hat, die Aufzucht der Jungen größere Erfolge. Die Nilgans kann aber auch auf Bäumen brüten. Der Nachwuchs der Nilgänse wird sehr schnell sich selber überlassen. Die Graugänse bleiben hingegen fast immer im Familienverband. Die 3 Gänsearten brauchen alle freie Fläche zum Weiden und hohe Gräser und Wasser um ihre Jungen groß zu ziehen. Sie brauchen keine Brotfütterung, denn das bekommt ihnen nicht gut. Leider nehmen sie das vermeintlich leichte Futter gerne an, wenn sie in Parks leben. Oft verenden die Tiere daran. Bitte füttert die Wasservögel nicht! Sie haben in der Lahnaue alles was sie brauchen.

Bürgerreporter:in:

Nicole Freeman aus Heuchelheim

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