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Sensation aus dem Museumsmagazin: In Hannover lagert eine neue Art von Meeressauriern

  • Die künstlerische Darstellung eines "Thaumatodracon wiedenrothi" hat freundlicherweise das Niedersächsische Landesmuseum Hannover zur Verfügung gestellt.
  • Foto: Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
  • hochgeladen von Jens Schade

„Forschungssensation im Landesmuseum Hannover“ lautet die Überschrift einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover. Bei einer Untersuchung eines im Magazin des Kulturtempels lagernden Fossils kam heraus, dass es sich um eine bislang nicht bekannte neue Art eines Plesiosaurier handelt. Das Fossil wurde 1969 von dem Fossiliensammler und Amateurpaläontologen Kurt Wiedenroth in der Fundstelle Lyme Regis aus der Jurazeit an der Küste von Dorset (England) entdeckt. Von hier gelangte es noch im selben Jahr ans Landesmuseum Hannover und verschwand erst einmal in den Magazinen. Nachdem die Überreste des Meeresreptils als neue Art eingestuft worden ist, tauften die Wissenschaftler den Saurier zu Ehren seines Entdeckers auf den Namen "Thaumatodracon wiedenrothi". Das bedeutet so viel wie »Wiedenroths Wunderdrachen«.

Plesiosaurier lebten zur Zeit der Dinosaurier in den Meeren des Erdmittelalters zur Jurazeit vor 200 Millionen Jahren. Der Schädel des Thaumatodracon wiedenrothi ist 60 cm lang und mit Dutzenden scharfer Zähne ausgestattet; die Gesamtkörperlänge wird vom Landesmuseum mit 6,50 Metern angegeben. Das entspricht in etwa der Größe eines Weißen Hais. Um die zwei Tonnen dürfte das Reptil zu Lebzeiten auf die Waage gebracht haben.
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Was ist an diesem Fossil nun so besonderes? Die beiden Experten Dr. Adam Smith (Großbritannien) und Dr. Ricardo Araújo (Portugal) haben es mit neuen Methoden untersucht. In der Pressemitteilung des Landesmuseums heißt es dazu: „ Durch Vergleiche mit zahlreichen anderen Plesiosauriern identifizierten sie Thaumatodracon überraschend als eine völlig neue Art, die zudem noch eine Lücke in der Stammesgeschichte der Schwimmreptilien schließt. Thaumatodracon zeigt vor allem am Schädel aussagekräftige Übergangsmerkmale, die ihn in die Nähe der sehr ursprünglichen Gruppe der so genannten »rhomaleosauriden Plesiosaurier« rückt. Da er einige Millionen Jahre älter ist als die nahe verwandte, gut bekannte Gattung Rhomaleosaurus, stellt er mit seinen »Zwischenmerkmalen« ein lange gesuchtes, echtes »missing link« der Plesiosaurier-Evolution dar“ Das ist, so die Paläontologin Dr. Annette Richter vom Landesmuseum Hannover, „sehr bedeutsam.“

Auch die wissenschaftliche Inaugenscheinnahme eines sogenannten Fischsauriers – ebenfalls ein in das Meer zurückgekehrtes Reptil, in der Form ähnlich einem Delphin – brachte Überraschendes zu Tage. Es handelt sich um einen weiblichen Ichthyosaurus, der in Hannover als Versteinerung seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Jetzt kam bei einer Untersuchung des Fundstücks heraus: die Saurierdame hat Nachwuchs im Bauch. Das Landesmuseum rühmt sich zudem, dass das Meeres-Dinoweibchen mit einer Größe von an die dreieinhalb Metern zudem das größte bislang bekannte Exemplar seiner Gattung ist.

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1 Kommentar

Spannendes Thema. Vielen Dank für deinen Beitrag dazu, Jens. Ein Besuch des Museums steht auch mal wieder an.

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