Reportagefotografie
Die frischgebackenen „Bachelors“ zeigen ihre Werke

Vernissage der neuen Fotoausstellung in der GAF.
  • Vernissage der neuen Fotoausstellung in der GAF.
  • hochgeladen von Jens Schade

Hat schon Tradition: regelmäßig zeigen die frischgebackenen Absolventen des Studiengangs Visual Journalism and Documentary Photography in der Galerie für Fotografie – GAF – in der Südstädter Seilerstraße (Eisfabrik) ihre Abschlussarbeiten. Heute (21. Juni) wurde die Fotoausstellung mit den diesjährigen Bachelorarbeiten eröffnet.

Anna Brauns, Frederik Ferschke, Elias Holzknecht, Max Kesberger, Tina Kernchen, Jana Mai, Viola Maiwald, Christian Platz, Constantin Rimpel, Amelie Sachs, Anastasia Shvachko, Valentin Seuss sowie Ricardo Wiesinger stellen aus. Die Studenten bedankten sich auch bei ihren Professoren und Betreuern für die Begleitung durch das Studium und baten um viel Applaus.

Die Themen der Bilderschau sind weit gespannt. In der Einladung zur Vernissage wird das Spektrum der Arbeiten wie folgt geschildert: „Anna Brauns schaut für »Fish 2.0« in das Labor eines deutschen Start-ups und beschäftigt sich mit der Frage, wie zukünftig der Bedarf an tierischem Protein gedeckt werden kann. Ricardo Wiesinger hingegen reiste für »Im April tausend Regen« in die spanische Sierra Nevada, eine Region mit extrem geringen Niederschlägen und akutem Wassernotstand und traf Menschen, die in Sorge um ihre Heimat sind.
Auf La Palma sind die Folgen des 85-Tage langen Vulkanausbruchs von 2021 noch heute sichtbar. Wie diese das Leben auf der Insel beeinflussen, hat Constantin Rimpel in seinem Projekt »La Isla Resiliente« dokumentiert. Viola Maiwald beleuchtet in »Zwischen den Schichten« die Erdgasförderung in Niedersachsen. In dem filmischen Portrait »Conservation Hero« von Max Kesberger erhält ein Wildtierökologe die Artenvielfalt im Alpenvorraum. Während der Dokumentarfilm »Y Do I‘« von Valentin Seuss über die DIY-Kultur in der Skateboard- und BMX-Szene erzählt, begibt sich Tina Kernchen in ihrem Film »Moner Manush« auf eine filmische Suche nach Toleranz, Glauben und Weisheit.
In »Der Dieb der Weiblichkeit« weist Amelie Sachs anhand eines unbeachtetes Syndroms auf den männlich geprägten Blick in der Gynäkologie hin. Mit Fragen von Gender und Geschlecht beschäftigt sich auch die Arbeit »Weil ich schon immer James war«, mit der die Fotografin Jana Mai den jungen trans Mann James auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Ich begleitet. Familie ist das Thema von Anastasia Shvachko. In ihrem Fotobuch »Do svidaniya, mama« erzählt sie, wie durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine die Beziehung zu ihrer Familie auf die Probe gestellt wird.
In einer Zeit, in der die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergeht, hat sich Frederik Ferschke mit der Idee von sozialer Gerechtigkeit und Verteilung des Erbes befasst: »Erben verpflichtet«. In seinem Projekt »Ist das Lego oder ist das echt?« beschäftigt sich Christian Platz hingegen mit einer Welt, in der Realität und Fantasie auf faszinierende Weise miteinander verschmelzen. Fragen von Fiktionalität und Wahrheit bestimmen auch die Arbeit von Elias Holzknecht. Seine »Encyclopedia of Potential Truth« ist eine fotografische Erkundung der Geschichte(n) und ihrer narrativen Konstruktion. Ein Versuch, in und mit Bildern zu denken.“

Die Fotoausstellung ist vom 22. Juni - 02. Juli 2023, täglich von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Adresse: Seilerstraße 15d, 30171 Hannover.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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