Baumaßnahmen gefährden Gesundheit
Petition zur Rettung der Leinemasch
Liebe Freund*innen von Landschaft und Natur,
Jetzt geht es ums Ganze: Die Rettung der Bäume in der Leinemasch.
Insgesamt geht es um 13 Hektar, die am Ende gefällt werden.
Die Ankündigung im Dez. 2023 , dass am 08.01.2024 mit der Rodung der ersten 6 ha begonnen wird, hat alle Naturschützer*innen, Anwohner*innen und Naherholungssuchende aufgeschreckt.
Trotz guter Gegenargumente, Vorschläge und div. Gutachten, sollen die Bäume gefällt werden - nur um noch schnell, bevor im Februar das neue Naturschutzgesetz greift, Fakten zu schaffen. Mehr dazu im Textanhang.
Eine organisationsübergreifende Gruppe naturliebender Bürger*innen hat in den letzten Tagen die Petition auf den Weg gebracht:
... Christiane A., Petra F., Heidrun W., Martina B., Almut T., Wilfried B., Francis Bee, Ingrid W.-Büchner, Barbara Ka., Marianne O., Anna P. u.a.
Unterstützende Initiativen und Vereine:
BUND Region Hannover
BI Leinemasch g.V.
BI Leinemasch West
PROTERRA und die Initiative „Zufallsbestimmter Beteiligungsrat Hannover“
Rechte der Natur e.V.
Fährmannsfest e.V.
Ein Termin in diesem Zusammenhang für jene Menschen, die aktiv die Rodungen verhindern helfen wollen:
Am 01.01.2024 wird eine Menschenkette von 15 bis 16 Uhr angedacht entweder direkt an der Blauen Brücke, wo 6 ha Bäume als nächstes gefällt werden oder um den Landtag in Hannover stattfinden.
Die Petition kann auch als Liste genutzt werden (siehe Anhang), um Menschen auch direkt ansprechen zu können, Nachbarschaft, Freunde und all jene, die nicht in der digitalen Welt zu Hause sind.
> Die Eintragung auf der Liste nur persönlich und handschriftlich. Nur einmal (entweder online oder handschriftlich) unterschreiben. Diesen Sammelbogen bis zum 08.01.2024 einscannen oder fotografieren und hochladen: Link = https://www.openpetition.de/eingang
Weitere Teilnehmer*innen sind alarmiert und beobachten die Szenerie am Südschnellweg aufmerksam.
Es kann nicht sein, dass sich Ideen zur Ausweisung von Straßenverkehr und Versiegelung der Flächen gegen den Willen der Anwohner*innen und Naturschützer*innen unvermindert durchsetzen. Gerade in Hannover wird deutlich, dass die Lobby der Autobauer allgegenwärtig sind und durch ehemaligen Aufsichtsrat bei VW und Ministerpräsident Stephan Weil am Bürger vorbei vertreten werden.
Nach Aussage des NABU sind an die 16 Fledermausarten, die in Höhlen von Bäumen teilweise Winterschlaf halten, sind direkt und indirekt von den Rodungen betroffen - einige davon stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten.
Div. Vögel, darunter der Kleiber, nicht unbedingt selten - mitten in der Stadt schon, werden vertrieben und viele Kleinstlebewesen, die sich im Unterholz an den Böschungen des Südschnellweges "verkrümelt" haben, werden mit den Rodungen ermordet.
Mehrere Biberpaare sind an der Leinemasch gesichtet worden.
Aber was kümmert das alles Wirtschafts- u. Verkehrsminister Lies und Konsorten vom NLStBV.
Derzeit steht alles unter Wasser.
Kein Wunder: viele Straßen versiegelten in der Vergangenheit den Boden, weitere sind hinzugekommen.
Neu ist, dass die Beeke begradigt werden soll - auch so ein Unsinn, der mit dem Ausbau (vormals eine Sanierung) des Schnellweges einhergeht. So sichert man die Hochwässer (im Übrigen in der moorigen Gegend nichts neues) in dem Gebiet von Leine, Ihme und Beeke für die nächsten Jahrzehnte, anstatt den Wasserlauf so zu belassen. Das war schon an anderen Stellen und zu anderen Zeiten eine fatale Fehleinschätzung und verschärft die Hochwassersituation für die Anwohner.
