Damals in Döhren: Als Oskar Schrader Bezirksbürgermeister wurde

Amtsübergabe: Leopold Merkelbach (r.) gratuliert seinem Nachfolger Oskar Schrader (r.).
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Im November 1986 endete die Amtsperiode des ersten Stadtbezirksrates Döhren-Wülfel. Obwohl der neue Rat schon gewählt war, lud Bezirksbürgermeister Leopold Merkelbach die Mitglieder des1981 gebildeten Bezirksrates am 14. November noch einmal in das Freizeitheim. Sie mussten noch einige Protokolle aus der alten Wahlperiode genehmigen. Wenige Minuten später bekam der Stadtbezirk Döhren-Wülfel dann einen neuen Bezirksbürgermeister.

Seit weit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder. Diesmal geht es um die Wahl von Oskar Schrader zum Bezirksbürgermeister.

Im ersten Bezirksrat stellte die CDU den Ratsvorsitzenden. Dank der Stimme des FDP-Vertreters stand Leopold Merkelbach dem Gremium vor; FDP-Bezirksratsherr Bernhard Wedler wurde zu seinem Vize gewählt. Doch der Wähler mischte 1986 die Karten neu. Nun hatten die Sozialdemokraten die Mehrheit und ihr bisheriger Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat Oskar Schrader machte das Rennen. Die SPD zeigte sich großzügig und bot der CDU als zweitstärkste Fraktion den Posten des stellvertretenden Bezirksbürgermeisters an. So kam es, das Merkelbach – er war damals übrigens gleichzeitig auch zum Ratsherrn gewählt worden – das Amt als Bürgermeister seinen Nachfolger übergab und selbst als Vize-Bezirksbürgermeister weiter amtierte. Da Schrader als Bezirksbürgermeister sein Amt als Fraktionschef aufgab, wurde an seiner Stelle Wolfgang Borsum an die Spitze der SPD-Fraktion gewählt.

Oskar Schrader erhielt damals nicht alle Stimmen aus dem SPD-CDU-Bündnis. Auf Antrag von CDU-Vertreter Lutz Rotermund musste geheim gewählt werden. 16 Bezirksratsmitglieder stimmten für Oskar Schrader, drei enthielten sich und zwei stimmten mit „nein“. Leopold Merkelbach wurde anschließend in offener Wahl zum Vize mit 19 Ja-Stimmen gewählt, lediglich GABl-Vertreter Harald Schridde sprach sich gegen ihn aus und Merkelbach enthielt sich bei seiner Wahl selbst der Stimme. Zur Erklärung noch zwei Hinweise: damals hatte der Bezirksrat noch 21 Mitglieder und die GABl – die grün-alternative Bürgerliste – war der hannoversche Vorgänger der heutigen Grünen.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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