Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Urnengräber erinnern an die Menschen der Eisenzeit
So etwa von 700 - 600 v. Chr. bis zum Jahre 0 wird die vorrömische Eisenzeit angesetzt. Der Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit vollzog sich langsam. Die Wiege der Eisentechnik lag in Mesopotamien. Über Kleinasien, Kreta, Griechenland und den Balkan drang diese „Zukunftstechnologie“ bis in unsere Gegend vor. Die frühen Niedersachsen lernten, das Eisen selbst zu verhütten und wurden unabhängig von den kostspieligen Importwaren aus fernen Ländern. Man verwendete den heimischen Raseneisenstein zur Metallgewinnung. Reste von Schmelzöfen gelangte im Norden Hannovers im Wietzegebiet wieder ans Tageslicht. Die ersten einheimischen Produkte waren noch nicht ausgereift und wenig brauchbar. Erst im 4. Jahrhundert v. Chr. kam das neue Metall so richtig zu Ehren. Die frühesten Eisenfunde aus einheimischer Produktion stammen aus dem Landkreis Hannover: ein Tüllenbeil und ein Halsring des 6. Jahrhunderts wurden bei Barsinghausen ausgegraben.
Im Raum Döhren und Wülfel sind vor allem Urnengräber aus der Zeit vom Ende der Bronze- und der frühen Eisenzeit bis in unsere Tage erhalten geblieben. Träger der Kultur der vorrömischen Eisenzeit waren wahrscheinlich schon Germanen. Diese Bezeichnung taucht allerdings erst später auf, im 2. Jahrhundert v. Chr. und wurde wohl von einem niederrheinischen Stamm auf alle Germanen übertragen. Der Archäologe nennt diesen frühen Kulturkreis die „Jastorf-Kultur“ nach einem Friedhof bei Uelzen. Diese Kultur läßt sich noch in zwei Gruppen unterteilen, die eigentlichen Jastorf-Leute und die „Nienburger Gruppe“, die an der Aller und der mittleren Weser saß und besondere Trachtsitten hatte. Die Menschen lebten damals in kleinen Dörfern und Einzelgehöften, bewohnten Hallenhäuser mit Wohn- und Stallteil, säten Gerste, Weizen, Hafer und Hirse und hielten sich Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Hunde, Pferde, vereinzelt auch Geflügel. Außer dem Metallhandwerk hatte die Textilherstellung und die Töpferei während der Eisenzeit große Bedeutung.
Die abgebildeten Fundstücke durfte ich vor einigen Jahren mit freundlicher Genehmigung des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover fotografieren.
Eine sehr interessante geschichtliche Info,Danke Jens !