Tag der Architektur in Hannover
Kuppelsaal in neuem Glanz

Römische Lichtgöttin im Kuppelsaal Hannover - lange versteckt hinter einer Wandverkleidung strahlt sie nun wieder in altem Glanz (Foto: Katja Woidtke)
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  • Römische Lichtgöttin im Kuppelsaal Hannover - lange versteckt hinter einer Wandverkleidung strahlt sie nun wieder in altem Glanz (Foto: Katja Woidtke)
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Ende Juni 2016 öffnete zum Tag der Architektur auch der Kuppelsaal in Hannover seine Türen und zeigte sich nach dem Umbau in neuem Glanz.

1914 wurde das markante Gebäude nach Plänen des Architekten Paul Bonatz erbaut. Er hatte sich für den Kuppelsaal vom Pantheon in Rom inspirieren lassen - zwölf Tierkreiszeichen und das Wandrelief der römischen Göttin des Lichts von Wilhelm Köppen im Oberrang vervollständigten damals das Bild. In den 1960er Jahren wurde der Kuppelsaal von Ernst Zinsser saniert. Die Tierkreiszeichen und die Göttin verschwanden hinter schweren Wandverkleidungen. Dunkles Holz herrschte nun auch im Parkett vor. Über der Bühne wurde ein großer Deckenreflektor (von den Hannoveranerinnen und Hannoveranern auch liebevoll "Kartoffel" genannt) eingebaut. Im August 2015 standen erneut Renovierungsarbeiten an, die nach sechs Monaten Bauzeit und etlichen Tonnen Bauschutt den Kuppelsaal in neuem Glanz erstrahlen lassen.

Viel heller und freundlicher wirkt der Festsaal nun, was sicher auch an dem neuen Lichtkonzept liegt. Im Saal sind sowohl Elemente von Bonatz als auch von Zinsser zu finden. Im zweiten Rang wurde die Zeit der Originalarchitektur wiederbelebt. Die über sechs Meter hohe Lichtgöttin gegenüber der Bühne erstrahlt in altem Glanz und wird von der modernen Lichttechnik ebenso gut in Szene gesetzt wie der Rest des Saales. Von den zwölf Tierkreiszeichen ist lediglich der Krebs erhalten geblieben. Alle anderen Zeichen wurden durch zweidimensionale Nachbildungen ersetzt.

Die "Kartoffel", die bisher die Bühne beherrschte, wurde durch zehn kleinere und flexible Elemente ersetzt. Ergänzt werden diese Reflektoren durch schmale Leuchter, die in Kombination mit den Plafonds den Eindruck von Leichtigkeit vermitteln und die Bühne größer erscheinen lassen. Die dunklen Holzverkleidungen aus der Zeit Zinssers blieben im Parkett, im ersten Rang des Hochparketts und Bühnenbereich erhalten bzw. wurden entsprechend des Stils Zinssers ersetzt und verbessern nun die Akkustik im Saal.

Bei der Renovierung wurde auch die komplette Beleuchtung des Kuppelsaals erneuert. Dabei wurden unter anderem die großen Kristallleuchter auf moderne LED-Technik umgestellt. Lichtspots setzen einzelne Bereiche des Saals bewusst in Szene. Ein blauer Schimmer an der Deckenöffnung in der Mitte des Saales verstärkt den Eindruck, unter dem offenen Nachthimmel zu sitzen. Ins Träumen kamen die Besucherinnen und Besucher des Tags der Architektur spätestens bei der mit Licht wirkungsvoll in Szene gesetzten Klangprobe. Die eigens angefertigte Bestuhlung "Stuhlmodell HCC" sorgte dabei für entsprechenden Sitzkomfort.

Wir sind von der gelungenen Renovierung begeistert. Herzlichen Glückwunsch an die Architektin Carola Woelk und den Architekten Cartsen Laes, die die verschiedenen Stile von Bonatz und Zinsser gekonnt miteinander kombiniert und so den Kuppelsaal zu einem einzigartigen, neuen Ganzen haben werden lassen.

Viel Spaß beim Bummel durch die Bildergalerie, die mit Aufnahmen aus der Zeit vor dem Umbau ergänzt wurden!

Gleich hinter der Stadthalle lädt der Stadtpark Hannover zu einem Spaziergang ein.

Mit Katja durch Hannover

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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