Anonymous knöpft sich norwegischen Attentäter vor
Operation Unmanifest
Anonymous knöpft sich norwegischen Attentäter vor
Anonymous-Mitglieder wollen dem norwegischen Attentäter die Selbstdarstellung im Internet erschweren. In der Operation Unmanifest rufen sie dazu auf, das Manifest und die Fotos von Anders Behring Breivik kreativ zu verändern, neu zu veröffentlichen und als Originale auszugeben.
Die Operation Unmanifest soll die Selbstvermarktung des norwegischen Attentäters Anders Behring Breivik untergraben und ihn der Lächerlichkeit preisgeben. Aktivisten von Anonymous geben in ihrem Aufruf dazu an, dass sie verhindern wollen, dass Breivik die Tötung der jungen Menschen nutzt, um sein 1516-Seiten-Manifest zu vermarkten.
Die Aktivisten von Anonymous schlagen vor, das Manifest von Anders Behring Breivik, "2083 - A European Declaration of Independence", zu verändern, "dämliches Zeug" hinzuzufügen, Teile zu entfernen oder sein Bild zu verfremden. Anschließend sollte das Unmanifest überall verbreitet und behauptet werden, dass es sich um das Original handle.
"Lasst Anders zu einem Witz werden, so dass ihn niemand mehr ernst nimmt", so der Vorschlag der Aktivisten. Außerdem bitten sie darum, der Opfer seiner grausamen Attacken zu gedenken.
Der Norweger hatte bei zwei Attentaten am 22. Juli 2011 76 meist junge Menschen getötet und das seit längerem geplant. In seinem kurz zuvor im Internet veröffentlichten Text finden sich Tipps zum Umgang mit echten Schusswaffen - und mit Computerspielen als alternative Trainingsmethode. Seine Bitte um eine öffentliche Verhandlung wurde ihm abgesprochen, ebenso das Tragen einer Uniform, in der er auch auf einem selbst erstellten Foto posiert. Die Tat hat er laut Medienberichten bereits gestanden, sieht sich allerdings als unschuldig.
Breiviks Verteidiger Geir Lippestad hält seinen Mandanten für geisteskrank und will auf seine Unzurechnungsfähigkeit plädieren. Der 90-fache Mörder habe eine "völlig andere Konzeption der Wirklichkeit", sagte er laut einem Bericht der Zeit. Er hasse alle, die an Demokratie glaubten, und wähne sich in einem Krieg, der 60 Jahre dauern werde.
Bürgerreporter:in:Maggie Knetsch aus Hannover-Südstadt |
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