Bauanträge vs. Klimakrise
Immer wieder Ärger mit uralten Plänen
Organisationsmängel führen zu Fehlentscheidungen
Originaltext >Genehmigungen dauern zu lange, Mitarbeiter fühlen sich überfordert, Anweisungen sind unklar formuliert, Vorgesetzte mischen sich zu oft in Entscheidungen ein: Ein internes Gutachten hat jüngst große Organisationsmängel im Bauamt aufgezeigt. Die wesentlichen Ergebnisse des Gutachtens decken sich mit den häufigen Klagen von Bauherrn und Architekten über das Amt. Jetzt sollen ein Aufstocken des Personals und eine Änderung der Arbeitsweisen in der Baugesuchsprüfung die Probleme lösen.
Die Sprechzeiten der Sachbearbeiter sind komplett entfallen, wer Rückfragen zu einem Bauprojekt hat, das bereits in Bearbeitung ist, muss jetzt einen Termin vereinbaren. Damit sollen die Mitarbeiter mehr Ruhe für das Prüfen von Anträgen haben. Dafür gibt es jetzt eine allgemeine Bauberatung im Erdgeschoss des Bauamts, die werktäglich zu wechselnden Zeiten geöffnet ist und helfen soll, grundsätzliche Fragen zu klären. Zusätzlich ist weiterhin der Bürgerservice Bauen im ersten Obergeschoss werktäglich von 8 bis 16 Uhr und freitags nur bis 13 Uhr erreichbar. Dort sind Auskünfte aus Kataster- und Denkmalverzeichnissen erhältlich sowie Formulare und Broschüren. Zu Fragen des Planungsrechts stehen Mitarbeiter werktags von 8 bis 12 Uhr in verschiedenen Etagen zur Verfügung.
In Frankfurt dagegen geht der Service weiter. Die dortige „Expressberatung“ garantiert nach Auskunft von Bauaufsichtschef Uwe Amendt, dass Bauwillige am Ende einer Erstberatung eine vollständige Checkliste erhalten, welche Unterlagen sie für ihr Bauprojekt vorlegen müssen. Alle Antragsformulare sowie Karten und Luftbilder liegen kostenlos bei. Wer sich an die Vorgaben halte, werde extrem schnell bedient, sagt Amendt: Die Bearbeitungszeit aller Bauanträge betrage im Durchschnitt 61 Tage – Hochhäuser eingeschlossen. med < aus einem HAZ-Artikel vom 10.12.2018
Als ich vor Jahren das Staatliche Baumanagement in einem Leserbrief (Aug. 2014) kritisierte - was auf die Zusammenarbeit in Sachen Barrierefreiheit und behindertengerechte Toiletten, Aufzüge und aus-/Eingänge in Behördenhäusern und daher auf eigene Erfahrung als Haupt-Schwerbehindertenvertretung im Land Niedersachsen beruhte - bekam ich (fast) eine Abmahnung. Fast, denn mehr traute sich der Direktor dann doch nicht.
Ein Mitarbeiter bzw. der Direktor des Staatlichen Bauamtes hatte in der Landesvermessung angerufen und mich dort "gemeldet" ... von Direktor zu Direktor gab´s ein Gespräch.
Aber anstatt, dass die Leitung der Landesvermessung ihre Mitarbeiterin verteidigt, habe ich einen Rüffel kassiert. Auch wenn ich mich damals nicht wirklich geduckmäusert hatte, weil alles der Wahrheit entsprach, ich alles belegen konnte und ich mich nie persönlich beim staatl. Bauamtsmanagement entschuldigt habe und dies auch nie tun werde, musste ich mich vor meinem Arbeitgeber rechtfertigen, was einer Erniedrigung nahe kommt.
Eine Entschuldigung sprach nur der Direktor der Landesvermessung aus - was schlimm genug war.
Im Nachgang wurde ich bekämpft, Telearbeit verweigert und finanziell zerstört, weil man unbequeme Mitarbeiter nicht will ... wer nicht im System mitschwimmt, wird eben kaputt gemacht.
Das Staatliche Baumangement ist dem Finanzministerium unterstellt, was die Gehälter der Landesbediensteten verwaltet. Das ist ein Hebel, der durchaus benutzt wird.