Der Schnellweg war von Anbeginn der Ideen für den Verkehr und beim Bau 1954 den Anwohner*innen ein Dorn im Auge. Die Proteste verhallten damals schon an den Plänen der Auto- und Straßenbauer.
Die Gesundheit der Menschen an den Schnellwegen war damals dramatisch gefährdet. Jetzt, wo sich über 70 Jahre ein dichter Baum- und Buschmantel ausbreiten konnte, soll dieser erneut gefällt werden !?!
Der Verkehr auf dem Schnellweg wird durch diesen Ausbau aber nicht entschärft, sondern verstärkt. Die Nadelöhre befinden sich an den Kreiseln, die nicht ausgeweitet werden können - kein Platz!
Auch wird die begonnene Entlastung der Anwohner im Stadtteilbereich Döhren durch den Tunnel ein weiteres Nadelöhr geschaffen, denn die Straße wird unterirdisch nicht breiter werden, als sie jetzt oberirdisch ist (Zufahrten zählen nicht dazu).
Der Verlust der Bäume am Schnellweg lässt aber auch mehr Hitze, Lärm und Dreck durch den Verkehr in die Ricklinger Masch. Dort sind nicht nur Natur und Kleingärten, sondern auch ständige Bewohner wohnhaft.
Zudem ist die Masch das Gebiet, welches wie ein Schwamm die Wassermassen aufsaugen kann. Das kann der Maschsee seit seiner Planung 1922 bis Bau 1934-36 nicht mehr. Der Torfabbau wurde in den 20er J. endgültig eingestellt. Daher sind weitere Versiegelungen und Zerstörung der Leine-Auen ein weiterer Aspekt, der das Roden verbietet.
Ein Wasserschutzgebiet befindet sind in der Leinemasch, welches sich in Privatbesitz der Stadtwerke befindet. Aber auch dort, wird gerodet werden. Damit ist das Schutzgebiet für Trinkwasser und gegen Hochwasser gefährdet.
In einem Landschaftsschutzgebiet eine derart große Fläche (wenn auch langezogen) derart einzugreifen ist nicht begreiflich. Und für den Straßenverkehr bringt es nicht einmal die gewünschte Entlastung.
Weitere Ausbauten der anderen Schnellwege sind geplant und Anwohner*innen haben uns mit großer Sorge angeschrieben und baten um Unterstützung. Die Zusage ist längst raus.
Westschnellweg und eine Verbreiterung des Messeschnellweges, der durch den Stadtwald Eilenriede verläuft, sind in unmittelbarer Planungsumsetzung.
"Wir haben alle das gleiche Ziel. 13 Hektar Wald retten und die Zukunft für Menschen und Tiere sichern" ... Francis Bee
Fotos: Helmut Bärsch, Bernd Linde, Francis Bee
von BI-Leinemasch g.V.
Hmm, was ist nun eigentlich wichtiger: Dass die Orte und Innenstädte vom Durchgangs- und Schwerverkehr entlastet werden und die unmittelbaren Bewohner, Kinder, Schüler, etc. geschützt und entlastet werden, oder dass wir uns zunächst ein paar Hektar von der Natur leihen und leistungsfähige Umgehungen und Entlastungen bauen?
Schon vor ca. 40 Jahren, als der Messeschnellweg zwischen Seelhorster Kreuz und "Kronsberg" ausgebaut wurde, wurden Bäume um- oder statt dessen neu gepflanzt!
Oder: "Solang' wir Äpfel noch nicht per e-Mail verschicken können, müssen wir uns die Straße (oder hier den vorhandenen Raum) wohl teilen".
Jetzt ist doch die Frage eher die, ob wir den nötigen Verkehr in unseren Orten und Innenstädten haben wollen oder ob wir ihn sicher um sie herum führen wollen. - "Alle" wollen Öko-Strom - keiner will die Leitungen..., "alle" wollen einen günstigen ÖPNV - keiner will die Gleis/Wege...
Findet mal den Fehler.