HAKEL - WANDERUNG im NATURSCHUTZGEBIET
Der Harzklub Zweigverein Ballenstedt hatte zu einer Hakelwanderung eingeladen. Die Leitung der Wanderung übernahmen die ortsansässigen Wanderführer C. u. W. Marscheider.
Der Hakel liegt ca. 20 km vom nördlichem Harzrand entfernt. Von meiner Heimatstadt Aschersleben liegt er in nordwestlicher Richtung etwa in 15 km Entfernung und von der Welterbestadt Quedlinburg auch etwa 15 km in nordöstlicher Richtung. Der bewaldete Höhenzug ragt etwa 60 m über die Umgebung hinaus. Auf der höchsten Erhebung von 245 m NHN befindet sich die Ruine der Domburg. 1310 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Die spätere Raubritterburg war bereits Ende des 15. Jahrhunderts verlassen. Das Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet Hakel hat eine Größe von 1.366 ha. Das gleichnamige Vogelschutzgebiet umfasst sogar eine Fläche von 6.441 ha. 1992 konnten 97 unterschiedliche Arten von Brutvögeln im Hakel nachgewiesen werden. Bis 1989 waren zahlreiche Greifvögel - besonders der Rotmilan mit über 100 Brutpaaren - hier zu Hause. Der Hakel wird hauptsächlich von Trauben Eichen und Hainbuchen bewaldet. Auch Wildkirschen, Linden, Birken, Elsbeere und der Speierling fühlten sich im Hakel jahrhundertelang wohl. Heute müssen sie alle gegen die, durch den Klimawandel verursachten, Trockenheit und den neu hinzugekommenen Baumkrankheiten ankämpfen.
Vom Rande des Hakelortes Heteborn begann unsere Wanderung. Vorbei an neu aufgeforsteten Laubwaldflächen gelangten wir zur Domburg. Nach einer Zwischenpause sahen wir uns die Reste der 10,5 m hohen und 1,45 m dicken Umfassungsmauer der Domburg etwas genauer an. Dabei entdeckten wir auch die alten Eichenbalkenköpfe, die vielfach noch in den Wänden vorhanden sind. Früher, d. h. Ende des 19. Jahrhunderts bis zum 2. Weltkrieg gab es unmittelbar vor der Domburg eine Gaststätte "Zur Domburg". Ein Aussichtsturm aus Holz gehörte ebenfalls zur Gastwirtschaft. Leider existieren nur noch Fotos von dieser Gaststätte. Es gab sogar noch eine weitere Waldgaststätte im Hakel. Diese Gasstätte "Zum Waldfrieden" musste anfangs dieses Jahrhunderts gleichfalls aufgeben. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die Reste des Waldfriedens ebenfalls verschwunden sind. Während des 2. Weltkrieges wurden, gut getarnt, im Hakel Flakgeschütze eingesetzt. Vielerorts sind die dazu gehörigen Fundamente noch gut sichtbar. Ein Munitionsbunker und ein total zugewachsener Löschteich gehören zu den Hinterlassenschaften, des 2. Weltkrieges, im Hakel. Nach der Besichtigung des Bunkers und des anschließenden Militärgeländes wanderten wir durch das Teufelstal zu den Überresten der einst sehr beliebten Waldgaststätte "Zum Waldfrieden". Jetzt war die Zeit gekommen unsere Rucksackverpflegung heraus zu holen. Nach einer ausgiebigen Mittagspause wanderten wir zurück in Richtung Parkplatz. An der Schutzhütte "am Durnkopp" wurde noch eine letzte Pause eingelegt. Anschließend erreichten wir bei schönem, herbstlichem Wanderwetter nach ca. 13. km wieder unseren Parkplatz..
Da bin ich gerne virtuell mitgegangen. LG