Brexit und Exit

Brexit und seine unfreiwilligen Mitläufer ...
  • Brexit und seine unfreiwilligen Mitläufer ...
  • hochgeladen von Francis Bee

Den Briten konnte nichts schlimmeres passieren, als der Brexit.

Die Menschen auf der Insel haben auf der ganzen Linie verloren und haben sich politisch noch weiter von den Europäern entfernt, als die Insel geologisch ist. Immerhin ist Europa ohne GB und IRL nicht vollständig ... und es wird dadurch auch nichts besser !

Traurig für alle Jugendlichen, denen die Zukunft verbaut wurde; Schlimm für alle Firmen, die in dem jeweils anderen Land expandierten; blöd für jeden, der die Insel besuchen möchte … jetzt heißt es nicht nur umrechnen, sondern auch noch stundenlange Kontrollen über sich ergehen lassen (wie damals, als es noch die Grenze zum Osten gab).

Bricht jetzt auch das „Vereinigte Königreich“ auseinander?

Die Iren sind noch immer in der EU und wollen es auch bleiben.
Die Schotten sind in der EU und wollen es bleiben. Sie gehen noch einen Schritt weiter und wollen sich sogar von Großbritannien lossagen – für unabhängig erklären.
Und jetzt sind auch die Waliser endlich aufgewacht. Auch sie erkennen, dass die Trennung vom Rest Europas ein Minusgeschäft ist. Doch es scheint zu spät für einen Rückzug.

Der Vertrag wurde, zumindest in Brüssel, von allen unterschrieben. Sieger ist und bleibt die EU. Größter Verlierer in diesem Polit-Thrille sind die Briten – genau genommen die Bevölkerung ! und nur die Bevölkerung. Die müssen das Desaster nun ausbaden. Ohne großartigen Federverlust gehen die Politiker aus diesem bösen Spiel.
Dumm ist, wer anders dachte.

Fakt ist: wir alle werden die Zeche zahlen … machen wir seit 2016 schon. Das hin und her hat viele Gelder verschlungen … Minister- und Abgeordnetengehälter, die Flüge von einer Hauptstadt oder Treffen zur nächsten und zurück, Hotelübernachtungen, Speisen ... usw. für die gesamte EU und in allen einzelnen 28 Ländern. Demnächst sind wir nur noch 27. Eine Studie zeigt auf, wie viel der Brexit die allein deutsche Unternehmen kostet: Link. Eine andere Rechnung (aus 07.12.2017) geht von einem Schaden von über  3,5 Milliarden € aus, die man auch für die Obdachlosenhilfe, dem Schulwesen, Flüchtlinge usw. hätte verwenden können. ... HÄTTE ! ...
Eine Chronolgie findet sich unter tagesschau.de. (Wenn der Link nicht anzuklicken ist, kann ich den Bericht als PDF/JPG-Einzelbilder hier auch noch ablegen).

Meine Erinnerung an die EG-Zeit … einer Zeit, in der es zwar eine Zusammenarbeit zwischen allen Europäischen Staaten gab, aber die gab es auch zu den anderen Ländern in der Welt, ist nicht die Beste. Wird es wieder so kommen?
Dass ein junger Mensch nicht mehr so ohne weiteres seinen Studienplatz im Ausland wählen darf? Werden wir Deutschen und auch die anderen Bürger*innen der EU sich wieder „einigeln“?

Es war 1989, als ich noch mal studieren wollte. Aber finanzielle Unterstützung gab es nur in Deutschland und nicht für Deutsche, die im Ausland studieren wollten, weil es dort das entsprechende Angebot gab.
Ich begann dennoch das Studium, und weil es so unsicher war, bin ich 4x in der Woche 450 Kilometer gefahren. Das war teuer und das habe ich auch nicht lange finanzieren können – ich musste mein Studium wieder abbrechen. Ich stellte fest, dass die EG, die Europäische Gemeinschaft, nur auf dem Papier theoretisch existierte und nicht in der Praxis. Das änderte sich mit der EU. Die Europäische Union ermöglichte allen jungen Menschen ein grenzüberschreitendes Studium und damit auch das Kennenlernen von Sprache und Kultur in dem jeweiligen Land und das Auslandsstudium wird vom jeweiligen Ausgangsland unterstützt.

Und trotzdem alle den Brexit hassen, soll angeblich alles so bleiben?! ... einziger Unterschied: es kostet (WELT 30.01.2018).

Das ist jetzt wieder vorbei, zumindest, was Großbritannien angeht.

Und die nächste Baustelle droht vom Süden her: Italien … ist die EU noch zu retten?

... von der Brexitgeschüttelten Francis

Bürgerreporter:in:

Francis Bee aus Hannover-Südstadt

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