Spaziergänge in der Leineaue: Das Wilkenburger Schloss ging im Bombenhagel unter
Kurz vor dem Ortseingang von Wilkenburg geht ein kleiner gepflasterter Weg in südöstlicher Richtung von der Straße ab (Anm. Stand des Beitrages war Anfang der 80ger Jahre). Es ist die alte Zufahrt zum Rittergut Wilkenburg. Heute führt der Weg geradewegs in den Gutspark. Die Grünanlage mit seinen Gewässern ist nach dem Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz als historisches Kleinod besonders geschützt. Auffällig ist ein halbkreisförmiger Wassergraben inmitten der Grünanlage. Auf älteren Karten ist innerhalb des Halbkreises noch eine Ruine eingezeichnet. Davon wird der Wanderer jedoch nichts mehr erkennen können. Hier stand bis zum 22. September 1943 das Wilkenburger "Schloss". Brandbomben des 2. Weltkrieges brachten den Untergang. Nach alten Fotos zu urteilen, muss das "Schloss" ein repräsentatives Gebäude gewesen sein. Es war das Herrenhaus des Gutes. Allerdings ging dieser Adelssitz nicht auf die uralte Burg zurück, die dem Ort seinen Namen gab. Die im 15. Jahrhundert zerstörte Wehranlage lag bei der St. Vitus-Kirche, in der sich sogar noch Bauteile der Veste erhalten haben. Das schlossartige imposante Herrenhaus ließ erst Hans von Campe in den Jahren 1905/1906 erbauen. Die Familie von Campe hatte das Gut von den Hemminger Adelsgeschlecht von Alten übernommen.
Obwohl das Schloss unterging, ist die Gutsanlage insgesamt ein Baudenkmal und allemal einen Abstecher beim Ausflug in die Leineaue wert. Das in Fachwerk auf längstrechteckigen Grundriss, erbaute Wohnhaus stammt vermutlich aus dem frühen 19. Jahrhundert, ebenso wie die beiden sogenannten Wandständerbauten des Landarbeiterwohnhauses und der Längstdurchfahrtsscheune.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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