Wir sitzen tatsächlich in einem Boot | SPD-Landtagsabgeordnete aus der Region Hannover trafen sich zum Meinungsaustausch mit dem Wirtschaftsforum Südstadt
Auf ihrer Sommertour 2011 machten fünf Landtagsabgeordnete der SPD aus der Region Hannover Station in Hannovers Südstadt. In der Schankwirtschaft Högers am neugestalteten Nordteil des Stephansplatzes trafen sie sich zu einem Gespräch mit Vertretern des Wirtschaftsforums Südstadt und ließen sich über die Arbeit der Interessengemeinschaft informieren.
Aktuell sind 203 Betriebe im Wirtschaftsforum organisiert, erläuterte dessen 1. Vorsitzender Peter Remm. Die größte bezirkliche Wirtschaftsvereinigung Hannovers ist offen für alle Gewerbetreibenden, versteht sich aber nicht als reine Werbegemeinschaft. „Wir versuchen Identitäten zu stiften in der Südstadt und auf der Bult“, so Peter Remm. „Mit jährlichen Rätselaktionen, Ostereiertausch und dem Fest der Südstadt, das auf dem Gelände des SV Eintracht schon eine gewisse Tradition erreicht hat.“
Ein besonders gelungenes Beispiel privatwirtschaftlicher Initiative präsentierte Ina Rebenschütz-Maas, Geschäftsführerin des Sofa-Loft. In ihrem Geschäftsgebäude ist in den vergangenen Jahren eine Art Kulturzentrum entstanden mit ständig wechselnden Ausstellungen, Musik und regelmäßigen Wunschfilm-Vorstellungen im „Stadtteilkino“. Der Bezirksrat hat die Arbeit von Ina Rebenschütz-Maas daher in diesem Jahr mit dem Preis für bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet, weil diese Initiative zur Identitätsstiftung im Stadtbezirk beiträgt.
„Gibt es denn überhaupt eine südstädter Identität“, fragte der seelzer Landtagsabgeordnete Heinrich Aller erstaunt. „Aber klar doch“, so die einstimmige Antwort des Wirtschaftsforums und der anwesenden Lokalpolitiker, die auf das gute Miteinander von Politik und Wirtschaft im Stadtbezirk hinwiesen. „Wir sitzen hier tatsächlich in einem Boot“, erklärte der Ortsvereinsvorsitzende und Ratsherr Thomas Hermann. Viele wichtige Anliegen sind in gewinnbringender Abstimmung vorangebracht worden. Als herausragendes Beispiel nannte er das Projekt „Südbahnhof“. Dort ist dem Investor deutlich gemacht worden, dass gegen die gemeinsamen Interessen von Wirtschaft und lokaler Politik Planungen nur schwierig durchzusetzen sind. „Die Politik ist bei uns nicht abgekapselt“, lobte Peter Remm und Thomas Hermann ergänzte: „Genau das ist die Rolle von Politik im Stadtbezirk.“
Peter Pilz, stellvertretender Vorsitzender des Wirtschaftsforums und gleichzeitig Vorsitzender der Südstadt-Bult-Stiftung betonte die solide Vernetzung seiner Organisationen. „Wir sind sehr ortsorientiert“, so Pilz, „das ist unser Vorteil“. „Politik hätte sicherlich Probleme, eine solche Art der Vernetzung herzustellen“, befand die laatzener Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann zustimmend. Peter Pilz und Peter Remm brachten ihr Tun auf den gemeinsamen Nenner „Wir können präsent sein, wir können Hände schütteln und wir konzentrieren uns auf das eigene Tun am Ort nach der Devise „Moment mal, da gibt es doch ‘ne Firma um die Ecke“. Sigrid Leuschner, deren Landtagswahlkreis auch in den Bezirk Südstadt-Bult hineinragt, kam am Ende des zweistündigen Gesprächs zu dem Schluss. „Mir ist deutlich geworden, dass das Zusammenleben in der Südstadt und auf der Bult nicht aufgesetzt ist, sondern gewachsen.
Lothar Pollähne
Bürgerreporter:in:Frank Straßburger aus Hannover-Südstadt |
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