Der Zoo Hannover wehrt sich gegen den Vorwurf der Tierquälerei
Der hannoversche Zoo soll angeblich seine Elefanten quälen. Jedenfalls rechnet die Zooleitung mit einem entsprechenden Bericht in der ARD im heutigen Abendprogramm. In der Sendung „Report Mainz“ könnten danach Videoaufnahmen von PETA-Aktivisten zu sehen sein, die angeblich belegen, wie ein Elefant mit einem sogenannten „Elefantenhaken“ misshandelt wird. Der Erlebniszoo Hannover hat diese Vorwürfe sowohl in einem gestrigen Schreiben an den Regionspräsidenten Hauke Jagau als auch in einer zwischenzeitlich veröffentlichen Pressemitteilung zurückgewiesen.
Dass die Tierpfleger, wenn sie sich in die Elefantenherde begeben, diese Haken – bestehend aus einem Holzstock mit Metallspitze – bei sich tragen, kann jeder Besucher bei den kommentierten Fütterungen sehen. Darin liegt jedoch nichts Verwerfliches. Da zurzeit noch die Dickhäuter im sogenannten „direktem Kontakt“ mit dem Tierpflegern gehalten werden, ist so ein Instrument nach den EAZA-Richtlinien zum Schutz der Tierpfleger sogar vorgeschrieben. „Die Elefantenpfleger können mit dem Hilfsmittel Elefantenhaken stets einen - bei bis zu 3.500 kg schweren Tieren nötigen - Sicherheitsabstand einhalten, die Tiere führen, lenken und ihn als verlängerten Arm einsetzen“, heißt es dazu in der Pressemitteilung des Erlebniszoos Hannover.
Die von PETA aufgenommen Filmaufnahmen sollen ein Training mit den Elefanten zeigen, bei dem der sogenannte Elefantenhaken als Hilfsmittel der Führung eingesetzt wird. Der Zoo: „Die Beziehung zwischen Pfleger und Elefant basiert auf tiefem, gegenseitigem Vertrauen und ist in ihrer Art einzigartig. Als Belohnung gibt es lobende Worte und diverse Leckereien wie Apfelstückchen, Möhren und Bananen, die während des Trainings oder im Anschluss verfüttert werden. Unsere Tierpfleger arbeiten im Team mit ihren Tieren. Keiner würde ein Tier mutwillig verletzen.“
In der Pressemitteilung wird darauf hingewiesen, dass die Zootiere regelmäßig von den zuständigen Behörden kontrolliert würden. Beanstandungen habe es nie gegeben. „Die beste Kontrolle erfolgt aber durch die Besucher des Erlebnis-Zoo, die die Tiere zum Teil täglich sehen und auch den Umgang der Pfleger mit den Tieren beobachten“, so die Pressemitteilung weiter.
Auf den Filmausschnitten, die der Reporter den Zoo-Mitarbeitern bei seiner Bitte um Stellungnahme gezeigt hat, sollen jedenfalls laut dem Zoologischen Garten keine Misshandlungen zu erkennen gewesen sein. Trotzdem rechnet der Erlebniszoo Hannover mit einer negativen Berichterstattung. „Der Zoo hatte dem Report-Team angeboten, sich selbst ein Bild von dem Umgang der Pfleger mit den Tieren zu machen sowie die Tiere aus nächster Nähe im Stall zu begutachten. Das Angebot wurde abgelehnt.“
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
9 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.