Pflege-Ausbildung soll attraktiver werden? wie, wenn ich fragen darf?
ich habe damals 2004 meine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin gemacht, in dem Glauben, wir lernen in der Schule alles, was gute Pflege ausmacht.
2005 wurde mir das erste Mal bewusst, dass die Pflege, die wir im Unterricht gelernt haben, nicht mit dem konform geht, schon die Ausbildung selbst war mehr als oberflächlich und eher spartanisch.
Was mich am meisten aufregte, war ein "betreuter Urlaub" der dann der Anlass war, mich aus der Pflege-Ausbildung und auch sonst raus zu katapultieren, denn bekiffte und total übermüdete Altenpflege-Schüler waren 24 Stunden mit einem an Demenz erkrankten Patienten so verbunden, dass Spontanität und auch eigenes Denken, sowie Entscheidungsfreiheit überhaupt nicht mehr möglich gewesen ist.
Und so wie sich mancher in diesem Urlaub benahm, konnte ich es nicht ertragen.
Meine Entscheidung stand dann fest, so würde ich nie jemanden pflegen, geschweige denn unter die Augen trauen.
Ich beendete nach halbjährlicher Pause und Burnout meine Ausbildung an einer anderen Schule, die mich 1000 Euro kostete und lernte dort die andere, bessere Seite der Pflege-Ausbildung kennen, mit pädagogisch, geschulten Leuten und auch Menschen, die sich bewusst waren, was sie lernten.
Ich schloss meine Ausbildung 2008 mit Erfolg ab, heute pflege ich meinen Ehemann schon mehr als 10 Jahre privat, ich weiß heute, wofür ich diese Ausbildung gemacht habe, mein Ehemann kann zu Recht mit Pflegegrad IV behaupten, er wird zu Hause von mir versorgt, hat bis heute keinen Dekubitus und ist stolz auf mich.
Denn wenn die Ausbildung attraktiver werden soll, muss sie praktischer, effizienter und auch menschlicher werden
so sehe ich das als heute berentete ehemalige ex. Altenpflegerin a.D.
Bürgerreporter:in:Britta Banowski aus Schwedt/Oder |
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