Katze
Sie schleicht auf leisen Pfoten - Die Katze, das beliebteste Haustier der Deutschen (Fotos: Christel Wolter)

Wen wundert`s schon, dass dieses Kuscheltier das beliebteste Haustier der Deutschen ist.
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Sie schleicht auf leisen, samtweichen Pfoten. Sie ist anschmiegsam und elastisch. Sie kann sich zusammenrollen oder so langmachen, dass man darüber staunt. Es fühlt sich gut an, wenn wir über ihr weiches Fell streichen. Sie ist niedlich, weswegen wir sie sehr mögen. Sie erfüllt auch uns mit Zufriedenheit, wenn sie auf unserem Schoß liegt, wir sie kraulen und sie dabei angenehm schnurrt. Allein dieses Geräusch wirkt auf uns beruhigend, es tut auch unserer Seele gut. Sie bedarf keiner aufwendigen Pflege, so wie der Deutschen zweitliebstes Haustier, der Hund, den sie nicht mag, weil er eine entgegengesetzte Körpersprache hat. Sie geht allein und ohne uns Gassi. Wir würden sie dabei auch nur stören. Zum Beispiel dann, wenn sie Mäusen auflauert. Aber wir beobachten sie gern dabei, wenn sie die Ohren spitzt und diese zum Rascheln im Gebüsch hin ausrichtet. Aber nicht jeder kann mit ansehen, wenn sie mit ihrer Beute spielt, bevor sie ihr schließlich den Garaus macht und es sich schmecken lässt. So ist die Katze im Großen und Ganzen also ein angenehmes Haustier, das uns guttut, auch wenn sie uns immer wieder fordert, wir ihr oft genug dienen müssen.

Vor etwa 10.000 Jahren gaben die ersten Menschen das Umherziehen als Nomaden auf, wurden sesshaft. Sie züchteten aus Gräsern Getreide und bauten es auf Feldern an. Sie legten sich in Lagern Vorräte zu, auch für schlechtere Zeiten. Die Körner waren auch ein Schmaus für Mäuse, lockten diese in Scharen an. Und so kam es, dass sich nicht nur die Maus, sondern auch die wilde Katze, die Falbkatze, die Vorfahrin all unserer Hauskatzen, die im Norden Afrikas und im Vorderen Orient lebte, dem Menschen zuwandte, sich durch das wohlschmeckende Mäuseüberangebot gern in seiner Nähe aufhielt. Dabei wurde sie langsam zutraulich, und der Mensch hatte sie gern in seiner Nähe, war sie doch für ihn durch die Dezimierung der lästigen Nager von großem Nutzen.

Ein paar Jahrtausende später waren ihr die alten Ägypter so zugetan, dass sie die Katze sogar zur Gottheit erhoben. Die Göttin Bastet, zunächst als Löwe dargestellt, wurde später als Katze verehrt. Sie war die Göttin der Liebe, brachte Glück und Fruchtbarkeit. Sie wurde mumifiziert und in Gräbern beigesetzt. Zum Teil in solch großen Mengen, dass die Fellachen, die ägyptischen Bauern, in späteren Jahrtausenden damit ihre Felder düngten.
Aber das Glück sollte der Katze nicht hold bleiben. Inzwischen nach Europa exportiert, hatte sie bei uns im Mittelalter einen schweren Stand. Die Kirche machte mobil gegen das Pfotentier, behandelte es alles andere als christlich. Es wurde mit schwarzer Magie und Hexenwahn in Verbindung gebracht, wurde verfolgt, gequält und getötet. Besonders dann, wenn es ein schwarzes Fell hatte und bei einer alten Frau lebte. Dann mussten gleich beide Höllenqualen erleiden.

Doch irgendwann war auch diese für sie so finstere Zeit vorüber. Die Katze hat es überlebt, hat sie doch sieben Katzenleben. Wieder ist sie zum Nutztier avanciert und hat es schließlich sogar zum beliebten Schmusetier geschafft, das heute von seinem zweibeinigen Freund mit dem aufrechten Gang mit den schmackhaftesten Leckereien verwöhnt wird.
Doch so verschmust und possierlich dieses Tier auch sein mag, so zeigt es doch andererseits auch seine Krallen, ist, auch wenn man es ihm auf den ersten Blick nicht ansieht, ein gewieftes Raubtier. Nicht nur, dass es den Mäusen nachstellt, die ja auch irgendwie niedlich sind und die es zu unserem Entsetzen immer mal wieder mit in unsere Wohnungen bringt. Nein, sie widmet sich auch den beliebten Singvögeln, die in unseren Parks und Gärten, in Feld und Flur für melodischen Gesang sorgen, den wir gern hören. Und so mancher Katzenliebhaber, der den Schreddertod der Federtiere durch die Windräder beklagt, denkt vielleicht nicht daran, dass sein Schmuse-Raubtier ein Vielfaches an Singvögeln auf dem Gewissen hat. Trotz Whiskas und Kitekat geht die Katze ihren natürlichen Urinstinkten nach, sind diese doch tief in ihren Genen verwurzelt.

Aber trotzdem freuen wir uns darüber, dass es sie gibt, dass sie sich uns als Haustier angeschlossen hat. Wir lieben sie. Doch liebt sie auch uns? Da können wir uns nicht so sicher sein. Kommt sie zu uns weil sie uns mag, oder aber weil wir sie mit leckerem Futter und warmer, gemütlicher Unterkunft verwöhnen? Vermutlich trifft eher das Letztere zu. Aber diesen Satz streichen wir jetzt einfach mal. Wir mögen unsere Mietzekatze mit ihrem angenehmen Wesen, die so possierlich, so kuschelig und so niedlich ist, und die unser Leben bereichert. Und nur allein das zählt wirklich.

Siehe auch: Der Hund - der treueste Gefährte des Menschen

Bürgerreporter:in:

Kurt Wolter aus Hannover-Bemerode-Kirchrode-Wülferode

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