Nach 15 Jahren: Abschied aus dem Rat
Nach 15 Jahren im Rat der Stadt Hannover verabschiedet sich Manfred Müller jetzt aus der aktiven Kommunalpolitik. Der sozialdemokratische Politiker aus Hannover-Döhren trat zur Kommunalwahl nicht noch einmal an. In einem Brief an die SPD-Mitglieder im Ortsverein Döhren-Wülfel zieht Müller jetzt eine Bilanz seiner Arbeit. „15 Jahre Rat, 15 Jahre Euer Vertrauen, 15 spannende Jahre - es war wunderbar“, schreibt er.
Einer seiner ersten Initiativen gehörte dem Fiedelerplatz im Herzen von Döhren. Er sollte neugestaltet werden. Manfred Müller: „Doch schnell stellte ich fest, dass es in der Stadt viele ‚Fiedelerplätze’ gab und gibt.“ Der Ratsherr initiierte daraufhin das sogenannte „Stadtplatzprogramm“. Mit dieser Initiative fand Hannover bundesweite Beachtung. Übrigens: Das Stadtplatzprogramm läuft auch heute noch.
Ein ähnlich langes Leben erreicht das von Manfred Müller vorgeschlagene „1000-Bäume-Programm“. Hier musste die Verwaltung systematisch nach Stellen in den einzelnen Stadtteilen suchen, die sich für neue Baumanpflanzungen eignen. Immer wenn Geld aus Ausgleichszahlungen von Baumaßnahmen floss, konnten dafür auch neue Bäume im Stadtteil gepflanzt werden. Mehr als 800 Bäume bereichern aufgrund dieser Aktion inzwischen schon die Stadt.
Zehn Jahre lang war Manfred Müller Vorsitzender der Sanierungskommission für Mittelfeld. Müller: „Das politisch Besondere bestand darin, die Arbeit der Sanierungskommission, die der rot-grünen Mehrheit im Rat nachgebildet war, gegen die damalige örtliche schwarz-grüne Bezirksratsmehrheit zum Erfolg zu verhelfen. Das ist, glaube ich, anhand der sicht- und fühlbaren Ergebnisse gut gelungen.“ Mit Pendeldiplomatie zwischen drei Dezernaten der Stadtverwaltung erreichte der SPD-Politiker schließlich auch, dass die alten Räume der Stadtbücherei Mittelfeld durch den „Nachbarschaftstreff“ wieder mit Leben gefüllt werden.
Einen weiteren Erfolg seiner Ratsarbeit stellt, so Manfred Müller, der Verbleib der Stadtwerke Hannover im kommunalen Eigentum dar. Müller: „Es gab starke Kräfte, unsere Stadtwerke-Anteile zu verkaufen. Ich habe diesen Ansinnen mit einigen anderen in der Fraktion und dem Unterbezirksvorstand abwehren können. Heute gehören die Stadtwerke zu den erfolgreichsten in Deutschland.“ Daneben gelang es, die Stadtentwässerung im Kernbereich der Stadtverwaltung zu halten, einen Verkauf oder eine Umwandlung in eine andere Rechtsform zu verhindern. Bleibt zu hoffen, dass seine Nachfolger im Rat angesichts leerer Kassen auch zukünftig Begehrlichkeiten des jeweiligen Stadtkämmerers abwehren können.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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