Internationaler Frauentag
Mehr als ein Jahrhundert
Seit mehr als einem Jahrhundert macht der Internationale Weltfrauentag auf die Benachteiligung von Frauen aufmerksam.
Der Tag geht auf die Konferenz sozialistischer Frauen im Jahr 1910 in Kopenhagen zurück. Doch die Geschichte begann eigentlich schon zwei Jahre zuvor.
Zur Geschichte:
Der Feiertag, der kein freier Tag ist, wird offiziell seit 1911 "gefeiert". So steht es auch auf der offiziellen Webseite des Internationalen Frauentages.
Damals soll der Aktionstag von angeblich mehr als 1 Million Menschen unterstützt worden sein.
Als Initiatorin gilt die Frauenrechtlerin Clara Zetkin. Sie brachte erstmals den Vorschlag vor und gemeinsam mit Käte Duncker stellte sie, im Namen weiterer Genossinnen, den Antrag, der in der Folge dann tatsächlich verabschiedet wurde.
Zetkin hatte diese Idee jedoch nicht, sondern Theresa Serber Malkiel. Sie organisierte im Jahr 1909 den ersten "National Woman's Day". Im Rahmen der nordamerikanischen Frauendemonstration forderte sie das Wahlrecht und überhaupt erstmals Rechte für Arbeiterinnen und länderübergreifenden Streik(-tag) gegen die Unterdrückung von Frauen. Schon im darauffolgenden Jahr wurde der Kampftag beschlossen: 1910 auf der Frauenkonferenz in Kopenhagen.
Aber wer war Theresa Serber Malkiel eigentlich?
Geboren am 1. Mai 1874 in Bar, als jüdische Ukrainerin, flüchtete sie wegen Antisemitismus in die USA und arbeitete in New York City als schlechtbezahlte Textilarbeiterin. Sie engagierte sich in der sozialistischen Partei und stellte fest, dass Männer die Perspektive erwerbstätiger Frauen kaum bis gar nicht einbezogen.
Mit 20 Jahren gründete sie eine eigene Gewerkschaft und war damit eine der ersten Frauen, die sich in den USA für die Rechte von Arbeitnehmerinnen einsetzte. Später wurde sie Mitglied im Nationalen Frauenkomitee. Sie schrieb als Gewerkschafterin und Sozialistin den Roman "The Diary of a Shirtwaist Striker", in dem sie den Mut der Arbeiterinnen in der Textilbranche lobte.
Malkiel starb im Jahr 1949 im Alter von 75 Jahren.
Zuerst wurde der Internationale Frauentag am 19. März bestritten. Daraus wurde dann der 8. März.
In Deutschland zählte damals eine der wichtigsten Forderungen, dass das Wahlrecht für Frauen eingeführt werde. Das geschah 1918. Erst in den 1970er Jahren gewann in Westdeutschland / BRD (lange nach der DDR - Deutschen Demokratischen Republik - ab 1947 begangen) der Tag durch die Frauenbewegung wieder an Bedeutung.
In den 70er-Jahren riefen die Vereinten Nationen im Rahmen des internationalen Jahrs der Frau eine Feier zum 8. März 1975 aus. Zwei Jahre später erklärte die UN-Generalversammlung den 8. März zum "Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden".
Der Internationale Frauentag in Deutschland ist nur in 2 Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag: Mecklenburg-Vorpommern seit 2023 und in Berlin seit 2019.
Immer wieder werden Forderungen laut, den 8. März deutschlandweit zum Feiertag zu erklären.
... und dann sollte die Frau auch die Freizeit bekommen, die ihr zusteht.
Haushalt, Kindererziehung, Lebensmittelbeschaffung und Job ... das ist knallharte Arbeit und sollte mit einem Nichts-tun-Tag oder Feier geehrt werden.
Der Tag dient auch dazu, die Benachteiligungen von Frauen in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen, denn noch ist nicht überall die Gleichberechtigung zw. Mann und Frau und erstrecht nicht Queer/Diverse Menschen in den konservativen Regierungen / Staaten umgesetzt.
Vor allem in muslimischen und auch orthodox-religiösen Ländern werden Frauen bis heute unterdrückt und als Arbeits- und Gebärmaschinen gesehen und weniger als ein Mensch, der gleiche Rechte haben sollte.
Textinhalte: Nachrichtenagentur afp, Zusammengefasst und ergänzt von Francis Bee
Fotos: 1996 + 97, Berlin mit Schwarzweiß-Film Ilford 200, Praktika LTL
Weitere Infos zum Thema:
https://www.internationalwomensday.com/Theme
Bürgerreporter:in:Francis Bee aus Hannover-Südstadt |
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