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Sogar die Mühle mußte stillgelegt werden - Das Wetter machte unseren Vorfahren zu schaffen

  • Neue Folge aus der Serie: Geschichtliches aus Döhren-Wülfel.
  • hochgeladen von Jens Schade

Verregnete Sommer sind nicht nur ein Ärgernis in heutiger Zeit. Schon die alten Döhrener konnten vor rund 300 Jahren auf das Wetter schimpfen; vernichtete doch oft der Regen einen Teil der Ernte oder verursachte Hochwasser im Leinetal.

Die Unbilden der Witterung, denen unsere Vorfahren ausgesetzt waren, hielt der Döhrener Pastor Mauritius Feseke für die Jahre 1667 bis 1673 in seinem Kirchenbuch fest. Ein Blick in dieses älteste erhaltene Kirchenbuch zeigt, daß die Leute es damals keineswegs leicht hatten. Etwa 1668: „Große Flut im Februario“, vermerkt Feseke und hofft: „Gott wende ab alles vorstehende Unglück.“ Zu Ostern fiel Schnee, dafür hatte Döhren eine „grüne Weihnacht“. Der August wird besonders hart. Chronist Feseke berichtet von täglichen Regenfällen. Das Korn verdarb auf dem Feld und das Heu wurde schlecht. Die Bienen lieferten kaum Honig. Am 22. November des Jahres begann es zu schneien. Der Schnee geht dann aber in Regen über. Im Dezember steigt die Leine so stark an, dass sogar die Wassermühle stillgelegt werden mußte. Dafür bringt der Sommer 1669 eine Dürreperiode. „War ein Jammer anzusehen, wie dünne das besagte liebe Sommerkorn auf dem Felde stund. Theils Leute im hiesigen Kirchenspiel haben von 16 Maltern ausgesäten Habern kaum drei wiederbekommen, und von acht Morgen Land die Sommerfrucht auf den Wagen geladen, so dennoch nicht erfüllet“, schrieb Feseke

1670 gab es einen „starken grimmigen Winter“. Die Leine war mit dickem Eis bedeckt. Nach heftigen Regenfällen taut das Eis, die Flut steigt. Holzflöße lösten sich aus dem Eis und stürzten über das Wehr. Einige beschädigten die Leinebrücke. Nach „kalten Ostwinden“ am 23. April 1670 und „starke durchdringender Hitze“ (15. Juni) notiert Feseke am 20. November ein Gewitter mit Hagelfällen. Im Turm der Marktkirche zu Hannover schlägt der Blitz ein. Aber auch Döhren und Wülfel blieben in den Jahren, in denen Feseke das Kirchenbuch führte, nicht vor Blitzschäden gefeit.

Das Jahr 1671 fing ebenfalls schlecht an. Am 23. Januar verursacht ein Sturm „nicht geringen Schaden“. Das Haus von Cord Spoiens fällt halb zusammen. Der Winter bleibt feucht-windig. Die Leine führte soviel Wasser, daß die Mühle abermals ihre Arbeit einstellen mußte. Während der Erntezeit dann wieder Regen: dem Roggen bekam es nicht gut.

Vom Februar 1672 wird berichtet, dass er „tiefen Schnee“ brachte. Mit dem Tauwetter kam dann erneut die Flut. Nur der Frühling wird schön: „frische Nächte, helle Sonnentage“; die Eichen schlagen aus. Doch in der Nacht vom 2. Auf den 3. Juni schädigt Reif den Buchweizen. Soweit die Chronik. Pastor Feseke stirbt 1673 und damit fehlen uns weitere Wetterdaten.

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5 Kommentare

"Wo die "Klimaschädigungen" wohl herkamen?? "

Oh, die hatten Parfüms und Puder, da träumst du heute davon. Das Zeug hat ewig lang in den Gassen gestunken. :-)))

Ah ja. Und wenn die Sonne erst auf das Gemisch traf, dann war es der reinste Klimakiller... :-)))

Schöne Info und ein klasse Bild, Danke für´s zeigen !

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