Einzig freut mich, dass es anderen auch schon längst aufgefallen ist, was für ein unnützer Haufen es beim Bauamt zu geben scheint. Damit meine ich natürlich nicht die kleinen Beschäftigten, die ihre Arbeit auf Befehl hin verrichten, sondern die EntscheiderInnen, die in den höheren Gehaltsstufen sitzen – eben genauso, wie im HAZ-Artikel beschrieben und Usus in den Verwaltungs- und Entscheideretagen ist - bis heute - mit Blick auf die Reaktionen auf die Klimakrise, die wir ja nicht erst seit knapp über einem Jahr haben (seit die Ampel regiert), sondern schon vor 40 Jahren wissenschaftlich belegt darauf hingewiesen wurde.
Heute, 2023, ist es immer noch so.
Bestes und neuestes Beispiel:
Ausbau des Südschnellweges in Hannover
Leider werden zzt. mit Kettensäge und Bagger Tatsachen geschaffen, die stark an die Machenschaften in den letzten 20 Jahren erinnern, obwohl noch gar keine endgültige Entscheidung getroffen worden ist.
Die Fotos zeigen die Zerstörung unmittelbar bei der Auf-/Ausfahrt Hannover-Döhren, südlich des Maschsees.
Dafür wurden ca. 400 Bäume gerodet - Altbestand !
Ein Streifen Kleingärten wird noch geräumt bzw. abgerissen. Eine einzelne KleingartenkolonistIn weigert sich derzeit noch. Grund: Entschädigungsforderung.
Wo es um Geld geht, versteht der Hannoveraner kein Pardon.
Weitere Bäume, u.a. auch wertvolle Eichen, Buchen und Kastanien, die weit über 100 J. auf dem Buckel hatten, wurden schon gefällt - quasi über Nacht.
Die Sanierung wird zum Naturzerstörer, Klimakiller und Vorzeigeprojekt, wie man es heute unbedingt vermeiden sollte !
DAS IST EIN SKANDAL, der seinesgleichen sucht.
In Kleefeld wurde eine ganze Kleingartenkolonie "Hoffmanns Ruh´" geräumt, damit die MHH einen Neubau mitten in die Kleingärten setzen kann. Vermutlich schlummern weitere Pläne zur Ausweitung des Krankenhausgeländes in der Schublade, die das AUS aller Kleingärten östlich der Eilenriede vorsieht. Die Pläne sind fast 40 Jahre alt und gehen an der Klimakrisenbekämpfung komplett vorbei.
Für den ersten Bauabschnitt der MHH wurden die Kleingärten geräumt. Jetzt sind Tiere - selten gewordene Tiere, wie der Feldhase und das mitten in der Stadt ! - auf dem Gelände zu finden, wo die Bagger am Rande schon lauern.
Die Stadt Hannover hatte der Genossenschaft ecovillage-hannover div. Auflagen verpasst und ein Satz dabei ist mir besonders in Erinnerung geblieben: "Wir wollen nicht, das weitere Flächen versiegelt werden!"
AHA !
Ja, das ist natürlich logisch - gerade gegenüber einer Ökodorfsiedlung, die keineswegs vor hat(te) Boden zu versiegeln. Schon gar nicht auf einem Untergrund, bestehend aus Mergel, Stein, Lehm und Kalk - Vorlage Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Sitz in Hannover.
Ein besserer Standort für die neue MHH wäre das Kronsberggelände gewesen. Fester Untergrund und am Rande von Hannover gelegen mit Nähe zur A7, Messeschnellweg und überhaupt allen Zufahrten. Störungen durch den Hubschrauber würden innerhalb der Stadt wegfallen.
Aber weder der Stadtverwaltung noch dem Bauamt Hannover ist mit Logik oder guten Vorschlägen von den Plänen abzubringen.
Die Bürgerinitiative "Rettet die Leinemasch" hat prominente MitstreiterInnen und sogar ehemalige KollegInnen meiner Dienststelle ziehen mit.
Ich möchte mal wissen, wer da im Hintergrund wieder die Hände aufhält ... in welcher Form auch immer. Lobbyisten gibt es überall.
Die Geldgeber sind an der Zerstörung und klingelnden Kassen interessiert und nicht an Artenschutz, Klimaschutz oder Anwohnerschutz.
... von der kämpferischen und nicht unterkriegenden Francis
Bürgerreporter:in:Francis Bee aus Hannover-Südstadt |
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