Bezirksrat will historischen Grabsteine restaurieren lassen
Ein Herz für die Vergangenheit des Stadtbezirks zeigte der Stadtbezirksrat Döhren-Wülfel. Auf seiner Sitzung im September im Freizeitheim Döhren spendierte er mittels eines interfraktionellen Antrages 5.400 Euro für die Restaurierung von historischen Grabmalen auf dem alten Döhrener Friedhof an der Fiedelerstraße. „Viele der dort noch vorhandenen Grabmale haben in den letzten Jahren erhebliche Schäden erlitten und sollen aber weiterhin für den Stadtteil erhalten bleiben“, heißt es zur Begründung des einstimmig verabschiedeten Antrages. Der alte Döhrener Friedhof wurde 1809 nach Schließung des Kirchhofes angelegt und diente rund ein Jahrhundert als Begräbnisstätte für die Einwohner des Dorfes Döhren.
Bis zu 3000 Euro will der Bezirksrat daneben für den ebenfalls geschichtsträchtigen alten Friedhof in Wülfel am Maharensweg ausgeben. Hier ist schon seit längerem ein schöner alter Grabstein durch einen Bauzaun abgesichert, weil die Anlage marode ist. Zur Sanierung des denkmalgeschützten Grabsteines öffnete der Bezirksrat nun ebenfalls mit einem gemeinsamen interfraktionellen Antrag aller Parteien und Gruppen sein Säckel.
Zu Beginn der Sitzung hatten sich die örtlichen Politiker ein umfangreiches Informationsprogramm auferlegt. Zunächst berichtete Martina Dahms aus dem Fachbereich Umwelt und Stadtgrün über die Situation in der Leineaue. Erfreulich: in diesem Jahr konnten Weißstorchpaare hier acht Jungtiere großziehen. Martina Dahms appellierte an die privaten Grundeigentümer, abgängige Weidenzäune zu reparieren. Diese Schützen die Wildtiere auch vor freilaufenden Hunden, die sonst über die Wiesen jagen würden. Auch eine Reihe von Bezirksratspolitikern bestätigte, dass viele Hundehalter sich uneinsichtigt verhielten und ihre Tiere frei herumlaufen ließen. „Wenn man sie anspricht, bekommt man nur dumme Antworten“ berichtete etwa Heinrich Mix (WfH). Die Stadtverwaltung plant nun in nächster Zeit probeweise einige Grundstücke in Döhren-Wülfel als Freilaufflächen für Hunde freizugeben, so Martina Dahms. Ob damit das Problem in den Griff zu bekommen ist? Ablehnend steht der Fachbereich Umwelt der Forderung nach der Anlage weiterer Senken in der Leinemasch gegenüber. Nicht erforderlich und auf den städtischen Grundstücken (auf private Flächen habe man keinen Zugriff) wegen vieler dort lebender geschützter Pflanzen auch nicht möglich, argumentierte die Verwaltungssprecherin.
Umfangreich informierte anschließend Walter Richter, Geschäftsführer der Union-Boden-GmbH und der Expo-Grund über die Entwicklung des Expo-Geländes. An November wird der Bezirksrat Döhren-Wülfel im Zuge einer Grenzbereinigung für das gesamte Expo-Gelände zuständig sein. Die Bezirksratspolitiker versprachen, sich intensiv um das ehemalige Weltausstellungsgelände zu kümmern. Jens Schade (SPD) mahnte einer Verlängerung der Linie 6 an. Die Gleise gehen schon jetzt mehrere hundert Meter weiter. Man sollte wenigstens die Endhaltestelle in den Bereich der Schleife verlegen. Damit sei das Gelände schon besser erschlossen.
Wenn in der Peiner Straße zwei oder sogar drei Busse hinter einander halten, gibt es immer wieder Konflikte mit im Haltebereich abgestellten Fahrrädern. Die dort angebrachten Fahrradstangen sollen nun etwas nach hinter verlegt werden, berichtete Stadtbezirksmanager Wolfgang Prauser. In der Einwohnerfragestunde bat ein Bürger aus der Siedlung Seelhorst, die Pläne um die Ansiedlung eines Amazon-Logistik-Betriebes am Rand des Expogelände kritisch zu betrachten. Zwar würden 1000 neue Arbeitsplätze versprochen, jedoch sei täglich mit einer Belastung durch über 400 Lkws zu rechnen.
Im Anfragenteil der Sitzung erkundigten sich die Grünen nach Lärmbelästigungen am alten Döhrener Friedhof. Eine Tisch-Bank-Gruppe zur Ziegelstraße hin, soll nun abgebaut werden, antwortete Bezirksmanager Prauser. Die SPD machte auf eine verblichene Markierung vor einem Fußgängerüberweg in der Landwehrstraße aufmerksam. Verwaltungssprecherin Gabriele Mewes sagte zu, dass die Markierung erneuert wird.
Einstimmig beschloss der Bezirksrat daneben einen Antrag der Grünen, wonach die Verwaltung sich nun überlegen muss, ob und wie sie den Fahrradweg in der Hildesheimer Straße zwischen Schnellweg und Döhrener Turm in beiden Fahrtrichtungen freigeben kann. In einem interfraktionellen Antrag wurde daneben die Stadt aufgefordert, in den Grundschulen in der Olberstraße die vorhandenen Toilettenanlagen zu sanieren. Und mit 1000 Euro unterstützt das Gremium ein Vorhaben der Polizei, einen Präventionstag speziell für Senioren durchzuführen.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.